In Knonau ist der Weg frei für zahlreiche Neuerungen
An der Gemeindeversammlung wurden sämtliche Vorlagen bewilligt
Die Knonauer Gemeindeversammlung vom vergangenen Donnerstag war wiederum in drei Teile gegliedert, als Erstes war die Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten an der Reihe. Fabrizio Meo, der bei der Schulpflege das Ressort Finanzen innehat, gab vor den Abstimmungen einige Erläuterungen zum Budget. An der Schule gebe es einen wesentlichen Anstieg der Lektionen «Deutsch als Zweitsprache» und auch insgesamt eine höhere Schülerzahl. Eine Reduktion sei bei den Ausgaben für Sonderschulen zu verzeichnen. «Dies ist sehr erfreulich, es bleibt jedoch ein sehr dynamischer Posten, wo die Entwicklung nur schwer vorhersehbar ist», bilanzierte Fabrizio Meo. Themen, die künftig beschäftigen werden, seien unter anderem die Beleuchtung im Schulhaus Weingarten 1, welche auf LED umgestellt werden solle, die Sanierung der ehemaligen Hauswartwohnung sowie Erneuerungen im Hallenbad. Anträge zu diesen Projekten seien für die Frühlingsversammlung zu erwarten. Bei der anschliessenden Abstimmung wurde das Budget 2026 ohne Gegenstimme genehmigt, ebenso das Traktandum, die Steuerfuss-Komponente der Sekundarschule bei 20 Prozent zu belassen.
Reformierte Kirchgemeinde nimmt Budget an
Für die Kirchgemeindeversammlung der reformierten Kirchgemeinde Knonau war im Saal aus Gründen der Zählbarkeit bei den Abstimmungen eine Rochade bei den Sitzplätzen notwendig. Walter Grimmer, Ressortleiter Finanzen bei der Kirchenpflege, informierte, dass im neuen Jahr keine grösseren baulichen Investitionen geplant seien und daher der Budgetbetrag in diesem Bereich tiefer ausfalle als im letzten Jahr. Das Budget 2026 wurde von den Stimmberechtigten einstimmig gutgeheissen, und auch den Verbleib der Steuerfuss-Komponente bei 14 Prozent nahmen die stimmberechtigten Kirchenmitglieder ohne Gegenstimme an.
Politische Gemeinde entscheidet über sechs Traktanden
Bei der Gemeindeversammlung der politischen Gemeinde Knonau standen sechs Traktanden auf der Agenda, oftmals handelte es sich um technisch komplexe Themen. Vor der Abstimmung über das Budget erklärte Gemeinderätin Brigitta Trinkler einige wesentliche Punkte. Bei den Investitionen sei speziell der neue Werkhof zu erwähnen, dem der Souverän bereits zugestimmt hat. Auf einer Präsentation gab die Vorsteherin des Ressorts Finanzen/Sicherheit einen Überblick, welche Investitionen für die Jahre 2026 bis 2030 in der Gemeinde vorgesehen sind. Sie umfassen netto gut 19 Millionen Franken. Das Budget 2026 wurde einstimmig genehmigt, und auch der Antrag, den Steuerfuss bei 96 Prozent zu belassen, passierte die Abstimmung ohne Gegenstimme.
Bushaltestelle Chamerstrasse wird behindertengerecht umgebaut
Traktandum 2 war der behindertengerechte Umbau der Bushaltestelle Chamerstrasse. Gemeinderat Marcel Bosshart, Ressortvorstand Tiefbau und Werke, erläuterte in einem kurzen Referat die Hintergründe für dieses Bauvorhaben. Es gehe darum, Rechtskonformität herzustellen, denn die bestehende Bushaltestelle beim Bahnhof Knonau erfülle die gesetzlichen Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) nicht. Daher sei ein Umbau zwingend erforderlich. Anhand von Projektzeichnungen zeigte Bosshart auf, dass es zwei Möglichkeiten der technischen Ausführung geben würde, wobei die sogenannte Kurzvariante mit gerader Einfahrt mit weniger hohen Kosten zu realisieren sei. Es werde daher über die Umsetzung dieser günstigeren «Variante 2» abgestimmt. Eine Stimmberechtigte hatte dennoch Fragen zum Projekt. «Ich finde die Kosten hoch, vor allem im Hinblick darauf, dass die Strasse gerade erst neu gebaut worden ist», gab sie zu bedenken. Marcel Bosshart erklärte, dass der aktuelle Strassenbelag ein Provisorium darstelle, das nach drei Jahren und unzähligen Bus-Überfahrten bereits wellig geworden sei. Das nun vorgesehene Projekt sei keine Luxusvariante, dies zeige auch ein Vergleich mit anderen Haltestellen in Städten, die man studiert habe. Auf die Wortmeldung einer anderen Anwesenden, ob denn die geplante Variante nicht den Durchgangsverkehr beeinträchtige, antwortete der Ressortvorstand, die Situation an dieser Kreuzung sei generell etwas ungünstig, dies sei jedoch nicht zu ändern, da es keine andere Möglichkeit für eine Bushaltestelle bei diesem Bahnhof gebe. Die Vorlage wurde vom Souverän anschliessend einstimmig angenommen.
Teilrevision der Bau- und Zonenordnung genehmigt
Traktandum drei war die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO), eine Angelegenheit, die aufgrund der veränderten gesetzlichen Grundlagen derzeit auch in anderen Gemeinden des Bezirks hochaktuell ist. Michael Camenzind vom Büro Suter von Känel Wild, das die jetzt vorliegende Teilrevision von Knonaus BZO fachlich ausarbeitete (und beispielsweise auch diejenige von Wettswil, der «Anzeiger» berichtete), erklärte den Anwesenden die Hintergründe. «Ihre Gemeinde muss diese Teilrevision durchführen, Sie als Stimmbürgerin und Stimmbürger haben also keinen Einfluss darauf, ob es grundsätzlich eine solche Revision geben wird», schickte er voraus. Nach einigen sehr technischen Ausführungen Camenzinds wollte ein Anwesender wissen, ob sich hier nicht zwei Dinge im Weg stünden, einerseits strebe man eine bauliche Verdichtung an, andererseits möchte man eine Mehrwertabgabe einführen. Der Fachmann konnte die Bedenken allerdings ausräumen, und so wurde auch diese Vorlage bei der Abstimmung einstimmig gutgeheissen.
Auch Traktandum vier, das Reglement zum kommunalen Mehrwertausgleichsfonds, fand eine Mehrheit.
Grosse Mehrheit für neue Wasserreglemente
Bei den Traktanden Nummer fünf und sechs handelte es sich um die Gesamtrevisionen der Siedlungsentwässerungsverordnung (SEVO) und des Wasserversorgungsreglements (WVR). Zu diesen beiden Vorlagen war im November bereits eine eigene Infoveranstaltung abgehalten worden (siehe «Anzeiger»-Ausgaben vom 18. und 21. November). Für die Darlegung der technisch komplexen Sachverhalte war noch einmal Benno Hüsler vom Ingenieurbüro Hüsler & Heiniger anwesend. Zusammen mit dem Gemeinderat hat das Büro sowohl die Siedlungsentwässerungsverordnung als auch das Wasserversorgungsreglement (WVR) komplett überarbeitet.
Es wurden dazu Fragen gestellt, beispielsweise von einem Stimmberechtigten, der wissen wollte, ob denn jemand bei jedem Grundstück vorbeikomme und sich die Situation bezüglich des für die Höhe der Abwassergebühren essenziell wichtigen Versiegelungsgrades ansehe. Man mache eine Besichtigung, aus organisatorischen Gründen aber ohne die Bewohnerschaft zu kontaktieren, lautete hier die Antwort. Beide Vorlagen wurden bei den Abstimmungen schliesslich mit grossem Stimmenmehr angenommen.
Nach dem Ende der zweieinhalbstündigen Versammlung konnte dann noch beim Apéro auf Knonaus Weichenstellungen angestossen werden.






