Martin Haab oder Ernst Schibli?
2015 in den Nationalrat? Bei Insidern gilt Haab schon heute als d e r Spitzenvertreter der Landwirtschaft auf der Zürcher SVP-Liste.

Nein, er ist nicht der Wunschnachfolger von Hans Kaufmann. Aber Ernst Schibli, 2011 nicht mehr gewählt, rückt nun in den Nationalrat nach, nachdem der Wettswiler SVP-Vertreter seinen Rücktritt unter Beimischung happiger Kritik am Bundesrat auf den 4. Mai angekündigt hat. Finanzfachmann Kaufmann hätte sich Banker Thomas Matter als seinen Nachfolger gewünscht.
Nun also das Comeback des 61-jährigen Gemüsebauern aus Otelfingen. Möglicherweise hat die Rückkehr eines Vertreters der alten SVP-Garde Folgen, die bis ins Säuliamt reichen. Denn auch hierzulande politisiert mit Martin Haab ein Bauer, dem Chancen nachgesagt werden, den Sprung vom Zürcher Kantonsrat in den Nationalrat zu schaffen. So wirft Schiblis Rückkehr nach Bern Fragen auf. Wie verhält sich der Zürcher Bauernverband, wenn der Otelfinger 2015 nochmals zur Wahl antreten will? Serviert er Schibli der SVP als d e n Bauernvertreter, der innerhalb der Partei traditionell einen Spitzenplatz erhält? Aber Gefahr läuft, dass er die Wahl erneut nicht mehr schafft und sich damit einer Blamage aussetzt? Oder ist das eine jüngere Kraft? Der 52-jährige ambitionierte Martin Haab, diplomierter Meisterlandwirt aus Mettmenstetten? Haab machte 2011 auf der SVP-Nationalratsliste 11 Plätze gut, kam auf Platz 20. Bei Insidern gilt Haab schon heute als d e r Spitzenvertreter der Landwirtschaft auf der Zürcher SVP-Liste, auch wenn er bei entsprechenden Fragen abwinkt. Und dieser Spitzenvertreter des Bauernverbandes erhält in der Volkspartei höchstwahrscheinlich einen Listenplatz, der für den Sprung nach Bern reichen kann. Allerdings gilt anzumerken, dass die Bauernvertreter bei den letzten Nationalratswahlen innerhalb der SVP nicht so toll abgeschnitten haben. Und dass Bauern nicht automatisch Bauern wählen, sondern unter anderem auf Grünliberale setzten, illustrierten die Resultate der Nationalratswahlen auch in kleinen Gemeinden.