Martin Christen nimmt nach 25 Jahren Abschied

Ein zentrales Thema an der Generalversammlung der GGA war der Abschied des langjährigen Vorstandsmitglieds Martin Christen. Im zweiten Teil erfuhren die Mitglieder Erschütterndes aber auch sehr Positives über das Werk- und Wohnhaus zur Weid und ähnliche Institutionen früher und heute.

Abschied und Dank nach 25 Jahren Engagement für die GGA: Marianne und Martin Christen. (Bild Marianne Voss)
Abschied und Dank nach 25 Jahren Engagement für die GGA: Marianne und Martin Christen. (Bild Marianne Voss)

Das Werk- und Wohnhaus zur Weid (WWW) gewährte der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirkes Affoltern (GGA) für ihre diesjährige Generalversammlung das Gastrecht. Dazu gehörten natürlich nebst einem feinen Apéro auch Informationen.

GGA-Präsident, Eduard Waldesbühl, nahm in seinem Jahresbericht Bezug auf die Zielsetzungen der im 19. Jahrhundert entstandenen Gemeinnützigen Gesellschaften, nämlich dort Hilfe zu leisten, wo der Staat keine erbringen kann. Heute übernimmt der Staat immer mehr Aufgaben, und die Gemeinnützigen Gesellschaften suchen andere Betätigungsfelder. «Unser Ziel ist, uns im Sinn der Allgemeinheit nützlich zu machen und den Anstoss zu geben für verschiedene Projekte.» Damit nahm der Präsident Bezug auf das Logo der GGA mit den Dominosteinen. Die Berichte der verschiedenen Arbeitsgruppen zeigten, dass in der GGA viele engagierte Frauen und Männer am Werk sind: Die Volkshochschule hat ein erfolgreiches Semester hinter sich. Die Kunstkommission und die Gruppe für die Ämtler Kulturwochen sind an den Vorbereitungen für die Ausstellungen und Veranstaltungen im Oktober (Anzeiger vom 22.5.13). Die Verantwortlichen der Ferienkommission werden demnächst wieder mit einer Gruppe Senioren eine Woche in den Bergen verbringen. Die Neujahrsblattgruppe ist am Schreiben und Recherchieren für das zweite Heft zum Thema «Schulen». Auf dem beliebten Ämtlerweg werden dieses Jahr viele Holzpfosten ersetzt. Zudem steht am 29. Juni die Einweihung eines gemeinsamen Rastplatzes mit dem Freiämterweg bevor. Und am 31. August ist wieder ein kultureller Ausflug geplant, nach Sarnen.

Abschied nach 25 Jahren Engagement

Die Generalversammlung selber verlief zügig, sämtliche Geschäfte wurden einstimmig genehmigt. Martin Christen, ehemaliger Chefarzt der chirurgischen Abteilung im Spital Affoltern, hatte nach genau 25 Jahren Mitarbeit im Vorstand seinen Rücktritt eingereicht. Die Laudatio für ihn glich einer Rückschau über viele Aktivitäten der GGA während der letzten Jahrzehnte. Martin Christen war ein überaus aktives Mitglied mit viel Initiative. Zusammen mit seiner Frau Marianne hat er unzählige Projekte ins Leben gerufen, angestossen, reanimiert oder sich unermüdlich dafür eingesetzt. Dazu gehörten der Ämtlerweg, das Buch «100 Jahre Bezirksspital Affoltern», die Ämtler Kulturwochen, das Buch «Das Knonauer Amt» oder die Volkshochschule. Mit grossem Applaus und warmem Dank wurden Martin und Marianne Christen verabschiedet. Als Nachfolger wählte die Versammlung Rudolf Wegmann aus Mettmenstetten, der vielen als ehemaliger Spitalleiter bekannt ist.

Zwangsmassnahmen und heutiges Umdenken

Im zweiten Teil wurden die Gäste zuerst mit wenig erfreulichen Berichten und Bildern konfrontiert. Sie sahen einen Ausschnitt aus der Theaterinszenierung vom letzten Herbst «Wir Anstaltswesen – Stimmen aus dem Aktenschrank». Der Historiker Thomas Huonker hatte das Projekt im WWW begleitet, das sich mit fürsorglichen Zwangsmassnahmen befasste.

Der Präsident des Vereins Freundeskreis des WWW, Michael Rütti, und Hansruedi Sommer, Leiter des WWW, informierten über den heutigen Betrieb dieser Institution. Man pflege eine respektvolle Kultur im Umgang mit den Bewohnenden, die mit Herr oder Frau und nicht mit irgendwelchen Übernamen angesprochen werden. Viele der Klienten seien wegen Alkohol- oder Drogenproblemen im WWW, andere wegen psychischer Erkrankungen oder geistiger Behinderungen. Der Leiter berichtete zum Schluss noch über die bevorstehenden Veränderungen. Aus der städtischen Institution werde eine privatrechtliche Stiftung. «Wir sind daran, diese neue Zukunft vorzubereiten. Wir haben einen guten Rückhalt in der Region und schauen daher auch mit Zuversicht in diese Zukunft.»

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