Kühle Temperatur – angeregte Stimmung

Ein Info-Markt, schmissige Klänge der Musikgesellschaft Stallikon, fröhlicher Kindergesang, aufschlussreiche Reden, ein reichhaltiges Nachtessen und ein überaus positives Filmporträt waren auch für gut informierte Dorfbewohner und -bewohnerinnen von Erlebniswert.

Das gegenseitige Kennenlernen fällt am Apéro leichter. (Bilder Hansruedi Huber)

Das gegenseitige Kennenlernen fällt am Apéro leichter. (Bilder Hansruedi Huber)

Behördenvertreter, v.l.: Francesca Brignoli-Lutz, Präsidentin der Primarschulpflege; Hanspeter Eichenberger, Gemeindepräsident; Corinne Stutz, Sekundarschulpflege.

Behördenvertreter, v.l.: Francesca Brignoli-Lutz, Präsidentin der Primarschulpflege; Hanspeter Eichenberger, Gemeindepräsident; Corinne Stutz, Sekundarschulpflege.

Guido Bösch und Oberturner Hans Brand werben bei Neuzuzügern auf eine originelle Art. Vereine spielen im Dorf eine wichtige Rolle.

Guido Bösch und Oberturner Hans Brand werben bei Neuzuzügern auf eine originelle Art. Vereine spielen im Dorf eine wichtige Rolle.

Das Festzelt auf der «Mettlen»-Wiese diente und dient nicht nur dem «Festival 2012 by 40er-Fäscht» und der heissen Gemeindeversammlung von gestern, 3. September, als idealer Rahmen, sondern fasste auch die grosse Schar von Informanten, Musikanten, Gemeindevertretern und die etwas kleineren Gruppe von Neuzugezogenen mit Leichtigkeit.

Apéro und Info

 

Kürzlich fragte mich eine deutsche Bekannte, was es eigentlich in der Schweiz mit den Apéros, die immer und überall angeboten würden, auf sich habe, und ich klärte sie darüber auf, dass ohne Apéro politisch, gesellschaftlich und kulturell gar nichts läuft. So auch an der traditionellen Wettswiler Neuzuzüger-Begrüssung, wo zu Beginn eben der «Apéro riche» den angenehmen Rahmen für jede Menge Infos über das vielfältige Angebot der Gemeinde bot und somit einmal mehr das Cliché des Schlafdorfes entkräftete.

An über 20 Ständen – vom Bienenzüchterverein bis zum Seniorinnen- Turnen, vom Tennisclub bis zum Kirchenchor – legten Mitglieder im Gespräch und mit Drucksachen Zeugnis von den Aktivitäten ab. Diese einzeln aufzuführen fehlt hier der Platz, aber fassen wir zusammen:

Im Bereich Sport und Gesundheit bieten sich der Damenturnverein mit seinen Untergruppen, der FC Wettswil-Bonstetten, der Tennisclub, der (Männer-)Turnverein, Volley S9, der Feldschützenverein sowie der Samariterverein an.

Politisch sind sowohl die SVP, die FDP als auch die SP vertreten. Neutral, aber engagiert wirkt der Gemeindeverein, kommerziell der Gewerbeverein und naturverbunden das Naturnetz Unteramt.

Im kulturellen Sektor tut sich ebenfalls einiges. So der Gemischte Chor und der Mauritius Chor, die Musikgesellschaft Stallikon und der Musikverein Bonstetten, und als kleines Kulturzentrum darf die Schul- und Gemeindebibliothek eingestuft werden. Schliesslich fasst der innovative Frauenverein praktisch all diese Sektoren mit seinem reichen Jahresprogramm und den neu übernommenen Sprachkursen zusammen.

Dass sowohl die reformierte Kirchgemeinde Stallikon-Wettswil als auch die katholische Schwesterngemeinde Bonstetten-Stallikon-Wettswil vertreten waren, ist natürlich Ehrensache.

Reden, die Aufmerksamkeit weckten

 

Politikerreden gelten gemeinhin nicht eben als spannend, doch die Ausführungen von Gemeindepräsident Hanspeter Eichenberger interessierten offensichtlich die Anwesenden. Er unterliess es nicht, seine Kollegen bzw. Kollegin Katrin Röthlisberger, Christoph Ehrsam, Fritz Kurt, Michael Keller (erst seit kurzem in stiller Wahl gekürt), sowie Gemeindeschreiber Reinhold Schneebeli mit ihren Chargen vorzustellen. Der Gemeindepräsident äusserte die Vermutung, dass es für die Neuzuzüger nicht nur der attraktive Steuerfuss von 84 % gewesen sei, Wettswil zum Domizil zu wählen. Die verkehrstechnische Erschliessung sowohl durch Strassen als auch den gut ausgebauten ÖV, das schöne Naherholungsgebiet und das vielfältige Freizeitangebot sind Faktoren, die überzeugen. Eichenberger nutzte aber auch die Gelegenheit bei Neuzugezogenen und bereits Ansässigen, auf die ausserordentliche Gemeindeversammlung von gestern Montag, 3. September hinzuweisen und auf den gemeinderätlichen Gegenvorschlag zur viel diskutierten Änderungen der Bau- und Zonenordnung, welche die Niederlassung eines populären Grossverteilers in der Industrie- und Gewerbezone ermöglichen würde.

Mit Engagement vertrat die Präsidentin der Primarschule, Francesca Brignoli Lutz, Position und Anliegen der Wettswiler Schule mit ihren beiden Standorten «Mettlen» und «Wolfetsloh», die neben ihren Kernaufgaben und weiteren Kindergärten, Angebote wie beispielsweise Schwimmunterricht, einen Lernclub für Begabte, diverse Therapien anbietet und zudem Kooperationsschule der Pädagogischen Hochschule ZH ist. Wichtige Ansprechpartnerin für Eltern ist Schulleiterin Agnes Weidmann.

Schliesslich stellte Corinne Stutz von der Sekundarschulpflege Bonstetten ihre Kollegin Jana Kaufmann und die Funktion und Besonderheit der Kreisschulgemeinde, beispielsweise das Wirken einer Schulsozialarbeiterin, vor. Schliesslich sang der Schülerchor von Lehrer Lorenz Hartmann zur allgemeinen Freude ein heiteres Wettswiler Lied und den bereits legendären Wettswiler Rap. So langsam regte sich bei den Anwesenden der Hunger, den «Hirschen»-Wirtin Brigitte Gubler mit ihren Söhnen Sven und Oliver und weiteren Helfern in gewohnt souveräner Manier zu stillen wussten. Noch stand aber ein Höhepunkt auf dem Programm: die aktuelle filmische Fassung des Dorfporträts von Markus Leutwyler, welches tatsächlich alle oben aufgeführten Themen anschaulich zur Darstellung brachte. Und ganz zum Schluss sei noch der jüngste Neuzuzüger erwähnt, nämlich der vierwöchige Rafael, der im Arm seiner Mami schlummernd, den Anlass miterlebte.

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