Platzkonzert für die Ukraine

Mit Gitarrenklängen und Gesang für die Ukraine: Die Hutkollekte von «Sound am Albis» am Stadtfäscht Affoltern findet für den Wieder­aufbau Verwendung.

Nino Lentini (links) übergibt die 700 Franken Hutkollekte an Andreas Isoz (Mitte) und Jonas Roth. (Bild Thomas Stöckli)
Nino Lentini (links) übergibt die 700 Franken Hutkollekte an Andreas Isoz (Mitte) und Jonas Roth. (Bild Thomas Stöckli)

Über ein Jahr lang habe er seine Gitarren­schülerinnen und -schüler ­vorbereitet für den Auftritt am Stadtfäscht ­Affoltern, verrät Nino Lentini von der Gitarrenschule «Sound am Albis». Schliesslich sollten sie während anderthalb Stunden nicht nur instrumental, sondern auch gesanglich eine gute Falle machen. Gemessen am Publikums­andrang ist dies dem 35-Personen-­Ensemble, verstärkt durch Panflötist Jonas Gross und Sängerin Caroline ­Breitler, auch gelungen.

Weshalb die Notenständer in den Farben Gelb und Blau dekoriert waren, das erklärte Lentini dem Publikum in der Begegnungszone: «Wir sammeln für die Ukraine.» Darauf seien im Publikum sofort überall Portemonnaies gezückt worden. Von der Resonanz beflügelt, stieg wiederum die Lautstärke des ­Gesangs an, was noch mehr Zuhörerinnen und Zuhörer anlockte. Bis zum Schluss des Konzerts landeten so stolze 700 Franken im Hut und im Gitarrenkoffer. Das Geld soll wie angekündigt Menschen in der Ukraine zugute ­kommen.

Finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau

Am Mittwoch hat Nino Lentini die 700 Franken an Andreas Isoz und Jonas Roth übergeben. Sie haben aufgrund von persönlichen Kontakten zur Ukraine aus der Skiakrobatik-Szene im März eine Hilfsaktion gestartet auf der Crowd­donating-Plattform «There for you». Der Rücklauf war beeindruckend. Innert kürzester Zeit war das ursprüngliche Spendenziel von 25000 Franken um ein Vielfaches übertroffen – am letzten Mittwoch stand der Zähler bei 326768 Franken – und auch Hilfsgüter wurden wie wild gespendet.

Mittlerweile ist statt Medikamenten und Kleidern vor allem finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau gefragt. Schon zwei Autostunden vor Kiew seien teils Autobahn­brücken und Lagerhäuser ­zerbombt, berichtet Isoz von den Eindrücken bei seinem letzten Hilfseinsatz vor zwei Wochen. Auch vom Beschuss ­halbierte Wohnblöcke zeugen von der gezielten Zerstörung der Infrastruktur.

Viele Ruinen seien bereits abgerissen und durch notdürftige Bauten ­ersetzt, welche die Familien mit Unterstützung von Freiwilligen errichtet ­haben, berichtet Isoz weiter. Nun gehe es darum, vor Ort Heizungen und ­Küchen zu organisieren, um punktuell helfen zu können. «Projekte gäbe es ­unendlich viele», so der Mettmen-stetter.

Weitere Infos unter www.there-for-you.com/donations/ukraine-lieferung-hilfsgueter/.

 

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