Kinder-Reha in Affoltern: «Wir sind ein Spiegel der Gesellschaft»

Ein Tag in einer der wichtigsten Kliniken der Schweiz für die Behandlung von Kindern, die an den Folgen von angeborenen oder erworbenen Krankheiten oder Verletzungen leiden

Andreas Meyer ist Chefarzt in der Kinder-Reha. (Bild zvg)

Andreas Meyer ist Chefarzt in der Kinder-Reha. (Bild zvg)

Ein Kind kann ein Feld auf dem Desktop mit den Augen fixieren – und der Computer spricht das gewünschte Wort aus. 
Der Kleine hat «Puppe anziehen» gewählt. Die Mutter sucht passende Kleider.

Ein Kind kann ein Feld auf dem Desktop mit den Augen fixieren – und der Computer spricht das gewünschte Wort aus. Der Kleine hat «Puppe anziehen» gewählt. Die Mutter sucht passende Kleider.

Eine Woche lang darf Lego gespielt werden. Es entstehen beeindruckende Bauten. Dieser Junge ist mit voller 
Konzentration bei der Sache. (Bilder Regula Zellweger)

Eine Woche lang darf Lego gespielt werden. Es entstehen beeindruckende Bauten. Dieser Junge ist mit voller Konzentration bei der Sache. (Bilder Regula Zellweger)

In Zusammenarbeit mit Betreuern und Betreuerinnen wird an der Kinder-Reha in Affoltern für therapeutische Zwecke auch viel mit Lego gespielt. 
Die Kinder und Jugendlichen sind mit grossem Eifer dabei.

In Zusammenarbeit mit Betreuern und Betreuerinnen wird an der Kinder-Reha in Affoltern für therapeutische Zwecke auch viel mit Lego gespielt. Die Kinder und Jugendlichen sind mit grossem Eifer dabei.

Das kleine Mädchen sitzt stolz auf dem Rücken eines Ponys. Während dies dem Waldrand entlang schreitet, übernimmt der Körper des Kindes die ruhigen, regelmässigen Bewegungen des Pferdes. Sie sind immer zu viert: das Kind, das Pferd, die Hippotherapeutin und die Pferdeführerin.

Es ist laut im grossen Raum. Und es hat eine unglaublich grosse Menge bunter Lego-Bausteine. Kinder und Jugendliche beschäftigen sich begeistert. Die meisten bauen, einige schauen nur zu. Mehr können sie nicht, die kleinen Hände können die Steine nicht fassen, sie nicht lenken, sie nicht zusammenfügen. Eltern, freiwillige Helfer und Spitalmitarbeitende unterstützen geduldig, führen die kleinen Hände, haben Ideen, teilen die Freude am kreativen Umgang mit den bunten Steinen.

Das Mädchen soll Dinge auf Bildern benennen. Teller und Messer kann es sprachlich nicht richtig bezeichnen. Aber ein Teleskop «Mond» formuliert es. Und beim Uno-Spielen ist es blitzschnell und lacht laut, wenn es gewinnt.

Eine Mutter sitzt auf dem Bett. Ihr Junge kuschelt sich eng an sie. Grüezi-Besuch der Ärztinnen und des Chefarztes. Danach sind die beiden allein im Zimmer. Die erste Nacht in der Kinder-Reha. Die Nacht ist lang und der Mutter gehen viele Gedanken durch den Kopf.

Momente in der Kinder-Reha Schweiz. Wie ein Kaleidoskop, wo sich Farbsplitter immer wieder zu neuen Mustern formieren – nie zwei Mal gleich, aber immer ein Ganzes bildend.

8 Uhr, Ärzterapport

Mein Besuch ist perfekt vorbereitet. Ich bekam vorgängig einen Stundenplan mit Programmpunkten auf verschiedenen Stationen und mit unterschiedlichen ­Berufsgruppen. Ich fasse zuerst Krankenhaus-Kleidung, als Psychologin mit Praktikum in der Rehaklinik Bellikon weiss ich um die Schweigepflicht.

Sechs Ärztinnen und der Chefarzt teilen beim Rapport aktuelle Informationen zu den Patientinnen und Patienten. Was muss vom Geschehen über Nacht mitgeteilt werden? Welches weitere Vorgehen wird ins Auge gefasst?

Die Ärztinnen sprechen respektvoll über ihre Patientinnen und Patienten. Die Atmosphäre ist kollegial und wertschätzend. Chefarzt Andreas Meyer nimmt seine Rolle als Mentor wahr. Assistenzärztinnen erhalten wichtiges Wissen on the Job vermittelt. Dieses dazugelernte, theoretische Wissen verbinden sie mit einem Kind und seiner individuellen Geschichte. Das ist effizientes Lernen.

Integriert ist eine kurze Weiterbildung, in der Form von Lernen durch Vermitteln. Eine Ärztin referiert zum Thema «Schütteltrauma-Syndrom». Bereits leichtes, kurzes Schütteln kann das Gehirn eines Babys schwer schädigen. Noch nicht lange sind die Symptome genau beschrieben. Bis vor Kurzem war die Schuldfrage einfach geklärt: Die letzte Person, die das Kind betreute, hat es geschüttelt. Stimmt aber nicht immer. Juristische Fehlentscheide prägten beispielsweise das Leben einer Nanny.

8.30 Uhr IRR auf Station D

Die Stockwerke A bis F sind nach Tieren von «Affe» bis «Fledermaus» benannt – eine Orientierungshilfe nicht nur für Kinder. Auf Station D, Delfin, befinden sich die Bettenstation der Kinder und die ­Spitalschule.

Chefarzt Andreas Meyer erklärt mir geduldig die Abkürzung – immer wieder an diesem Tag. Ich lerne neue Begriffe, realisiere, dass ich in eine Welt eintauche, deren Sprache ich manchmal nicht verstehe. IRR bedeutet «Interdisziplinärer Reha Report». Dieser findet auf jeder Station einmal pro Woche statt. Dies ist ­gesetzlich vorgeschrieben. Beteiligt sind Ärztinnen, Pflege, Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie, Schule, Sozialberatung und Disposition. Man tauscht sich zur Entwicklung jedes Kindes während der vergangenen Woche aus. Gemeinsam wird entschieden, welches Kind, welche Therapien bekommt und wann es austreten kann. Gemeinsam freut man sich, wenn verschiedene Fachpersonen über eine positive Entwicklung berichten können. Dazu gehört auch beispielsweise, dass ein Kind seine Befindlichkeit ausdrücken konnte, es erstmals wagte, über seine Wut zu sprechen.

Ein 8-jähriges Mädchen braucht Motivation, um Eigenverantwortung zu übernehmen – darüber sind sich alle ­Betreuungspersonen einig. Reha-Interventionen haben eine Stärkung der Muskulatur, der Beweglichkeit zum Ziel. Aber auch eine Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstwirksamkeitsglaubens. Dazu braucht es die Partizipation der Kinder. Das Mädchen isst gern. Übergewicht hat Folgen auf den Erfolg der Reha – deshalb gilt es, das Mädchen zu motivieren, sein Essverhalten entsprechend zu steuern – ohne es damit zu frustrieren. Es bekommt Hausaufgaben und soll diese Woche 20 Treppenstufen am Stück bewältigen. Zudem wird es der Velogruppe zugeteilt, um Sicherheit für den Alltag zu Hause zu gewinnen.

Ein Junge mit spastischen Lähmungen ist neu eingetreten. Zuerst geht es darum, einander kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Alle betreuenden Personen, Pflegende, Therapeuten und Ärztinnen, sind hervorragend geschult und bauen auf Erfahrung beim intensiven Beobachten der kleinen Patienten. Werden diese Beobachtungen interdisziplinär geteilt, entsteht ein genaues Bild. Die ­individuelle Beziehung zwischen Betreuungsperson und Kind spielt immer mit. Je besser «die Chemie stimmt», desto besser die Wirkung.

Ein 4-jähriges Mädchen hat mithilfe eines besonderen Programms auf dem iPad erstaunliche Fortschritte gemacht. «Weiter so», heisst es. Bereits ist die Logopädin involviert, die das Kind nach dem Austritt aus dem Kispi und dem Eintritt in den Kindergarten zu Hause weiter betreuen wird.

Bei einem anderen Jungen beobachten die Betreuer übereinstimmend, dass seine Leistungen besser und die Erfolge grösser sind, wenn die Mutter nicht dabei ist. Der Chefarzt sucht das konstruktive Gespräch mit der Mutter, denn alle haben dasselbe Ziel. Patientin, Familie und ­Reha-Klinik arbeiten zusammen für das Kindswohl. In der Kinder-Reha ist das system­ische Denken und Handeln selbstverständlich.

9. 15 Uhr Information IRR auf Station E

Der nächste Programmpunkt: Station E – «Elefant». Dort wohnen die Jugendlichen. Beim ersten Patienten geht es um einen intermittierenden Katheterismus, der aufgrund einer Entzündung des Rückenmarksystems unabdingbar ist. In regelmässigen Zeitintervallen muss der Junge einen dünnen Schlauch in die Blase einführen, über den der Urin abfliessen kann. Dadurch wird eine vollständige Entleerung der Blase ermöglicht. Der Junge empfindet Angst, Ekel, Scham und sein Selbstwert leidet. Zudem muss er zu Hause 700 Meter Schulweg schaffen – eine echte Herausforderung.

Bei einer Jugendlichen wurde im Kinderspital ein operativer Eingriff vorgenommen, eine selektive dorsale Rhizotomie SDR. Dabei werden die «afferenten» Nervenwurzel-Fasern, die besonders viele spastische Impulse zurück ans Zentralnervensystem zurückmelden, durchtrennt. Durch das Durchtrennen dieser Feedbackfasern können spastische Signale über efferente Nervenfasern an die Muskeln vermindert werden. Danach empfindet der Patient weniger Steifigkeit, aber zunächst auch eine Schwäche in den Beinen. Es gilt, mit spezialisierter, physiotherapeutischer, postoperativer Betreuung die Muskeln wieder aufzubauen. Und es verlangt viel Geduld von den jungen Patienten, denn es heisst üben, üben, üben.

Üben muss auch eine Jugendliche, deren Sprachzentrum betroffen wurde. Dazu wird ein UK-Laptop eingesetzt. Der Begriff «Unterstützte Kommunikation – UK» bezeichnet alle Kommunikations­formen für Menschen mit schwer verständlicher, begrenzter oder fehlender Lautsprache, welche die unzureichende Lautsprache unterstützen. Davon gibt es rund 100 verschiedene Geräte. Es wird definiert, welche Anforderungen das Gerät für diese Patientin erfüllen muss.

Menschen in Reha-Zentren stehen oft vor Aufgaben, die für andere keinen Aufwand bedeuten, vor Herausforderungen, die sie vor dem Ereignis, beispielsweise einem Unfall oder einer Krankheit, spielend meisterten. Sie müssen wieder lernen, einzukaufen oder Bus zu fahren, auch dies wird geübt und während der IRR besprochen.

Ein scheues Mädchen wird der Rollstuhlgruppe zugeteilt. Alex Oberholzer, der ein Buch über seine Kindheit in der Kinder-Reha schrieb, erzählte, dass er sich im Kispi «normal» fühlte – in der Welt ausserhalb des Spitals aber fremd. Dieses Gefühl des «Dazugehörens», aber auch die Beweglichkeit und der Selbstwert werden in solchen Gruppen gefördert.

Ein anderes Mädchen soll durch eine Psychologin darin unterstützt werden, seine Situation akzeptieren zu lernen. Ein 12-jähriger Junge hat eine kurze Konzentrationsspanne. Ein Robotikgerät soll ihm helfen, mit Neugier an seinen Übungen dranzubleiben.

Ein 16-Jähriger muss nach einem Mofa-Unfall wieder lernen, seinen Alltag zu bewältigen. Bei einem Mädchen kommt Epilepsie hinzu. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr immer die Kontrolle über sich selbst hat. Die Anfälle haben ihr das Selbstvertrauen genommen. Das ist eine grosse Verletzung der Seele.

10.15 Uhr Spezialgruppe AF

Im Sonnenbühlsaal herrscht reges Treiben. Unzählige Legosteine liegen bereit oder sind schon in regem Gebrauch. Auf Tabletts und Matten kann man bereits die Werke des gestrigen Tages bewundern. Ganz ehrlich – wer wird nicht zum Kind, wenn er unzählige Legosteine und Zeit zur Verfügung hat? Weil Schulferien sind, findet eine Legowoche statt.

Es ist ein wunderschönes Miteinander. Eine Mutter baut mit ihrem Sohn, freut sich mit ihm – aber eigentlich kann er selbst keine Steine zusammensetzen. Ein Junge baut ein Auto: auf der Ladefläche ein Hund. Sein Hund. Er vermisst ihn sehr. Neben den Spitalmitarbeitenden helfen ein Praktikant, ein Mann im Zivildienst und Mitglieder der Stiftung Aladdin mit.

11.15 Uhr Logopädie

Der Junge wohnt nicht im Spital, seine Eltern betreuen ihn zu Hause in einer Ämtler Gemeinde und kommen für Therapien ins Spital. Die Mutter erklärt ihrem Kind liebevoll, wie der UK-Laptop eingesetzt werden kann. Er «spricht» für den Jungen, wenn er mit den Augen das entsprechende Bild fixiert. So kann er Wünsche äussern: «Puppe anziehen!» Die ­Therapeutin holt eine Puppe und eine Auswahl Kleider. Der Vater hilft mit, als der Junge den Laptop sagen lässt: «Eisenbahn bauen.» Logopädie besteht in der Kinder-Reha nicht nur aus dem Üben von Lauten. Spielen macht Spass.

Zum Einsatz kommt auch der «Hörbert», ein Radio, das Kinderlieder singt. Musik und Singen lockern die Stimmung – bei Betreuern und Patienten.

12 Uhr Mittagszeit

Oft wird die Mittagszeit für interne Fortbildung oder ein Treffen mit externen Experten genutzt – unkompliziert, mit einem Sandwich in den Händen. In der Kantine sitzt man an langen Tischen – eine gute Möglichkeit für den informellen Austausch.

13.30 Sporttherapie AF

Sporttherapie? Oder Physiotherapie? In der Kinder-Reha werden beide Disziplinen genutzt. Sporttherapeutinnen arbeiten in Ergänzung zu Physiotherapeutinnen etwas weniger direkt am Patienten, die beispielsweise Schulter, Knie oder Handgelenke mobilisieren. Sporttherapeutinnen arbeiten mit den Patienten vor allem an Kraft und Ausdauer, oft unterstützt mit technischen Apparaten. Sie nehmen eher eine Trainerposition ein und vermitteln Bewegungsfreude.

Ein Mädchen würfelt und geht die Zahl der Schritte am Gehbarren. Die Assistentin rückt die Anzahl Schritte auf einem Leiterlispiel vor.

14 Uhr Hippotherapie im Freien

Beide Mädchen, die je eine halbe Stunde Reittherapie erhalten, waren schon früher, noch ohne Beeinträchtigungen, geritten. Jetzt gilt es, aus dem Rollstuhl auf das Pferd zu gelangen und Reiten wieder neu zu lernen – mit professioneller Hilfe, die ihnen Sicherheit vermittelt. Beide Mädchen lieben das geduldige, 20 Jahre alte Pony, streicheln es, sprechen mit ihm: Körpertraining mit emotionalem Erleben. Die Physiotherapeutin und die Pferdeführerin sind sehr achtsam und gut aufeinander eingespielt.

15.15 Uhr Neuropsychologie AF

Neuropsychologinnen untersuchen, wie Veränderungen im Gehirn mit Veränderungen im Denken, Verhalten und Erleben in Zusammenhang stehen. Das Mädchen hatte Herzprobleme, dann erfolgte ein Hirnschlag – mit Folgen, welche die Leistungen des Hirns einschränken. Es lernt nun, Gegenstände mit den richtigen Wörtern zusammenzubringen. Es ist stolz, wenn es auf das richtige Bild deutet – oft rät es einfach bei der Auswahl aus sechs Bildern. Die Neuropsychologin und ihre Assistentin protokollieren die Leistungen des Mädchens. Um vergleichbare Werte definieren zu können, müssen sie sprachlich genau formulieren. Das Mädchen zeigt überzeugend, dass diese Übung ihr keinen Spass macht. Sie will spielen. Halligalli und Uno. Das Mädchen reagiert blitzschnell – und gewinnt mehrmals. Na ja, die Erwachsenen haben schon etwas geschummelt. Denn Erfolge stärken die Kinder.

16 Uhr Gespräch im Gang auf F

Neben den medizinischen und therapeutischen Indikationen hat die Pflege grossen Einfluss auf das Befinden der Kinder. Die Pflegenden verbringen den Alltag mit den Kindern. Sie hören ihnen und den Eltern zu, begleiten sie in schwierigen Alltagssituationen wie bei Heimweh, bei Konflikten mit anderen Kindern, bei Schmerzen oder bei Stimmungstiefs. «Man muss Menschen generell mögen», meint die Pflegeleiterin.

Im Spital gibt es beispielsweise sehr wenig Rückzugsmöglichkeiten für die Eltern – wünschenswert wären mehr und grössere Familienzimmer.

16.30 Uhr D und E

Ich darf den Chefarzt und die Ärztinnen auf die «Grüezi-Visite» begleiten. Heute traten vier neue Patienten ein, begleitet von ihren Eltern. Vor ihnen liegt die erste Nacht in der fremden Umgebung. Die Ärztinnen plaudern mit den Eltern. Es geht darum, eine Beziehung aufzubauen, Ängste zu nehmen und eine Basis zu schaffen für die Zusammenarbeit. Denn die Kinder-Reha ist wie ein Kaleidoskop, neue Farben, neue Muster, aber immer ein Ganzes.

Nach zehn Stunden fahre ich nach Hause, tief beeindruckt von den Menschen hier in der Kinder-Reha und voller Dankbarkeit für die herzliche Aufnahme, die Offenheit und den berührenden Einblick in den Alltag der Kinder-Reha. Eine spezielle Welt, in der sich vieles um die gleichen Themen dreht wie ausserhalb: Beziehungen, Träume, Lebensfreude, Erwartungen, Selbstvertrauen, sinn­stiftende Momente. Es stimmt, was Chefarzt Andreas Meyer sagt: «Wir sind ein Spiegel der Gesellschaft.»

Informationen Kispi: www.kispi.uzh.ch/kinder-reha Ein Glossar auf der Website erklärt viele Fachausdrücke. Spenden: www.kispi.uzh.ch/kinder-reha/spenden, Spendenkonto Kinder-Reha Schweiz CH97 0070 0114 8047 9085 1. Vermerk Kinder-Reha Schweiz 20323.

Die Kinder-Reha Schweiz

In der Kinder-Reha Schweiz werden Kinder behandelt und betreut, die an den Folgen von angeborenen oder erworbenen Krankheiten oder Verletzungen leiden. Die Kinder-Reha Schweiz in Affoltern gehört zum Kinderspital Zürich, dessen Dienste und Fachpersonal dem Zentrum zur Verfügung stehen.

Private Trägerin des Kinderspitals ist die Eleonorenstiftung. 1868 spendete der Arzt Conrad Cramer, im Andenken an seine früh verstorbene Gattin Eleonore, die damals bedeutende Summe von 50 000 Franken zur Errichtung eines Kinderspitals in Zürich. In der Reha-Klinik in Affoltern stehen 47 Betten für Kinder zur Verfügung, dazu kommen Aufenthalte von Eltern in ­Familienzimmern und ambulante Behandlungen. 2023 wurden 261 Kinder stationär aufgenommen. Sie blieben durchschnittlich rund 50 Tage. Die Patientinnen und Patienten kommen aus der ganzen Schweiz, wenige aus dem Ausland.

In der Kinder-Reha, in der Region «Kispi» genannt, arbeiten 250 Mitarbeitende mit einem Gesamtpensum von 160 Vollzeitstellen. Rund 90 Prozent sind Frauen. (rz)

Interdisziplinärer Reha Report IRR

Die IRR finden auf jeder Station pro Woche einmal statt. Sie sind klar strukturiert und laufen effizient ab. Eine Kaderperson leitet die interprofessionelle Sitzung, jemand schreibt das Protokoll, alle denken mit. Art und Dauer von verordneten Therapien werden darauf basierend in der Disposition zu einem Plan für jedes Kind und jede Therapeutin ausgearbeitet. Zum Schluss der Besprechung der Befindlichkeit und der Indikationen jedes Kindes liest die Protokollführerin die Beschlüsse vor. So wird sichergestellt, dass nichts vergessen geht und keine Missverständnisse entstehen. (rz)

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