Krebs-Population ausgerottet?

Zuerst wurden tote Krebstiere im Knonauer Wattbach gefunden, später im Steinhauser Weiher. Dort ist vermutlich die gesamte Krebspopulation betroffen. Um die Ursache zu finden, werden nun Gewässerproben und die verendeten Tiere untersucht.

Verendeter Krebs. (Bild Kapo Zürich)
Verendeter Krebs. (Bild Kapo Zürich)

Am Samstag, 13. Mai, sind im Wattbach auf Knonauer Gemeindegebiet zum ersten Mal tote Krebse entdeckt worden. Am vergangenen Mittwoch wurden weitere im Steinhauser Weiher gesichtet. Robert Geuggis, Fischereiaufseher im Aufsichtskreis IV der kantonalen Jagd- und Fischereiverwaltung Zürich sagt, es sei schwierig zu sagen, wie viele Tiere verendet sind. Er vermutet ein Insektizid als Ursache, denn diese wirken gezielt nur auf wirbellose Tiere wie Krebse und Insekten. Die im Weiher und Bach lebenden Wirbeltiere wie Fische, Frösche und Kaulquappen haben überlebt. Robert Geuggis sagt, Kleinstmengen eines solchen Insektizids würden ausreichen, um die ganze Population dahinzuraffen. Eine aus seiner Sicht eher unwahrscheinliche Ursache ist, dass eine eingeschleppte Krebskrankheit die Tiere befallen hat. Dennoch werden die Tiere im Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern untersucht um zu ermitteln, ob allenfalls die Krebspest zum Tode der Tiere führte. Die Umweltschutzämter des Kantons Zug und Zürich untersuchen das Wasser nach Pestiziden.
Nachdem die Kantonspolizei Zürich den Fall am vergangenen Mittwoch aufgenommen hatte, erging die Meldung an das Amt für Wald und Wild des Kantons Zug. Dessen Mitarbeiter rückten sofort aus und haben die Situation vor Ort beurteilt. «Wir warten die Untersuchung der Tiere sowie die gewässerökologischen Abklärungen ab und entscheiden dann das weitere Vorgehen. Im Moment können keine Sofortmassnahmen getätigt werden», so Priska Müller vom Amt für Wald und Wild des Kantons Zug. Aus regionaler Sicht ist es eine der bedeutendsten Krebspopulationen. Die einheimischen Krebse sind allgemein stark gefährdet und auf der Roten Liste. Im Kanton Zug sind sie nur noch an wenigen Gewässern vorhanden. «Der Steinhauser Weiher ist deshalb ein wichtiges Vorkommen für Edel- und Steinkrebse», sagt Priska Müller.

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