Investitionen in Schulraum notwendig

Mettmenstetten plant neues Schulgebäude, Wettswil saniert Schulanlagen und installiert PV-Anlage

Der Kindergarten-Pavillon in Mettmenstetten soll einem Neubau weichen. (Archivbild Dominik Stierli)
Der Kindergarten-Pavillon in Mettmenstetten soll einem Neubau weichen. (Archivbild Dominik Stierli)

In elf Gemeinden fanden die Gemeindeversammlungen bereits statt. Der letzte Teil der Vorschau blickt auf Mettmenstetten, Wettswil und Aeugst.

Neues Schulgebäude für Mettmenstetten

Am Montag, 8. Dezember, wird in Mettmenstetten über das Budget fürs kommende Jahr und den Projektierungskredit für den Neubau von Schulgebäuden bestimmt. Für das Budget 2026 rechnet die Gemeinde mit einem Verlust von 1,19 Mio. Franken.

Beim Blick auf die Jahre 2020 bis 2024 mit stark steigenden Einwohner- und Schülerzahlen spricht die Gemeinde von einem strukturellen Defizit. Das Nettovermögen sei fast vollständig aufgezehrt worden, die Schulden stiegen auf rund 25 Mio. Franken. Der Gemeinderat beantrage aber trotz der angespannten finanziellen Lage keine Steuerfusserhöhung. Dies wurde von der Bevölkerung schon 2021 und 2023 abgelehnt.

Der Ausblick bis ins Jahr 2029 rechnet mit höheren Erträgen und Grundstückgewinnsteuern auf hohem Niveau. Somit weiche das Nettovermögen einer Verschuldung, die am Ende der Planung 2177 Franken pro Einwohnenden betrage, was im Vergleich mit anderen Gemeinden im Kanton einer überdurchschnittlich hohen Verschuldung entspreche. Die Rechnungsprüfungskommission beantragt, den Steuerfuss so zu belassen, weist aber darauf hin, dass die Selbstfinanzierung weiterhin kritisch sei und angesichts steigender Kosten und Investitionen in absehbarer Zeit eine Steuererhöhung zu prüfen sein werde. Das zweite Traktandum an diesem Abend dreht sich um mehr Schulraum. Die Gemeinde möchte aufgrund der steigenden Schülerzahlen ein neues Schulgebäude für vier Kindergarten- und acht Primarschulklassen bauen. Das neue Gebäude würde auf dem heutigen Standort des Kindergarten-Pavillons zu stehen kommen. Der Neubau würde Kosten von 17,7 Mio. Franken (plus/minus 25 Prozent) verursachen und könnte im Sommer 2030 fertiggestellt sein. An der Versammlung wird über den Projektierungskredit über 610000 Franken entschieden. Dieser dient der Durchführung einer Gesamtleistungssubmission. Dabei tritt die Gemeinde nicht mit einzelnen Architekten, Ingenieuren und Unternehmern in Verträge, sondern beauftragt ein Gesamtteam, das Planung und Ausführung aus einer Hand erbringt.

Die RPK empfiehlt die Genehmigung, weist aber daraufhin, dass bei Ausführung des Projektes die Selbstfinanzierungssituation zusätzlich verschärft wird.

RPK fordert Steuerfuss-Senkung in Wettswil

Auch am 8. Dezember entscheiden die Wettswilerinnen und Wettswiler über das Budget 2026. Dieses sieht einen Verlust von 273200 Franken vor.

Die Gemeinde plant Nettoinvestitionen von 3,15 Mio. Franken. Der Gemeinderat möchte den Steuerfuss unverändert bei 25 Prozent (Gesamtsteuerfuss mit der Primarschule bei 73 Prozent) belassen. Die Rechnungsprüfungskommission hält dem aber entgegen, dass ein moderater Abbau des Eigenkapitals gewünscht sei, und will mit einem Änderungsantrag den Steuerfuss auf 23 Prozent senken.

In Wettswil folgt eine eigene Versammlung der Primarschulgemeinde. Diese rechnet mit einem praktisch ausgeglichenen Budget. Ein Gewinn von 24457 Franken ist budgetiert. Der Steuerfuss soll auf 48 Prozent belassen werden, was auch die RPK empfiehlt. Auch in Wettswil wird in den Schulraum investiert. Das Dach des Schulhauses Mettlen 2 soll saniert und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Der Investitionskredit beläuft sich auf 375000 Franken.

Zudem soll die 1974 erbaute Schulanlage Wolfetsloh hinsichtlich Fassade und Wärmeerzeugung saniert werden. Dafür soll ein Projektierungskredit über 840000 Franken gesprochen werden. Beide Geschäfte werden von der RPK unterstützt.

Aeugst erwartet ausserordentlich hohe Grundstückgewinnsteuern

In Aeugst steht nur das Budget 2026 zur Debatte. Wie aus dem Budget-Bericht der Gemeinde hervorgeht, sieht dieser einen Gewinn von 201 616 Franken vor. Die Ausgaben steigen in der kommenden Budgetperiode um über 964 000 Franken, was gemäss Bericht auf Mehrausgaben in den Bereichen Pflegeheime und Spitexdienste zurückzuführen ist. Aber auch die Ertragsseite solle im Vorjahresvergleich um fast 1,3 Mio. Franken steigen. Der Grund dafür seien ausserordentlich hoch ausfallende Grundstückgewinnsteuern, aber auch Mehreinnahmen bei den ordentlichen Steuern. Der Gesamtsteuerfuss soll unverändert bei 92 Prozent sein.

Nettoinvestitionen von 1,6 Mio. Franken sind in Aeugst geplant. Darunter fallen unter anderem die Altlastensanierung der Schiessanlage Bolet, der behindertengerechte Ausbau der Bushaltestellen Müliberg und Höchweg und auch die Sanierungen von verschiedenen Wasserleitungen. Eingerechnet ist auch eine Kostenbeteiligung über 160000 Franken am Ersatzbau der neuen Abwasserreinigungsanlage in Zwillikon.

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