Maschwanden ebnet Weg für Tempo 30
Stimmberechtigte heissen «Kreuzrai»-Umgestaltung gut

Der Anfang liegt bereits mehr als zehn Jahre zurück: 2014 stimmte die Maschwander Gemeindeversammlung einem 300000-Franken-Kredit für eine ganzheitliche Verkehrsplanung zu, die Einführung von Tempo 30 inbegriffen. Einsprachen und Fachstellen, die sich gegenseitig widersprachen, verzögerten das Vorhaben. Ende 2023 präsentierte der Gemeinderat eine Vorstudie zur Umgestaltung des «Kreuzrais» und lud die Bevölkerung im Januar 2024 zu einer Infoveranstaltung ein. Inzwischen hat auch der Kanton dem Vorhaben zugestimmt. Laut Tiefbauvorstand Michael Schüpbach läuft seit dem 26. April 2024 das öffentliche Mitwirkungsverfahren. «Eingaben aus der Bevölkerung im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens sind ins Projekt eingeflossen», sagte Schüpbach und schob nach: «90000 Franken, die vor zehn Jahren für den ‹Kreuzrai› vorgesehen waren, reichen nicht.» Das aktuelle Projekt ist mit 220 000 Franken veranschlagt.
In der Diskussion wurde die Notwendigkeit einer Umgestaltung angezweifelt – unter anderem damit, dass dort bislang kein gravierender Unfall passiert und weniger Verkehr Illusion sei. Durch engere Einlenker gebe es weniger Platz zum Ausweichen, aus der Verengung resultiere keine Aufwertung. «Für anderes hat man kein Geld», warf jemand mit Blick auf die angespannte Finanzlage der Gemeinde ein, worauf Gemeindepräsident Ernst Humbel antwortete: «Das Geld für etwas anderes verwenden – das geht nicht.» Befürwortende Stimmen mahnten, ohne die Umgestaltung gebe es kein flächendeckendes Tempo 30; der «Kreuzrai» werde übersichtlicher, und es sei auch für die Schule besser, wenn langsamer gefahren werde, warf Schulpräsident Ursin Dosch ein. Alt Gemeindepräsident Christian Gabathuler fände es seltsam, den vor zehn Jahren gefällten Entscheid wegen «ein paar Franken mehr» zu kippen, ja gar ein Schildbürgerstreich.
Die von 59 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung sprach sich schliesslich mit 38 Ja zu 13 Nein für die Umgestaltung des «Kreuzrais» aus. Michael Schüpbach rechnet mit einem Baubeginn im Oktober 2024. Ab diesem Zeitpunkt soll auch die Dorfstrasse saniert und mit Tempo-30-Signalisation ausgestattet werden. Die Hauptkosten – 6,78 Mio. Franken – trägt der Kanton. Maschwanden steuert 100 000 Franken bei.
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