Lehrermangel: Entspannung in den Schulen

Mehr Bewerbungen – weniger offene Stellen

Das aktuelle Schuljahr 2024/25 läuft noch etwas mehr als zwei Monate. Dann sind Sommerferien. Die Schulleitungen im Bezirk bereiten sich schon auf den Schulstart im August vor. Dabei stellt sich auch die Frage: «Gibt es genug Lehrpersonen?» Die Bildungsdirektion teilt dazu mit: «Die Zahl der offenen Stellen für Lehrpersonen in der Volksschule ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Situation in Bezug auf den Lehrpersonenmangel bleibt aber angespannt. Befristet auf das Schuljahr 2025/26, erlaubt die Bildungsdirektion den Gemeinden aus diesem Grund erneut, Lehrpersonen ohne Zulassung anzustellen.» Beim Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) tönt es anders: «Während das Volksschulamt eine Entspannung in Aussicht stellt, macht sich der ZLV weiterhin grosse Sorgen über die grosse ­Anzahl fehlender Lehrpersonen im ­System.» In den Zürcher Volksschulen seien zurzeit über 600 Stellen für Lehrpersonen offen. Tendenz steigend.

Komfortable Lage

Im Knonauer Amt ist die Situation offenbar weit weniger dramatisch. «Wir sind in einer komfortablen Lage», sagt Sonja Voser. Die Co-Schulleiterin der Primarschule Wettswil berichtet, man stelle derzeit nur eine sehr geringe Fluktuation im Schulbereich fest. In Wettswil werden 550 Kinder in 25 Schul- und Kindergartenklassen von ungefähr 60 Lehrpersonen unterrichtet.

Etwas schwieriger gestalte sich die Suche bei längeren Stellvertretungen. Hochprozentige Stellvertretungen zu finden und dann für längere Zeiträume zwischen drei und sechs Monaten zu besetzen, sei nicht immer einfach, so Sonja Voser.

Ähnlich sieht es in Affoltern aus: «Wir haben so wenig Fluktuation wie seit Jahren nicht mehr», sagt Primarschulpräsidentin Affoltern, Claudia Spörri. Vier Schulhäuser gibt es in Affoltern, ein weiteres steht in Zwillikon. 1010 Schülerinnen und Schüler sind es derzeit, 1050 im nächsten Schuljahr, rechnet Spörri vor. Sie werden derzeit in 50 Klassen unterrichtet, 52 sind es ab dem Sommer. «Wir haben derzeit nur eine offene Stelle», sagt Thomas Walker, Schulleiter in Affoltern. Um die 137 Lehrpersonen insgesamt zählt man an den Affoltemer Schulen.

«Eine klare Tendenz in Bezug auf den Lehrermangel können wir nicht erkennen, da wir auch in der Vergangenheit unsere Stellen besetzen konnten. Auffällig ist hingegen, dass wir aktuell einen Zuwachs an Bewerbungen verzeichnen», schreibt Markus Gysel, Präsident der Schulpflege Obfelden, auf Anfrage unserer Zeitung. Zum jetzigen Zeitpunkt seien lediglich zwei bis drei Teilzeit-Lehrpersonenstellen unbesetzt. «Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Stellen in der nächsten Zeit besetzen können», so Gysel. In Obfelden unterrichten derzeit 70 Lehrpersonen in 28 Klassen in zwei Primarschulhäusern und vier Kinder­gärten. Es gibt aktuell 585 Schülerinnen und Schüler, im nächsten Schuljahr werden es noch 570 sein.

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