Lernende stellen ihre Berufe vor
10. Ämtler Berufsmesse mit Rekordbeteiligung

Berufsmessen für Jugendliche der Oberstufe werden an verschiedenen Orten angeboten. Die Ämtler Berufsmesse hebt sich jedoch ab. OK-Präsident und Präsident des Ämtler Lehrstellenstellenforums, Xavier Nietlisbach, erklärt: «Hier sind es die Lernenden der Betriebe, die den interessierten Sekschülerinnen und -schülern ihren Beruf vorstellen.» Dass sich dieses Rezept bewährt, zeigt sich beim Rundgang: Jugendliche begeistern Jugendliche. Es ist beeindruckend, wie die jungen Frauen und Männer im ersten, zweiten oder dritten Lehrjahr selbstbewusst und engagiert auf die Besucherinnen und Besucher der Berufsmesse zugehen. Kompetent und ehrlich beantworten sie Fragen, oftmals wirkt dabei ihre Begeisterung für den Lehrbetrieb und den gewählten Beruf ansteckend. Der direkte Kontakt zwischen den Lernenden und den Lehrstellensuchenden findet auf Augenhöhe statt, er ist authentisch, denn die wenig älteren Lernenden sprechen dieselbe Sprache und kennen die Fragen und Ängste rund um die Berufswahl.
Grosser Andrang
Die Ämtler Berufsmesse wurde 2005 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Somit feierte der beliebte Anlass am vergangenen Wochenende seine 10. Auflage mit einer Rekordbeteiligung. Vor zehn Jahren waren 26 Unternehmen mit 42 Lehrberufen anwesend, jetzt waren es 64 Betriebe und Organisationen mit rund 60 Lehrberufen. Dies zeigt auch, wie wichtig es für Betriebe und Firmen ist, sich zu präsentieren, um guten Nachwuchs zu finden.
Die Jubiläumsmesse startete am Freitagabend mit einem Netzwerkapéro mit dem Gastreferenten Simon Billeter, ehemaliger Leader der Patrouille Suisse, zum Thema Teambildung und Selektion. Am Samstag war die Halle im Sportzentrum Schachen in Bonstetten rappelvoll mit Klassen der zweiten Oberstufe aus dem ganzen Bezirk. Auch am Sonntag wurde es manchmal eng zwischen den Ständen, wo viele Eltern mit ihren Jugendlichen unterwegs waren.
Begegnungen beim Rundgang
Mehmet Atalay ist im ersten Lehrjahr bei der Lüftungsfirma Dresohn AG in Mettmenstetten. Strahlend geht er auf Interessierte zu und stellt seinen Beruf vor. Auch Nino Rampa erklärt, was sein Beruf als Zeichner Fachrichtung Architektur beinhaltet. Er findet das Konzept dieser Berufsmesse gut: «Es ist sehr sinnvoll, dass wir als Lernende die Schülerinnen und Schüler informieren.» Eine Mutter äussert sich begeistert vom Angebot: «Super, hier erhalten wir wirklich einen sehr umfassenden Überblick über Berufe und Lehrstellenmöglichkeiten.»
Am Stand der Schreinerei Girardi instruiert der Zweitjahrlehrling Marco Eichhorn den Sekschüler Mathis Mahlberg. «Holz ist so spannend und vielfältig, ich habe meine Freude am Holz schon früh entdeckt», betont er. Jana, im dritten KV-Lehrjahr bei der Firma KLK Kolb, ist umringt von Eltern und Jugendlichen und beantwortet Fragen. Um den Tisch der Apotheke haben sich soeben einige Schülerinnen geschart. Sara Lähde gibt kompetent Auskunft. Sie ist im zweiten Lehrjahr Fachfrau Apotheke EFZ. Yanis Moll, im zweiten Lehrjahr im Gartencenter Guggenbühl, schwärmt von seinem vielfältigen Beruf als Gärtner mit Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und meint humorvoll: «Wollen Sie nicht vielleicht noch den Beruf wechseln? Es ist nie zu spät.»
Wettbewerb
Die Stände der Betriebe sind an der Berufsmesse jeweils Projektarbeiten der Lernenden. Im Rahmen eines Wettbewerbs werden sie – aber auch die Art der Präsentation und das Auftreten – von einer Jury bewertet. Gewonnen haben mit gleich vielen Punkten die Unternehmen Staatswald Buchenegg, Leuthard Bau AG und GAMMA Group SA.
Am Sonntagnachmittag, nach Abschluss dieser Berufsmesse, ist Xavier Nietlisbach zufrieden, «sehr zufrieden», betont er. «Es kamen viele Leute, und es war einfach schön.» Dies war seine letzte Durchführung sowohl als OK-Präsident wie auch als Präsident des Lehrstellenforums. Nach vielen Jahren intensivem Engagement gibt er nun beide Mandate ab.