Mit Blick auf den Zugersee und die Berge

Serie «Das Säuliamt baut»: Überbauung in Aeugst, Dreifach-Turnhalle für Hausen und Kleinwohnungen in Kappel

Das Projekt «Obschtgarte» in Rifferswil umfasst 2½- bis 5½-Eigentums­wohnungen. (Visualisierung Baum Projekte AG)

Das Projekt «Obschtgarte» in Rifferswil umfasst 2½- bis 5½-Eigentums­wohnungen. (Visualisierung Baum Projekte AG)

Die Überbauung Üerenberg an der Allmendstrasse in Aeugst wird voraussichtlich auf den Sommer 2025 fertiggestellt. (Visualisierung entrée Generalunternehmung AG)

Die Überbauung Üerenberg an der Allmendstrasse in Aeugst wird voraussichtlich auf den Sommer 2025 fertiggestellt. (Visualisierung entrée Generalunternehmung AG)

Geprägt von Holz und Glas: So könnte die neue Dreifach-Turnhalle in Hausen aussehen. Mit dem 21,8-Millionen-Bauwerk werden auch Räume zur Kinderbetreuung geschaffen. (Visualisierung TGS Bauökonomen AG)

Geprägt von Holz und Glas: So könnte die neue Dreifach-Turnhalle in Hausen aussehen. Mit dem 21,8-Millionen-Bauwerk werden auch Räume zur Kinderbetreuung geschaffen. (Visualisierung TGS Bauökonomen AG)

In Aeugst sind drei grössere Projekte bewilligt und im Bau. Insgesamt entstehen 47 Wohnungen auf 13 Mehr­familienhäuser verteilt. Das grösste Projekt ist die Überbauung Üerenberg an der Allmendstrasse. Sie vereint acht Mehrfamilienhäuser mit 24 Miet­wohnungen.

Die Gemeinde hatte dazu, nach Bedenken der Nachbarschaft, Ende 2021 eine Studie zum Mehrverkehr und zur Verkehrssicherheit in Auftrag gegeben. Gemäss Gemeindeschreiber Vit Styrsky habe die Studie ergeben, dass die Strassenverhältnisse durch den Mehrverkehr nicht beeinträchtigt oder eingeschränkt würden. Auch die Verkehrssicherheit (insbesondere im Hinblick auf den Schulweg) sei weiterhin gewährleistet. Daher waren aus Sicht Gemeinde keine Anpassungen am Bauprojekt notwendig. Der Bauherr sagt auf Anfrage, dass dort 2½- bis 5½-Zimmer-Wohnungen entstehen würden. Die Lage ermögliche eine gute Besonnung und den Blick auf den Zugersee und in die Berge. Der Bezug ist für Sommer 2025 geplant.

Früher fertig werden die beiden Mehrfamilienhäuser im Weieracher. Diese beherbergen zehn Mietwohnungen und sollten bis Anfang 2025 bezugsbereit sein. Der Bauherr spricht dabei von einer ruhigen Lage am Dorfrand, aus der die Schule ungefährlich und nah erreichbar ist. Auch das Projekt in der Breite im Aeugstertal sollte zu Beginn des Jahres 2025 fertiggestellt sein. Es beinhaltet den Neubau eines MFH und den Umbau eines bestehenden Gebäudes. Daraus resultieren nochmals 13 Mietwohnungen.

Generationenprojekt in Hausen

Eines der aktuell grössten Bauprojekte im Säuliamt mit Kosten von knapp 22 Millionen Franken ist in Hausen der Neubau der Dreifach-Turnhalle mit ­angegliederten Horträumen. Zu einem Kostenanteil von 2 Millionen Franken hatten auch die Gemeinden Rifferswil und Kappel zugestimmt. Der Neubau entsteht angrenzend ans Schulareal, ­jenseits des Jonenbachs, auf dem unbebauten Areal zwischen dem Allzweck-Parkplatz Chratz und der Sportanlage Jonentäli. Die Halle ist mit Tribünen auch auf Veranstaltungen ausgelegt. Zudem können Räume und die Küche der Tagesstrukturen gemeinsam genutzt werden. Der dorfseitige Teil des Scheddachs wird mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet, die den Strombedarf für mehr als die ganze Schulanlage abdeckt.

Die Bauarbeiten sollen im Mai mit gut einem Jahr Verspätung starten. Im Dezember 2022 wurde ein Stimmrechtsrekurs gegen die Abstimmung vom ­Bezirksrat gutgeheissen. Nach dem Weiterzug der Gemeinde Hausen hat das Verwaltungsgericht den Beschluss aber wieder aufgehoben. Hauptkritikpunkte am Projekt waren der fehlende ebenerdige ­Zugang zur Halle sowie das noch ausstehende neue Verkehrskonzept rund um den bestehenden Parkplatz Chratz. Unterdessen hat die Gemeindeversammlung im Juni 2023 ein entsprechendes Verkehrskonzept bewilligt.

Gerade fertiggestellt wurde das neue Schulgebäude in Hausen. Dieses wird seit diesem Monat betrieben und bietet neben Schulräumen auch Platz für die Schulverwaltung und -leitung.

Unklare Situation für Rauchmatt

Aktuell im Bau befinden sich in Ebertswil acht 5½-Zimmer-Wohnungen in Reiheneinfamilienhäusern für die Überbauung Steinbaum. Nur noch eine Wohnung steht zum Verkauf. Die Projekt-Website spricht von gemeinsamen ­Erlebnissen im grossen Innenhof und privaten Gärten als Rückzugsort.

Die Überbauungen Rauchmatt und Wigarte mit total 53 Wohnungen sind beide bewilligt, aber die Bauvorhaben sind noch nicht gestartet. Rauchmatt umfasst drei Mehrfamilienhäuser, ein Reihen-EFH mit sechs Wohnungen und drei Gewerbebauten. Diese Gewerbebauten sorgten im Vorfeld für grosse Unruhe in der Bevölkerung. Die mächtigen Gewerbekuben werden als Eingangstor von Hausen das Erscheinungsbild wesentlich verändern. Es darf spekuliert werden, ob dort die von der Migros angekündigte Voi-Filiale ihren Platz findet. Allerdings wäre dann eine Eröffnung in diesem Herbst, wie von der Migros angekündigt, nicht möglich. Auf einer Website wurde das Projekt kurzzeitig als Campus Rauchmatt bezeichnet. Allerdings wurde der Inhalt der Seite in der Zwischenzeit gelöscht. Der Bauherr wollte zum Projektstand keine weitere Auskunft geben.

Für die Überbauung Wigarte sind vier Mehrfamilienhäuser mit elf Wohnungen geplant. Gemäss Website des Immobilienanbieters ist der Bezug für Sommer 2025 vorgesehen. Der Wohnungsmix besteht aus 3½- bis 5½-Zimmer-Wohnungen. Die Preise bewegen sich zwischen 1,2 bis 2,5 Millionen Franken. Die grösste Wohnung umfasst 186,5 Quadratmeter Nettowohnfläche. Im Beschrieb werden die naturnahe Umgebung und familienfreundliche Bauweise hervorgehoben.

Noch im Baubewilligungsverfahren steckt die Überbauung «In der Rüti» mit zwei Mehrfamilienhäusern mit acht Wohneinheiten.

40 neue Unterkünfte in Rifferswil

Auch in der nach Einwohnerzahlen zweitkleinsten Gemeinde im Säuliamt wird gebaut. Aktuell entstehen drei Mehrfamilienhäuser, zwei davon mit zwölf Wohnungen an der Jonenbachstrasse. Das Projekt «Obschtgarte» umfasst 2½- bis 5½-Eigentumswohnungen. Gemäss der Immobilien-Website sind bis auf eine 4½-Zimmer-Wohnung alle Einheiten bereits verkauft oder reserviert. Die Kosten für die noch erhältlichen Wohnungen liegen bei fast 1,4 Millionen Franken. Es wird betont, dass bei der Überbauung «Obschtgarte» besonderer Wert auf die Fassadengestaltung gelegt wurde. Das Ortsbild der Gemeinde Riffers­wil sei von nationaler Bedeutung und stelle somit hohe Anforderungen an die architektonische und städtebauliche Qualität von Wohnbauten.

Weiter entsteht an der Zeisenbergstrasse ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen. Der Neubau «Winkelhof» umfasst dabei einen Wohnungsmix über 2½- bis 5½-Zimmer, unter anderem zwei Maisonettewohnungen.

Gebaut wird wohl bald auch im Mattler, wo zwei Doppeleinfamilien­häuser die Baufreigabe erhalten haben. Bewilligt ist auch ein weiterer Bau an der Jonenbachstrasse. Dort soll ein zweistöckiges Einfamilienhaus entstehen. Für weitere drei Projekte stehen die Baugespanne: ein Reiheneinfamilienhaus mit drei Wohnungen an der Ausserfeldstrasse, mehrere Gebäude an der Sennengasse mit insgesamt 13 Wohnungen und ein Doppeleinfamilienhaus mit zwei Wohnungen an der Hauserstrassse.

Alles zusammengezählt, entstehen in den nächsten Monaten 40 neue Wohnungen in Rifferswil.

Kleinwohnungen im Kloster

Für die Gemeinde Kappel ist seit September 2023 das Bauamt Hausen zuständig. In der Gemeinde mit über 1300 Einwohnerinnen und Einwohnern entstehen im Moment 21 neue Wohnungen, wobei hier auch acht Kleinwohnungen im Kloster mitzählen.

An der Oberdorfstrasse in Uerzlikon befinden sich zwei Doppeleinfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus im Bau. Nach Abbruch einer Scheune entsteht in Kappel in den Wässern ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen. Seit Ende April 2023 läuft das ­Revitalisierungsprojekt Kloster Kappel (der «Anzeiger» berichtete). Die erste Etappe umfasst eine neue Einstellhalle, die Erneuerung der Postscheune, die Aussenrenovation des landwirtschaftlichen Pächterhauses und den Neubau des Spichers. Durch den Abbruch des bestehenden Lagergebäudes entstehen acht kleine Maisonettewohnungen mit jeweils einem kleinen Bad mit Dusche, Stauraum und Küchenzeile. Gegen Ende des Jahres sollte die zweite Bauetappe starten.

Auch bewilligt ist in Hauptikon die Umnutzung einer Scheune und des Waschhauses zum Mehrfamilienhaus. Noch wurde nicht mit dem Bau der beiden Mehrfamilienhäuser begonnen.

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