«Kein Durchgang» an der Reppisch
Gemeinde und Naturschutz, Landwirtschaft und Jäger arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin. Am Freitag trafen sich 15 Personen bei strömendem Regen vor einer Sperre an der Reppisch.

Alle Stalliker sollten morgen Mittwoch in ihrem Briefkasten ein Flugblatt finden. Darin werden sie über die neue Besucherlenkung an der Reppisch informiert. Ziel ist es, ein Nebeneinander von Mensch und Natur zu regeln. Erholungssuchende, Freizeitsportler, Spaziergänger und Wanderer sollen gelenkt werden, damit die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt möglichst ungestört bleibt. Ein Problem seien frei laufende Hunde, erklärt Gemeinderat Werner Michel: «Wir haben in Stallikon mittlerweile mehr Hunde als Schulkinder.» Der Bevölkerung zumindest einseitig zugänglich bleiben die Reppisch-Abschnitte zwischen Werkgebäude und Postweg in Stallikon sowie ab der Müli bachabwärts in Sellenbüren.
Ein «Hotspot der Arten»
15 Personen – darunter vier Gemeinderäte, Jäger, Landwirte, Hundehalter und Vertreter von den kantonalen Ämtern für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) sowie für Landschaft und Natur (ALN) – trafen sich vergangenen Freitag bei strömendem Regen an der Reppisch in Stallikon, um die Besucher-Lenkung zu eröffnen. Gut zwei Jahre ist es her, seit Gemeinderat Robert Sidler die Diskussion darum angestossen hat. «Wir haben eine gute, vernünftige Lösung gefunden», sagt Werner Michel über das Resultat.
«Stallikon ist ein wichtiges Gebiet für die Natur», betont Hanspeter Tschanz von der kantonalen Fachstelle Naturschutz. Dabei hebt er die Albishänge ebenso hervor, wie die Reppisch, ein «Hotspot der Arten», wie er betont. Der Reppisch-Korridor sei von grosser Bedeutung, findet auch Hein van der Plas vom Awel. Er hält es für besonders wichtig, dass die Längs-Verbindungen am Bach unterbrochen wurden.
Während der ersten anderthalb bis zwei Monate werden nun regelmässig Zweier-Trupps vor Ort über die Veränderung informieren und überwachen, ob die Regeln auch befolgt werden. «Wir hoffen, dass sich alle daran halten», sagt Werner Michel, «es wird aber sicher auch andere geben», ist er sich bewusst.