Hedingen erhält erneut Label «Energiestadt»

Budget 2026 gutgeheissen, Steuerfuss bestätigt und Weg frei für die Sanierung im Sekundarschulhaus Güpf

Reihum freudige Gesichter: Heinz Wiher von «Energiestadt» (Dritter von rechts), Ruedi Fornaro, Gemeindepräsident (Dritter von links), Rolf Schilliger, Vorsteher Hochbau & Energie (Zweiter von rechts), und Mitglieder der Energiekommission mit dem e
Reihum freudige Gesichter: Heinz Wiher von «Energiestadt» (Dritter von rechts), Ruedi Fornaro, Gemeindepräsident (Dritter von links), Rolf Schilliger, Vorsteher Hochbau & Energie (Zweiter von rechts), und Mitglieder der Energiekommission mit dem erneuerten Zertifikat. (Bild Sandra Isabél Claus)

Überraschend viele Stimmberechtigte, nämlich 123, erschienen am vergangenen Donnerstag in der Turnhalle des Schulhauses Schachen in Hedingen zur Gemeindeversammlung. Zwei Traktanden standen auf dem Programm: das Budget 2026 und die Festsetzung des Steuerfusses 2026 sowie die Sanierung der Schulräume Untergeschoss im Sekundarschulhaus Güpf.

Leicht positives Ergebnis

Nach der Begrüssung des Gemeindepräsidenten Ruedi Fornaro übernahm Nicole Doppler, Vorsteherin Finanzen und Immobilien, das Wort. Trotz deutlicher Kostensteigerungen weist das Budget ein leicht positives Ergebnis von 19630 Franken aus, vor allem dank aussergewöhnlich hoher budgetierter Grundstückgewinnsteuern. Der erwartete Gesamtaufwand beläuft sich auf 25967850 Franken (ohne Zuweisung an die finanzpolitischen Reserven) und liegt damit 1,9 Prozent höher gegenüber dem Budget 2025. Die erwarteten Erträge summieren sich auf 26830130 Franken. Ein Diagramm veranschaulichte die markantesten Ausreisser im Vergleich zum Vorjahr. Auf Aufwandseite belastet der Bereich Bildung im kommenden Jahr mit steigenden Kosten von 2,8 Prozent auf 10148900 Franken. Hauptgrund dafür sind die steigenden Schülerzahlen in der Sekundarstufe I. Dort werden aktuell 109 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. In den vergangenen Jahren waren es rund 86. Leicht entlastend wirkt demgegenüber die Schliessung eines Kindergartens sowie einer Primarklasse. Merklich gestiegen sind wiederum die Auslagen für die Tagesbetreuung, was die kontinuierlich steigende Nachfrage nach einer betreuten Schule verdeutlicht. Spürbar teurer wird es auch im Bereich «Soziale Sicherheit». Vor allem das Asylwesen und der Jugendschutz verzeichnen erhebliche Kostenzuwächse: Ersteres von 195000 (2021) auf 555000 Franken (heute), letzteres von 168800 (2021) auf 681800 Franken (heute). Das bedeutet eine spürbare Zusatzbelastung für das Budget. Rund eine Million Franken mehr innerhalb weniger Jahre.

Auf Ertragsseite schlagen vor allem die markant höheren Grundstückgewinnsteuern zu Buche, die wohl massgeblich zum erwähnten Gewinn beitragen werden. «Das zeigt, dass der Hedinger Boden immer wertvoller wird und die Immobilienpreise demnach stetig steigen», folgert Nicole Doppler.

Viel Geld fürs Abwasser

Gegen Ende der Präsentation zum Budget 2026 widmete sich Nicole Doppler den geplanten Investitionen für das kommende Jahr. Für das laufende Grossprojekt «Zentrumsplanung» sind Mittel für Projektierungs- und Planungskosten vorgesehen. Im Bereich Abwasser stehen in den nächsten Jahren sehr hohe Investitionen an. Die Hauptursache dafür liegt im Ersatzneubau der Kläranlage Zwillikon, an dem sich die Gemeinde mit über 20 Millionen Franken beteiligt, ergänzt durch zusätzliche Investitionen in eigene Anlagen. Um die damit verbundenen Kosten für Betrieb, Unterhalt und Investitionen langfristig zu tragen, wird eine Gebührenerhöhung notwendig sein. All diese Ausführungen überzeugten die Stimmberechtigten und sie genehmigten das Budget 2026 einstimmig. Beim Traktandum zur Festsetzung des Steuerfusses für das Jahr 2026 kam es zu einem Antrag aus dem Publikum, den Steuerfuss um fünf Prozentpunkte auf 95 Prozent zu senken. Der Gemeinderat beantragte hingegen, den Steuerfuss unverändert bei 100 Prozent zu belassen. Die anschliessende Abstimmung zeigte klar: Die Anwesenden folgten dem Gemeinderat, der Steuerfuss bleibt somit bei 100 Prozent.

Sekundarschulhaus wird saniert

Weiter ging es mit dem zweiten Traktandum zur Sanierung der Schulräume im Untergeschoss der Sekundarschulanlage Güpf. Auch hier lieferte Nicole Doppler die Hintergrundinformationen. Im Rahmen der im Jahr 2019 lancierten Schulraumstrategie steht für das kommende Jahr eine Sanierungsmassnahme im Schulareal Güpf auf dem Plan. Im Untergeschoss des Sekundarschulhauses soll für 270000 Franken die bisher grosszügige Metall- und Holzwerkstatt in eine kombinierte Werkstatt mit multifunktionalem Gruppenraum umgebaut werden, um dem akuten Mangel an Schulräumen entgegenzuwirken. Nach einigen Publikumsfragen zur praktischen Umsetzung wurde der Objektkredit mit grosser Mehrheit angenommen.

Damit war die offizielle Gemeindeversammlung geschlossen. Es folgten ein paar weitere Mitteilungen, im Speziellen über den Stand des Projektes «Zentrumsplanung».

Und ganz zum Schluss wurde es noch feierlich: Der Gemeinde Hedingen wurde erneut das Label «Energiestadt» überreicht. Bereits zum fünften Mal. Der Botschafter vom Trägerverein «Energiestadt», Heinz Wiher, rühmte die Gemeinde für ihre herausragenden Anstrengungen und wies auf die beachtlichen Fortschritte hin. «Wenn es so weitergeht, winkt in vier Jahren vielleicht gar das Goldlabel», so der Überbringer der frohen Botschaft.

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