Neue Kirchgemeinde ab 2022 heisst Knonauer Amt
Die neue reformierte Kirchgemeinde ab 2022 wird Kirchgemeinde Knonauer Amt heissen. Die Stimmberechtigten von neun bisherigen Kirchgemeinden haben mit klarem Mehr diesem Namen gegenüber Kirchgemeinde Säuliamt den Vorzug gegeben. Die neue Kirchgemeindeordnung wurde mit 74 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen.

«Ich bin sehr froh über das klare Ja mit dreiviertel aller Stimmen für die Kirchgemeindeordnung», meint Hans Asper.Er ist erleichtert über die klare Zustimmung zur Kirchgemeindeordnung (KGO), welche die neue Kirchgemeinde, die sich aus dem Zusammenschluss von Aeugst, Affoltern, Bonstetten, Hausen, Hedingen, Maschwanden, Mettmenstetten, Ottenbach und Rifferswil ergibt. Hans Asper, Kirchenpflegepräsident von Affoltern, leitet die Projektorganisation, welche den grossen Zusammenschluss im Bezirk Affoltern organisiert und koordiniert. Er rechnete mit einem guten Ergebnis, hatte jedoch einige Bedenken wegen dem relativ komplizierten Abstimmungsprozedere mit Haupt- und Variantenantrag sowie einer Stichfrage.
Der neuen KGO haben am Sonntag 74 Prozent der stimmberechtigten Reformierten zugestimmt, am deutlichsten die Gemeinde Affoltern mit 77 Prozent, derweil in Bonstetten mit 64 Prozent der tiefste, wenn auch immer noch deutliche Ja-Stimmenanteil herausschaute. Die KGO basiert auf einer vom Kirchenrat des Kantons bereitgestellten «Muster-KGO». In 24 Artikeln regelt sie die Grundzüge der Organisation, Aufgaben und Befugnisse der kirchlichen Behörden, Kommissionen und Stimmberechtigten. Sie weist einige Besonderheiten gegenüber bisherigen herkömmlichen KGO auf, etwa die Bestimmung zur Förderung der kirchlichen Vielfalt oder zur Bildung von neun Kirchenkommissionen – je eine pro bisherige Kirchgemeinde. Diese sind für die lokale und regionale Gestaltung des kirchlichen Lebens zuständig und dafür besorgt, dass auch in der Grosskirchgemeinde «die Kirche im Dorf» bleibt.
«Jetzt hat das Kind einen Namen»
Ungewisser als der Entscheid zur neuen KGO, bei der mit einer Zustimmung gerechnet werden konnte, war die Frage, für welchen Namen sich die Stimmenden entscheiden würden. Vor der Abstimmung hatten sich zwei der neuen Kirchgemeinden für den Namen Knonauer Amt ausgesprochen, zwei für den Namen Säuliamt. Die reformierte Stimmbevölkerung fällte einen klaren Entscheid: 60 Prozent votierten für Knonauer Amt, 40 Prozent für Säuliamt.
«Jetzt hat das Kind einen Namen. Die Kirchgemeinde kann nun ab 2022 definitiv starten mit der KGO und dem Namen Knonauer Amt», freut sich Hans Asper. Doppelt freuen kann sich auch Hans Peter Stutz, Kirchenpflegepräsident von Ottenbach, das sich für den Namen Knonauer Amt stark gemacht hatte. «Am meisten freut mich, dass die KGO mit über 70 Prozent angenommen worden ist. Das ist das wichtigste. Der Name ist eher sekundär. Doch Knonauer Amt ist die bessere Variante, weil der Name überregional verstanden wird, Säuliamt hingegen ist eher ein Insiderbegriff.»
Auch für Judith Grundmann, Kirchenpflegepräsidentin von Bonstetten, steht die Zustimmung zur KGO im Vordergrund: «Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zur neuen Kirchgemeinde ab 2022.» Beim Namen zählt sie hingegen zu den «Verlierern», hatte sich doch ihre Kirchenpflege für die Variante Säuliamt entscheiden. Und von allen neun Gemeinden sprach sich denn auch als einzige in Bonstetten eine Mehrheit der Stimmenden für Säuliamt aus. Mit dem neuen Namen kann Judith Grundmann jedoch gut leben. «Eine ideale Lösung für den neuen Namen gabs ohnehin nicht. Ein Gegenargument gegen Knonauer Amt war ja, dass Knonau selbst nicht dabei ist. Aber vielleicht macht ja Knonau in einigen Jahren auch mit in der Grosskirchgemeinde.