Nacktschnecke, Buchsbaumzünsler, Maulwurf und Co.

Sobald die Temperaturen steigen und die Natur zu spriessen beginnt, tauchen in den Gärten auch die lästigen Schädlinge auf. Mit biologischer, aber auch chemischer Bekämpfung wird ihnen der Kampf angesagt.

Schneckenkörner stoppen den Raubzug auf das zarte Grün. (Bild Martin Mullis)
Schneckenkörner stoppen den Raubzug auf das zarte Grün. (Bild Martin Mullis)

In den Haus- und Schrebergärten recken bereits die Kartoffelstauden zaghaft die ersten grünen Blätter aus der Erde. Verschiedene zarte Setzlinge sind ebenfalls gepflanzt, aber dennoch ist die Gartenidylle nachhaltig gestört. Viele Hobbygärtner führen einen regelrechten Krieg gegen die lästigen Schädlinge, nur verlieren sie den Feldzug meistens.

Die Gartenbeete, Sträucher und Heckenpflanzen sind den Schädlingen mehr oder weniger hilflos ausgesetzt. Der Maulwurf verschönert mit kleinen Hügeln den gepflegten Rasen, die Schnecken zeigen sich bei den zarten Setzlingen unersättlich, der Kartoffelkäfer wütet und die Läuse befallen so ziemlich alles, was im Garten grünt und blüht. Ganz zu schweigen von den weither eingeschleppten Schädlingen, wie dem Buchsbaumzünsler, welcher innert Wochenfrist die edlen Sträucher in abgefressenes und verdorrtes Gestrüpp verwandeln kann.

Manche der Hobbypflanzer greifen aus lauter Verzweiflung schon einmal zur chemischen Keule und versuchen mit der Tabula-Rasa-Methode Herr über die Gemüsebeete zu werden. Sie bestreuen Schnecken mit Kochsalz oder zerschneiden sie martialisch mit der Gartenschere und spritzen mit Gift, dass die Rosenstöcke vor lauter flüssiger Chemie nur so tropfen.

Wer die Umwelt schützen will und wem vor allem die Bienen nicht ganz gleichgültig sind, versucht sanftere Methoden. So ganz verloren bei der Ausrottung der unerwünschten Vielfrasse sind die Gärtner nämlich nicht. Im Kampf um die Gartenschädlinge wissen die entsprechenden Fachgeschäfte Rat. Arthur Küng, Inhaber des Gartencenters Guggenbühl in Bonstetten, bietet in seinem Geschäft rund 150 Produkte zur Schädlingsbekämpfung an. Eine ganze Palette dieser Präparate wirken biologisch, verlangen bei der Anwendung aber auch ein etwas grösseres Wissen und mehr Aufwand als die chemischen Mittel.

So sind sogar eigentliche Nützlinge im Handel. Im Gestell der biologischen Mittel zur Bekämpfung der verschiedenen Schädlinge finden die Gärtner Artikel mit Biowirkstoffen, etwa Pilze, welche Agro-Bakterien enthalten. Biologischer Pflanzenschutz gegen Mehltau ist längst bekannt und im Kampf gegen Läuse kann sogar ein Aufzuchtset für Marienkäfer erworben werden. Die herzigen kleinen Käfer haben die Läuse nämlich zum Fressen gern.

 

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