Neue Kräfte für die Betriebskommission des Spitals

Den Fokus auf die Aufgaben als neu gewählter Gemeinde- präsident von Hedingen richten und einen Beitrag zur Entpolitisierung der Spitaldiskussion leisten: Das sind die Haupt- gründe für den Rücktritt von Bertram Thurnherr aus der Spital-Betriebskommission (BK) per Ende Juni. Auch Bettina Tuor und Agnes Rothenfluh geben dieses Mandat ab.

Rücktritt: Bertram Thurnherr. (Bild zvg.)
Rücktritt: Bertram Thurnherr. (Bild zvg.)

Vor knapp zwei Wochen ist Bertram Thurnherr zum neuen Gemeindepräsidenten von Hedingen gewählt worden. Nun will er sich voll auf diese Aufgaben konzentrieren. Zu diesen gehört die Fortführung einer bewährten Finanz- und Liegenschaftenpolitik, das Einstehen für ein attraktives Dorf und ein aktives Dorfleben – und natürlich die politische Führung des Gesamt-Gemeinderates, eingeschlossen auch die Mitwirkung im Gemeindepräsidentenverband bezüglich der überkommunalen Strukturen.

Dass er nun den Fokus auf die Gemeinde richtet, ist der eine Grund für seinen Rücktritt aus der Spital-Betriebskommission, die ja einem Verwaltungsrat gleichkommt. «Ich will damit auch einen Beitrag zur Entpolitisierung der Spitaldiskussion leisten», fügt Thurnherr bei.

Verfahrene Situation entkrampfen

Als «Vater» der neuen Spitalrechtsform (Spital-AG), die im November letzten Jahres an der Urne gescheitert ist, musste er auch ziemlich viele Hiebe einstecken – und mit dem Umstand leben, dass sich die Diskussionen um die Zukunft des Spitals oft auf emotionaler und nicht immer auf sachlicher Ebene abgespielt haben. Mit Beenden seines mehrjährigen Engagements als Delegierter und als Mitglied der Spital-Betriebskommission hofft Bertram Thunherr auch, einen Beitrag zur Entkrampfung der verfahrenen Situation leisten zu können.

Mit ihm treten auch Bettina Tuor und Agnes Rothenfluh zurück. Inzwischen hält eine Findungskommission Ausschau nach neuen BK-Mitgliedern. Die Neuwahlen finden am 5. Juni statt. Die neu formierte BK wird ihre Arbeit am 1. Juli 2014 aufnehmen.

Sie wird gleich gefordert sein. Denn im September 2014 wird an ausserordentlichen Gemeindeversammlungen im Bezirk Affoltern über die Spital-Statutenrevision bestimmt. Die Entflechtung von Finanzströmen zwischen Gemeinden und Spital und eine eigenständige Haushaltführung durch das Spital bilden die Kernpunkte dieser Statutenrevision, die am 20. März von der Delegiertenversammlung verabschiedet worden ist. Damit sie wirksam wird, müssen alle Gemeinden zustimmen. Und das ist laut Bertram Thurnherr keineswegs sicher – vielleicht auch deshalb, weil für Gemeinden, die aus dem Zweckverband austreten wollen, keine Entschädigung für ihre geleisteten Investitionsbeiträge vorgesehen ist. Wichtig ist für ihn vor allem eines: «Es braucht eine breite Diskussion über die Zukunft des Spitals Affoltern. Es hat beachtliche Stärken, gut entwickelte Spezialgebiete. Diese gilt es auszubauen und sich damit im Spitalwettbewerb zu positionieren und zu bewähren», hält Thurnherr fest. Es müssten verschiedene Zukunftsvarianten diskutiert werden, dabei sei es aber auch notwendig, einzusehen, dass sich das Spitalwesen heute nicht mehr nur auf regionaler Ebene abspiele, sondern auch überregional und es immer stärker den Kräften des Marktes ausgesetzt sei.

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