Mit Massentest Corona-Ausbreitung bekämpfen

Viele Personen tragen das Coronavirus in sich, haben aber keine Symptome. Mit Massentests lassen sich solche Fälle ausfindig ­machen. Die Lüftungsfirma Dresohn führte eine Testaktion mit ihren Angestellten durch.

Achtung, pieks! Auch Geschäftsführer Christian Frei liess sich in seiner Firma darauf testen, ob er das Coronavirus in sich trägt. (Bild Stefan Schneiter)
Achtung, pieks! Auch Geschäftsführer Christian Frei liess sich in seiner Firma darauf testen, ob er das Coronavirus in sich trägt. (Bild Stefan Schneiter)

Mit gutem Beispiel voran – Lüftungsfirma Dresohn in Mettmenstetten testet Angestellte

Viele mit dem Coronavirus Infizierte merken gar nicht, dass sie angesteckt wurden. Sie tragen das Virus unerkannt in sich. Ohne selbst Symptome zu haben, tragen sie das Virus weiter. Die Flächentests vom Dezember im Kanton Graubünden haben gezeigt, dass gegen die Hälfte der corona-positiven Personen keine Symptome aufweisen – und somit im Normalfall auch nicht getestet ­werden.

Doch mit Massentests lassen sich solche Infektionsketten stoppen. Etwa in Firmen. Das Lüftungsbauunternehmen Dresohn in Mettmenstetten möchte mit dem guten Beispiel für andere Firmen vorangehen. Diese Woche hat sie allen ihren Angestellten einen Corona-Test angeboten. Geschäftsführer Christian Frei: «Wir sagten uns, wir machen das in unserm Betrieb. Solche Tests lassen sich relativ einfach und effizient durchführen. Die Angestellten können sie während der Arbeit vornehmen, so müssen sie dafür nicht extra in eine Apotheke oder zum Hausarzt. Und der Test nimmt nur einige wenige Minuten in Anspruch.»

Am Montag wurde der Test bei der Dresohn durchgeführt. Die Teilnahme war für die Angestellten freiwillig, 60 Prozent der rund 80 Mitarbeiter machten mit. Der Test wurde mitten in der Werkhalle durchgeführt, ohne dass der normale Arbeitsbetrieb deswegen stockte. Der Produktionslärm dröhnte unüberhörbar weiter, derweil zwei Apotheker der Waldegg Rotpunkt Apotheke in Uitikon die Firmenmitarbeiter im 5-Minuten-Takt durchtesteten. Sie entnahmen den Menschen mittels einem Stäbchen, das sie durch ein Nasenloch zehn Sekunden lang einführten, einen Abstrich an der hinteren Nasenwand.

1 von 50 positiv

Zum Test eingeladen waren auch Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Martin Haab nutzte die Gelegenheit: «Wenn so ein Test gleich vor meiner Haustüre stattfindet, mache ich gerne mit», meinte der Nationalrat aus Mettmenstetten. Es sei gut, dass die Dresohn AG die Initiative ergriffen habe. «Das ist der richtige Ansatz. Von unten her an der Basis breit Tests durchführen, sei dies in einem Gewerbebetrieb oder an einer Schule. So ist der administrative Aufwand gering, man kann das effizient durchziehen und erhält schnell verlässliche Resultate über die Verbreitung. So kann man die Corona-Ausbreitung stoppen.»

Bei den rund 50 Tests ergab sich ­tatsächlich ein positiver Fall. Eine Person hätte also, ohne selbst Symptome zu spüren, andere Menschen anstecken können. Der Angestellte ist nun in ­Isolation geschickt worden. Die Firma plant, in den nächsten vier Wochen ­einen weiteren solchen Test durchzuführen.

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