Im Alter gesund und aktiv bleiben

Verschiedene Organisationen luden Interessierte ein, Lungen, Gehör und Gleichgewicht zu überprüfen und gaben Tipps für den Alltag, wie man bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit bleiben kann. Die Kommission für Gesundheitsfragen Mettmenstetten hatte die Federführung.

In guter Stimmung wurde rund ums Gemeindehaus Mettmenstetten zu gesundem Leben informiert. (Bild Regula Zellweger)
In guter Stimmung wurde rund ums Gemeindehaus Mettmenstetten zu gesundem Leben informiert. (Bild Regula Zellweger)

Angesichts der vielen jugendlich und aktiv wirkenden Besucherinnen und Besucher fragte man sich: «Wann beginnt man alt zu sein und wann soll man aktiv werden, um sich auf ein gesundes Alter vorzubereiten?» «Ich fühle mich noch lange nicht alt», erklärten zwei attraktive Mitsiebzigerinnen, die sichtlich Spass daran hatten, Gleichgewichtsübungen hervorragend zu bewältigen und deren Checks betreffend Hören, Lunge, Blutdruck und Puls in Ordnung waren. Sie waren sich einig, dass die Vorbereitung für ein gelingendes Alter bereits vor der Pensionierung beginnt, ganz nach dem Motto: Das Alter ist der Spiegel des Lebens.

Use it or loose it, brauch’s oder verlier’s; Fähigkeiten, die man nutzt und übt, bleiben besser erhalten. Das gilt für Körper und Geist, wenn nicht eine ernsthafte Krankheit einen Strich durch die Rechnung macht. Der Satz «Wir spielen unser Leben vierhändig, mein Schicksal und ich», gilt auch bei der Prävention. Ein Teil ist in der eigenen Hand und ein Teil ist Schicksal. Der Teil, der selbstständig und lustvoll machbar ist, wurde mit dem Anlass in Mettmenstetten gestärkt.

Alter ist relativ

«99 Jahre jung ist unsere älteste Kundin», erklärt Maggie Gut vom Gesundheitszentrum Gut. Ihr Ziel, während des Anlasses viele gute Gespräche zu führen und Leute zu motivieren, lustvoll etwas für ihre Gesundheit zu tun, hat sie erreicht. Sie ist überzeugt, dass körperliche Aktivität sich auch auf die psychische Befindlichkeit auswirkt, indem sie beispielsweise auch auf den Stoffwechsel, die Atmung und den Hormonhaushalt Einfluss hat. Sie betont: «Es lohnt sich immer, das eigene Wohlbefinden aktiv zu fördern und Fähigkeiten altersgerecht zurückzuholen. Es ist meine Passion, Leute zu bewegen», strahlt sie.

«Mit 25 Jahren ist das Gehör auf seiner Bestleistung, dann beginnt bereits der schleichende Alterungsprozess», weiss Anni Nietlispach von Neuroth. Sie empfiehlt, das Gehör unverbindlich testen zu lassen. Ein Mann, der dies auf Wunsch seiner Frau vor Ort machte, musste einen Knopf drücken, sobald er einen tiefen oder hohen Ton hörte. Er drückte viel öfter, als Töne erklangen. Er schummelte, ganz klar. «Es sind ihre Ohren», meinte Anni Nietlispach gelassen. Sie versteht, dass man sich erst daran gewöhnen muss, allenfalls einen Hörapparat zu brauchen. Es gilt, dran zu bleiben und testen zu lassen, wenn man vermutet, dass die Hörleistungen nachlassen. Sie zeigte einige Hörapparat-Modelle: Sie sind wirklich klein und unauffällig.

Kommission für Altersfragen

Die Kommission für Altersfragen kümmert sich in Mettmenstetten um alle Belange der älteren Bevölkerung – und sie hat die Fäden in der Hand für den Gesundheitstag. Insbesondere koordiniert sie die in der Altersarbeit engagierten Organisationen. Zahlreiche Faltblätter stellen verschiedene Angebote vor. Mettmenstetten hat beispielsweise den «Wegweiser 55+, einen Ratgeber für alle Lebenslagen», erarbeitet, der Angebote und Dienstleistungen rund um das Alter enthält. In Mettmenstetten wird nun neu Everdance angeboten, in Obfelden macht man damit schon seit Jahren gute Erfahrungen. Ein weiteres Angebot, auf das die freundlichen Frauen am Stand hinwiesen, ist die Telefonnummer 0800 890 890. Hier erreicht man gut geschulte, freiwillige Personen, die sich Zeit für ein Gespräch nehmen. Es geht dabei nicht um akute Krisensituationen, sondern einfach darum, mit jemandem sprechen zu können, wenn man sich beispielsweise einsam fühlt.

Nach dem letztjährigen Erfolg des Gesundheitstages zum Thema Demenz standen dieses Jahr an Ständen und in zwei Bussen das Thema «Im Alter gesund und aktiv bleiben», im Zentrum. Die Besucher konnten Geschicklichkeit, Lungenfunktion und Hörfähigkeit testen und sich ihren Blutdruck und Puls messen lassen. Sie erhielten Ernährungstipps und viele Informationen, wie sie beweglich und aktiv bleiben können. Mit Informationsmaterial und Beratungsangeboten waren das Gesundheitszentrum Gut, Vitalis, die Ortsvertretung der Pro Senectute, Neuroth mit Messungen der Hörfähigkeit, der Luftibus von Lunge Zürich, die Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons Zürich, die Kommission für Altersfragen Mettmenstetten sowie die bfu, Beratungsstelle für Unfallverhütung des Bundes, vor Ort.

Prophylaxe

«Jetzt pusten», hiess es im Luftibus von Lunge Zürich. Ein wenig erinnert es an das polizeilich verordnete Blasen bei einer Alkoholprobe. Zweimal wiederholt man das Ausatmen, Einatmen und kräftige Auspusten in ein Rohr – und schon erscheinen die Ergebnisse. Spirometrie- Werte nennt man diese Lungenfunktionsmessung, die das Fassungsvermögen der Lunge misst sowie eine allfällige Obstruktion oder Restriktion der Lunge aufzeigen kann. Die Werte werden genau erklärt und man bekommt ein Formular mit den genauen Daten mitsamt exakten Erklärungen.

Bei Vitalis bekam man unter anderem Auskunft über die Wirkung von schwarzem Knoblauch und Vitamin B für Herz und Hirn. Die verschiedenen Organisationen von Gemeinde Mettmenstetten, Kanton und Bund machten mit Prospekten auf gesundheitsfördernde Angebote aufmerksam. Man staunte über die vielfältigen unterschiedlichen Angebote der Pro Senectute. Zur Gesundheit gehören etwa nicht nur Beweglichkeit und Fitness, auch tragende soziale Kontakte tragen zur mentalen Gesundheit bei.

Sturzrisiko

Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu stürzen in der Schweiz jährlich rund 83 000 Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren. Insbesondere im Alter steigt das Sturzrisiko: Kraft und Gleichgewichts- sowie Reaktionsfähigkeit nehmen ab. Ältere Erwachsene sind zudem besonders stark von den Folgen von Sturzunfällen betroffen.

Jährlich kommen in der Schweiz rund 1400 Menschen bei Stürzen im Bereich Haus und Freizeit zu Tode. 96 Prozent davon entfallen auf über 65-Jährige. Fast zwei Drittel der Sturzunfälle geschehen ebenerdig – meist dann, wenn man es nicht erwartet. Solchen Stürzen kann man vorbeugen, beispielsweise mit gezielten Übungen. Am Stand der Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons konnte man seine Mobilität, das Gleichgewicht, die Koordination und die Beinkraft mittels Übungen testen. Zugleich erhielt man eine Broschüre mit Übungen zum Optimieren der Kraft, des Gleichgewichts im Stehen und des Gleichgewichts beim Gehen. Informationen dazu findet man unter www.sichergehen.ch. Hier ist zu lesen: «Ob sportlich oder nicht: Legen Sie heute los und spüren Sie schon bald den positiven Effekt.» Dazu wurde am Samstag rund ums Gemeindehaus Mettmenstetten erfolgreich motiviert.

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