Ottenbach bald ohne Geldautomat
Nach Rückbau verbleiben im Säuliamt 14 Geldautomaten
Ende März wurde im aargauischen Arni gegen drei Uhr morgens ein Bancomat gesprengt. Diese Sprengung hat nun auch Folgen für die Gemeinde Ottenbach. Wie die Raiffeisenbank Kelleramt-Albis mitteilt, werden aus Sicherheitsgründen die Bancomat-Standorte Jonen und auch Ottenbach nicht mehr weiterbetrieben. Zudem wird der Bancomat in Arni nicht mehr ersetzt.
André Bächinger, Vorsitzender der Raiffeisenbank Kelleramt-Albis, bestätigt auf Anfrage, dass der Bancomat in Ottenbach per Ende Mai abgeschaltet wird. «Eine gründliche Analyse mit Schwerpunkt auf die Sicherheit hat zu dieser Entscheidung geführt», teilt er mit. Auf die Frage nach der Entwicklung der Bargeldbezüge in Ottenbach, sagt Bächinger, dass die Nutzung seit sicher fünf Jahren abnehmend sei. Er betont aber: «Das war nicht Grundlage für den Schliessungsentscheid.»
Wie die Bank ihrer Kundschaft ausführt, besteht für Bargeldbezüge und Einzahlungen in Zukunft noch der Bancomat beim Hauptsitz in Oberlunkhofen sowie in Affoltern zur Verfügung. Bei letzterem Standort allerdings erst ab Anfang Juli, da jene Geschäftsstelle aktuell noch im Umbau ist.
Es lässt sich vermuten, dass die Entscheidungen zur Schliessung von Standorten auch vom Bundesamt für Polizei, Fedpol, beeinflusst werden. Wie dieses Anfang Woche gegenüber 20 Minuten sagte, sensibilisiere man die Geldinstitute dafür, welche Standorte besonders gefährdet seien. «Es sind dies vor allem frei stehende und abgelegene Automaten. Ausserdem raten die Behörden den Banken, keine Geldautomaten in bewohnten Gebäuden zu platzieren, weil das Risiko für Anwohnende zu gross sei», so der Text.
Kein Abbau bei ZKB geplant
Im Bezirk betreiben vier verschiedene Banken und die Post Geldautomaten. Total fünf Automaten sind von der Zürcher Kantonalbank. Auf Anfrage erklärt die Medienstelle der ZKB, dass ein aktiver Abbau von Bancomaten nicht geplant sei. Was die ZKB aber feststellt, ist ein «sehr starker Trend hin zu abnehmenden Bargeldbezügen und zur Verlagerung des Transaktionsgeschäfts in die Selbstbedienung». Weiter schreibt die Medienstelle, dass das bargeldlose Zahlen fortlaufend an Bedeutung gewinne. Die Tendenz scheint somit klar. So hat zum Beispiel die Raiffeisenbank Reuss-Lindenberg ihr Angebot beim Umbau der Obfelder Filiale von zwei auf einen Geldautomaten reduziert. Im Bezirk ist auch die Clientis Sparcassa 1816 mit vier Bancomaten vertreten, einer davon auf der Autobahnraststätte My Stop. Total gibt es im Säuliamt noch 14 Geldautomaten (siehe Karte). Dazu kommen einige Automaten von Drittanbietern, welche zum Beispiel bei Tankstellen den Dienst anbieten.
Bargeldbezug an Kassen möglich
Unterdessen bestehen aber auch Alternativen, um an Bargeld zu kommen. So kann zum Beispiel mit der Twint-App in zahlreichen Geschäften auch Geld bezogen werden. Dabei sind fast alle Volg-Filialen, Kioske und Tankstellen-Shops der Region aufgeführt. Zu beachten gilt ein Bezugslimit von 200 Franken und anfallende Gebühren von bis zu zwei Franken. Weiter ist ein Bargeldbezug an den Kassen von Migros, Coop, Aldi oder Lidl mit der eigenen Debit-Zahlkarte möglich. Auch hier fallen je nach Bank und Geschäft Gebühren von zwei Franken an. Je nach Konstellation sind aber auch kostenlose Abhebungen möglich. Die eigene Bank gibt darüber Auskunft. Gewisse Banken bieten zudem auch eine Geldlieferung nach Hause an – selbstverständlich gegen Gebühren.