«Jugendliche zur politischen Partizipation motivieren»

Die Ebertswilerin Sarah Schmid setzt sich an vorderster Front für ein Zürcher Jugendparlament ein

Jacqueline Romer (l.), Generalsekretärin der Direktion der Justiz und des Innern nimmt von Dominic Täubert und Sarah Schmid die Bewerbung für das offizielle Zürcher Jugendparlament entgegen. (Bild Salomon Schneider)
Jacqueline Romer (l.), Generalsekretärin der Direktion der Justiz und des Innern nimmt von Dominic Täubert und Sarah Schmid die Bewerbung für das offizielle Zürcher Jugendparlament entgegen. (Bild Salomon Schneider)

Seit 1993 findet auf Bundesebene die Jugendsession statt, an der sich Jugendliche über den Parlamentsbetrieb informieren können, sowie Petitionen zuhanden des Bundesrats einreichen. 2014 und 2015 war auch die Ebertswilerin Sarah Schmid dabei: «Im Forum in der Wandelhalle ist mir aufgefallen, dass es in fast allen Kantonen ein Jugendparlament gibt, nur in Zürich nicht. Um dies zu ändern, hat eine Gruppe Zürcher Jugendparlamentarier 2015 den Verein Jugendparlament Kanton Zürich gegründet. 2016 haben wir die Vereinsstrukturen gefestigt und uns bei der kantonalen Vernehmlassung für die Anforderungen eines offiziellen Jugendparlaments eingebracht. Der Kanton Zürich hat den Aufbau eines Jugendparlaments nun öffentlich ausgeschrieben und wir bewerben uns mit dem Verein Jugendparlament um den öffentlichen Leistungsauftrag. 2018 soll die erste Session stattfinden.»

Bereits 34 Mitglieder aktiv

Für die Projekteingabe musste der Verein beschreiben, wie er sich den Ablauf einer Jugendsession vorstellt, wobei er sich an der Jugendsession im Bundeshaus orientiert hat, welche von der Schweizer Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände organisiert wird. Der Verein Jugendparlament hat jetzt schon 34 Mitglieder, aus allen Bezirken des Kantons. Sarah Schmid ist stolz auf das Aufgebaute: «Unsere Mitglieder sind einerseits in Jungparteien aller politischen Richtungen aktiv, andererseits sind auch zahlreiche Parteilose dabei. Unser Mitgliederspektrum ist extrem breit. Unsere jüngsten Mitglieder sind 12 Jahre alt, die obere Altersgrenze ist mit 21 Jahren erreicht. Das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre und auch die Geschlechterverteilung ist sehr ausgeglichen. Zudem absolviert etwa die Hälfte der Jugendlichen eine Berufslehre und die andere Hälfte befindet sich auf dem Weg zu einer akademischen Laufbahn.»

Dem Verein geht es mit dem Jugendparlament darum, nicht formale politische Bildung zu vermitteln, ein Sprachrohr für Jugendliche des Kantons Zürich zu sein und Interessen der Jugendlichen institutionalisiert einbringen zu können. Dominic Täubert ist Co-Präsident des Jugendparlaments: «Wir versprechen uns, dass die Jugend, durch das Parlament und die daraus entstehenden Möglichkeiten mitzuwirken, politischer wird. Denn politisch ist die Jugend eine marginalisierte Gruppe. So wie Senioren in der Politik übervertreten sind, sind Jugendliche untervertreten. Das führt zu Politikentscheidungen, welche der Jugend manchmal nicht entsprechen. Ich habe aber das Gefühl, dass sich das verändert, denn Jugendparteien haben wieder mehr Zulauf. Bei Jugendlichen herrscht durch den Sensationsjournalismus populistischer Medien viel Unsicherheit, der wir etwas entgegenstellen wollen. Wir sind eine parteilose Plattform für politische Orientierung sowie Engagement für alle politischen Richtungen. Bei uns geht es sehr stark um politische Diskussionskultur und gegenseitigen Respekt – egal welche Meinung jemand vertritt. Im Jugendparlament ist es zentral, dass der Diskurs respektvoll ist, gerade wenn die Positionen umstritten sind. Bei uns gibt es nie Einheitsmeinungen, wie bei Parteiversammlungen und eine Sitzordnung von links bis rechts schon gar nicht.»

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