«Mit Um- und Neubau nutzen wir das Areal optimal»

Baubetrieb auf dem Werkhof des kantonalen Tiefbauamts in Affoltern

Christian Küng, Betriebsleiter des Tiefbauamt-Werkhofs in Affoltern, vor der Baustelle. Auf dem Areal entsteht 
eine neue L-förmige Einstellhalle, die zum Teil offen ist und aus Naturholz besteht. (Bild Werner Schneiter)
Christian Küng, Betriebsleiter des Tiefbauamt-Werkhofs in Affoltern, vor der Baustelle. Auf dem Areal entsteht eine neue L-förmige Einstellhalle, die zum Teil offen ist und aus Naturholz besteht. (Bild Werner Schneiter)

An der Industriestrasse 15 in Affoltern steht der Werkhof des kantonalen ­Tiefbauamts des Unterhaltsbezirks 4. 19 Mitarbeitende sind zuständig für Unterhalt und Betrieb der kantonalen Strassenverkehrsanlagen im Bezirk ­Affoltern sowie in den Gemeinden Aesch, Birmensdorf und Uitikon. Erbaut wurden die Anlagen im Jahr 1970. Weil sie den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden, hat der Kanton 2010 eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung und einen Umbau in Auftrag ­gegeben – und 2017 einen Projektwettbewerb durchgeführt.

Bis Ende 2025 werden nun die Massnahmen umgesetzt. Technik, Bauten und Einrichtungen sind veraltet. Mit diesem Umbau und der Erweiterung werden nun betriebliche Abläufe optimiert. «Mit Um- und Neubau nutzen wir das gut 6000 Quadratmeter grosse Areal optimal», sagt Betriebsleiter Christian Küng und streicht in diesem Zusammenhang auch das gute Einvernehmen mit der Nachbarschaft (Schmidlin AG, Intus AG) hervor.

L-förmige Einstellhalle als Kernstück

Der Betriebsleiter legt dar, was das Projekt im Wesentlichen beinhaltet. Kernstück bildet der Neubau einer L-förmigen Einstellhalle, die zum Teil offen ist und aus Naturholz besteht. Zur ihr gehören eine Waschanlage für Fahr­zeuge sowie Innen- und Aussenlagerflächen.

Zwei grosse Silos, die je 400 Kubikmeter Streusalz enthalten, ersetzen die bisherige Halle, in der das Salz offen gelagert und per Förderband auf die Lastwagen geladen wurde. Die neuen Silos haben eine Höhe von 20 Metern und überragen die anderen Gebäude. «Sie werden demzufolge sichtbar sein und enthalten exakt jene Menge Salz, die wir in der alten Lagerhalle deponieren konnten», erläutert Christian Küng.

Bei den Themen Energie und Umwelt steht der Kanton besonders in der Pflicht. Seit dem Projektwettbewerb hat sich hierzu ja einiges geändert. So wurde die ursprüngliche Idee einer Pellets-Heizung verworfen. Stattdessen erfolgt nun ein Anschluss ans Holzwärme-Netz der Stadt Affoltern. Dazu werden – aufgrund eines Kantonsratsbeschlusses – sämtliche Dächer mit Fotovoltaik ausgerüstet und eine Fassadenbegrünung vorgenommen, die eine Wärmedämmung ermöglicht. Geplant sind auch Retorsionsmassnahmen. Wasser von versiegelten Flächen wird via Graben dem Grundwasser zugeführt, überschüssiges Wasser per Notüberlauf ins Leitungssystem der Stadt abgeführt. Zu den Vorhaben, die der Umwelt dienen, zählt auch das Umstellen sämtlicher Fahrzeuge – etwa auch die Wischmaschinen – auf Elektroantrieb, wozu es natürlich ausreichender Ladestationen bedarf, zumal die Fahrzeuge während 24 Stunden einsatzbereit sein müssen.

13,435 Mio. Franken bewilligt

Das administrative Gebäude bleibt ­vorerst bestehen; es wird ab Herbst 2024 ab Erdgeschoss abgebrochen. Die zwei Wohnungen im Obergeschoss machen getrennten Garderoben, Duschen, Trocknungsraum sowie einem Rapport­raum Platz. Im Erdgeschoss sind Büros, Sitzungszimmer und Aufenthaltsraum vorgesehen; das Untergeschoss wird belassen. Die dem Bürotrakt angegliederte Halle bleibt hingegen bestehen und erfährt Anpassungen: Werkstattvergrösserung, Abbruch der Waschbox. Für die Umbauzeit werden Bürocontainer aufgestellt.

Der Kantonsrat hat für die Um- und Neubauten einen Kredit von 13,435 Mio. Franken bewilligt. Darin enthalten ist auch die Erhöhung des Objektkredits um 160000 Franken, damit neben dem Werkstattgebäude auch die übrigen ­Dächer mit PV-Modulen ausgerüstet werden können.

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