Mehrzweckgebäude in Bonstetten im Bau

Serie «Das Säuliamt baut»: Einfamilienhaus mit Quellrecht in Stallikon – Genossenschaftsbau in Wettswil

Rückansicht des künftigen Dienstleistungszentrums im Bonstetter Heumoos. Vorne die KiTa, links der Feuerwehr- und rechts der Werkdienst-Teil. (Visualisierung zvg)

Rückansicht des künftigen Dienstleistungszentrums im Bonstetter Heumoos. Vorne die KiTa, links der Feuerwehr- und rechts der Werkdienst-Teil. (Visualisierung zvg)

Die Genossenschaftswohnungen «Im Weierächer» in Wettswil umfassen 58 Wohnungen und wollen das altersdurchmischte Wohnen fördern. (Visualisierung Gewobag)

Die Genossenschaftswohnungen «Im Weierächer» in Wettswil umfassen 58 Wohnungen und wollen das altersdurchmischte Wohnen fördern. (Visualisierung Gewobag)

Im Weiler Gamlikon, welcher zu Stallikon gehört, entstehen aktuell zwei neue Gebäude mit Eigentumswohnungen. (Visualisierung Lang & Partner Immobilien AG)

Im Weiler Gamlikon, welcher zu Stallikon gehört, entstehen aktuell zwei neue Gebäude mit Eigentumswohnungen. (Visualisierung Lang & Partner Immobilien AG)

Die Gemeinde Bonstetten realisiert ­momentan das Mehrzweckgebäude ­Heumoos. In diesem sollen in Zukunft Feuerwehr, Polizei, Werkhof, Sozialdienst, Schulverwaltung und eine Kindertagesstätte Platz finden. Ein erster Versuch für ein Projekt zusammen mit Wettswil scheiterte 2013 an der Urne. In den folgenden Jahren wurde von weiteren Nutzern zusätzlicher Raumbedarf angemeldet. So entstand das Projekt «Heumoos» mit den für Bonstetten rekordhohen Kosten von 21,68 Millionen Franken. Dieses Budget wurde mit über 72 Prozent Ja-Anteil an der Urne angenommen. Der Spatenstich erfolgte im Juli 2023. «Ein Dienstleistungszentrum für die Menschen in Bonstetten und das Unteramt», fasste die Gemeindepräsidentin Arianne Moser anlässlich des Spatenstichs zusammen, «ein Ort für verschiedenste Bedürfnisse, an zentraler Lage.»

Fertigstellung für Mitte 2025 geplant

Die Überbauung wird geprägt durch die zwei Hauptgebäude, wobei der Feuerwehr-Teil gegen die Masstrasse ausgerichtet ist, der Werkdienst zur Stationsstrasse hin. So entsteht ein L-förmiger Riegel. Für Mitte 2025 ist die Fertig­stellung des Bauwerks geplant.

Ende Februar hat die Gemeinde ­Bonstetten die Mietflächen öffentlich ausgeschrieben. Es stünden grosszügige Flächen für Gewerbe- und Kindertagesstätten zur Vermietung bereit. Die ­Erstmieter hätten auch die Möglichkeit zur Mitsprache beim Innenausbau der Mietflächen.

Auch bereits im Bau befindet sich die Wohn- und Gewerbeüberbauung «Im Heumoos». Mit 16 Wohnungen auf sechs Geschossen, wobei Unter- und Dachgeschoss mitgezählt sind, ebenfalls ein grösseres Bauwerk. Gebaut werden gemäss Auskunft der Baumanagement-Firma ausschliesslich 3½- und 4½-Zimmer-Wohnungen. Im Erdgeschoss wird auch ein Showroom für ein Classic Car Center entstehen. Die Überbauung wird im Herbst 2024 fertiggestellt.

Noch nicht im Bau, aber bewilligt ist der Neubau eines Mehrfamilien­hauses in der Schachenmatten. Es entstehen fünf 5½-Zimmer-Wohnungen sowie eine 6½-Zimmer-Attikawohnung. Gemäss Website des Immobilienunternehmens sind alle Wohnungen bereits reserviert.

Bauten in Gamlikon und Sellenbüren

In Stallikon, der flächenmässig drittgrössten Gemeinde, sind gemäss Auskunft der Abteilungsleiterin Bau, Katharina Zysset, zwei grössere Bauprojekte in der Entstehung. Im Weiler Gamlikon entstehen sieben Reihen-Einfamilienhäuser. Beworben werden die Bauten mit «Zuhause am Uetliberg». Weiter ist von der Website des Immobilienhändlers zu erfahren, dass die Häuser im nächsten Monat bezugsbereit sind. Bis auf ein EFH sind alle Objekte bereits verkauft. Der Verkaufspreis für das ­verbliebene, aktuell reservierte, 4½-Zimmer-Einfamilienhaus beträgt gut 1,4 Millionen Franken. Beworben wird das Projekt auch mit dem Quellrecht, von dem jeder Käufer, jede Käuferin der Liegenschaft automatisch einen Anteil erwirbt. Im Allgemeinteil gibt es dazu auch eine Wasserstelle, von der die ­Eigentümer Wasser beziehen können.

In Sellenbüren entstehen durch den Neubau eines Mehrfamilienhauses und die Umnutzung eines bestehenden Einfamilienhauses sieben neue Wohnungen. Dafür wird ein 100-jähriges Haus umgebaut. Dabei entstehen mehrere 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen sowie eine 5-Zimmer-Wohnung.

Mehr Schulraum für Stallikon

Auch ein grösseres Infrastrukturprojekt ist in Planung. Anfang Februar präsentierte die Gemeinde die Gewinnerprojekte eines Architekturwettbewerbs zur Schulraumerweiterung (der «Anzeiger» berichtete). Dabei gewannen gleich zwei Entwürfe. Einer befasst sich mit den notwendigen Bauten, der andere mehrheitlich mit der Aussengestaltung. Es sollen ein neues Schulgebäude, eine Mehrzweckhalle, eine Spielwiese und ein Hartplatz entstehen. Die bisherige ­Kostenschätzung geht von 16 Millionen Franken aus. Fürs Erste entscheiden die Einwohnerinnen und Einwohner Stallikons am 9. Juli an der Urne über einen Projektierungskredit von 1,5 Millionen Franken. Voraussichtlich im September 2025 kann dann über das Gesamtprojekt entschieden werden. Man rechnet momentan mit einem Bezug des neuen Schulhauses im September 2027.

84 Wohnungen für Wettswil

Flächenmässig am kleinsten und am dichtesten besiedelt ist die Gemeinde Wettswil. Nichtsdestotrotz wird auch dort gebaut. Im Weierächer entstehen aktuell 58 Wohnungen. Die Gewerkschaftliche Wohn- und Baugenossenschaft Gewobag realisiert dort ein Projekt für altersdurchmischtes Wohnen. Der Weg dahin war lang. Seit 2016 wollte man ein Projekt in Wettswil realisieren. Im Mai letzten Jahres kam es dann zum Spatenstich (der «Anzeiger» berichtete). Geplant ist, dass die Mietwohnungen im Herbst 2025 bezugsbereit sind. Zudem wird eine Gemeinschaftspraxis für drei Ärzte in der Siedlung unter­gebracht.

Gut die Hälfte der Wohnungen ­werden 3½ Zimmer haben, daneben sind aber auch 2½- und 4½-Zimmer-Wohnungen sowie eine 5-Zimmer-­Maisonettewohnungen geplant. Diesen Mix habe man gewählt, damit ein über alle Generationen altersdurchmischtes Zusammenleben stattfinden könne, teilt die Wohnbaugenossenschaft mit. Die Umgebung soll naturnah gestaltet werden, unter anderem mit Obstbäumen, aber auch Spielraum bieten. Direkt mit dem erwähnten Projekt hängt auch das Bauprojekt der Gewobag an der Poststrasse zusammen. Dieses ist noch nicht bewilligt, aber bei der Gemeinde eingereicht. Es sollen ein Bauernhaus und eine Scheune durch den Neubau zweier Mehrfamilienhäuser ersetzt werden. Dort würden weitere 16 Wohnungen entstehen.

Weitere zehn Wohnungen sollen an der Stationsstrasse gebaut werden. Für das neue Mehrfamilienhaus muss das Restaurant Hirschen weichen. Wirtin Brigitte Gubler sagte im letzten Jahr gegenüber dem «Anzeiger», dass sie das Gebäude verkauft habe – mangels Nachfolger. «Mir ist es fast lieber, dass das Restaurant verschwindet. Es wäre doch für mich schwierig gewesen, das Gebäude immer zu sehen, wenn ich hier nicht mehr arbeite», sagte Brigitte Gubler, welche seit 1986 dort wirtet. Das Restaurant bleibt noch bis Ende 2024 offen. Am Ort entsteht ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus mit zehn Mietwohnungen und einem Studio.

Der Baubeginn für den «Hirschenpark» ist für März 2025, der Bezug für zirka Herbst 2026 vorgesehen. Neben einer 4½-Zimmer-Wohnung entstehen auch sieben 3½- und zwei 2½-Zimmer-Wohnungen.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern25.04.2024

Fusionspläne bei Landi-Genossenschaften

Landi Albis, Obfelden und Freiamt künftig gemeinsam?
Bezirk Affoltern25.04.2024

Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen

Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Bezirk Affoltern25.04.2024

Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton