Lichtblick für regionalen Bibliotheken-Verband

Gemeinderat Stallikon befürwortet Übergangslösung mit der Regionalbibliothek Affoltern

Die Regionalbibliothek in Affoltern. (Archivbild Dominik Stierli)

Nachdem die Gemeinde Mettmenstetten aus dem Bibliotheken-Verband mit der Regionalbibliothek Affoltern (RBA) ausgestiegen respektive den Vertrag im Oktober 2024 gekündigt hatte, musste die Stadt Affoltern über die Bücher. Denn der Vertrag über die Finanzierung der Regionalbibliothek aus dem Jahr 1997 ist nur mit allen 13 Ämtler Gemeinden gültig. Nach Mettmenstettens Austritt war dies nicht mehr der Fall. Die Stadt Affoltern musste eine Lösung finden. Bis Ende August hatten die Gemeinden Zeit, sich zum Übergangsangebot für die Jahre 2026 und 2027 zu äussern.

Kosten für Gemeinden sind tiefer

Gemäss Nachrichten der Gemeinde Stallikon vom 18. August sieht das Angebot wie folgt aus: Die Kosten für die Bezirksgemeinden für die Jahre 2026 und 2027 würden um 50 % reduziert werden. Somit übernimmt die Stadt Affoltern 85 % (aktuell 70 %) vom Defizit, während die Bezirksgemeinden 15 % (aktuell 30 %) tragen. Gleichzeitig habe der Stadtrat die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, mit dem Auftrag, nachhaltige Kostensenkungen für die Jahre 2027 vorzuschlagen.

Noch im Herbst 2024 hatte die Stadt Affoltern bei den Bezirksgemeinden eine Umfrage durchgeführt und differenzierte Rückmeldungen erhalten. «Aus diesen wird ersichtlich, dass die Gemeinden grundsätzlich an einer weiteren Zusammenarbeit mit der RBA im bisherigen oder zumindest in ähnlichem Umfang interessiert sind. Die Kosten hierfür werden jedoch teils als (zu) hoch empfunden», kommuniziert die Stalliker Gemeinde.

Im Juli 2025 informierte die Stadt darüber, dass sie mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) eine Leistungsvereinbarung über den Betrieb der RBA abgeschlossen habe – von 2024 bis 2027. Weiter heisst es im Bericht der Gemeinde Stallikon: «Aufgrund der aktuellen Situation hat sich der Stadtrat Affoltern intensiv mit der Zukunft der RBA befasst, von der Fortführung als Regionalbibliothek mit/ohne Mitfinanzierung durch die Bezirksgemeinden bis hin zur Umwandlung zur Stadtbibliothek. Der Stadtrat Affoltern favorisiert die Fortführung als (vom Kanton subventionierte) Regionalbibliothek, unter Mitfinanzierung durch alle Bezirksgemeinden.»

Gemäss Affoltemer Stadtschreiber Stefan Trottmann laufe momentan die Beschlussfassung in den Gemeinden. Wenn eine endgültige Lösung stehe, werde die Stadt informieren.

Stallikon wertet Vorschlag positiv

Für den Gemeinderat Stallikon ist der Vorschlag zur Finanzierung mit der Übergangslösung machbar. «Die vorgesehene Reduktion des Kostenanteils der Bezirksgemeinden von bisher 30 % auf neu 15 % wird vom Gemeinderat begrüsst. Die Reduktion stellt eine Entlastung für die Gemeinden dar und trägt dazu bei, die regionale Zusammenarbeit unter veränderten Rahmenbedingungen fortzuführen. Positiv wird gewertet, dass die Stadt Affoltern weiterhin bereit ist, den Hauptanteil der Kosten zu tragen und damit den Fortbestand der RBA als kantonal anerkannte Regionalbibliothek zu sichern. Die geplante Bildung einer Arbeitsgruppe mit dem Ziel, für die Zeit ab 2027 eine tragfähige und finanziell ausgewogene Lösung zu erarbeiten, erachtet der Gemeinderat als wichtigen Schritt. Der Gemeinderat ist grundsätzlich an einer Weiterführung der Zusammenarbeit der Schul- und Gemeindebibliothek Stallikon mit der RBA interessiert, jedoch im reduzierten Rahmen. Die Übergangslösung für die Jahre 2026 und 2027 wird als gutes Zeichen für den Fortbestand der Regionalbibliothek im Bezirk Affoltern bewertet und schafft die notwendige Grundlage für eine weiterführende Diskussion über die künftige Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Der Stadt Affoltern wird für die Ausarbeitung der Übergangslösung und die Bereitschaft zur finanziellen Entlastung der Bezirksgemeinden verdankt.»

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