Pragmatische Lösung für die Schützen

Der Schützenverein Hedingen löst sich auf, Bonstetten übernimmt dessen Scheibenanlage und die Hedinger dürfen ihrem Hobby oder ihrer Schiesspflicht in Bonstetten nachgehen. Das regelt ein öffentlich-rechtlicher Anschlussvertrag, den die beiden Gemeinden unterzeichnet haben.

Vertragsunterzeichnung im Gemeindehaus Bonstetten: vorne die Gemeindepräsidenten Erwin Leuenberger (links, Bonstetten) und Ruedi Fornaro (Hedingen), hinten (von links) Markus Reich (Gemeinderat Bonstetten), Sascha Kaiser (Präsident FSV Bonstetten)
Vertragsunterzeichnung im Gemeindehaus Bonstetten: vorne die Gemeindepräsidenten Erwin Leuenberger (links, Bonstetten) und Ruedi Fornaro (Hedingen), hinten (von links) Markus Reich (Gemeinderat Bonstetten), Sascha Kaiser (Präsident FSV Bonstetten) und Ruedi Meili (Präsident SV Hedingen). <em>(Bild Thomas Stöckli)</em>

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass in Bonstetten die Feldschützen den Gemeinderat auf den notwendigen Ersatz der Steuerung für die Scheibenanlage ansprachen. Erste Kosten-Sondierungen kamen auf 70000 bis 80000 Franken. Im Nachbardorf Hedingen kämpft der Schützenverein derweil mit Mitgliederschwund. So kamen die Schützen beider Gemeinden auf die Idee, dass Bonstetten die Hedinger Scheibenanlage übernehmen könnte. Der Schützenverein Hedingen löst sich auf, die schiesswilligen Hedinger dürfen dem Bonstetter Verein beitreten und die Militärdienstpflichtigen auch in Bonstetten das «Obligatorische» schiessen.

Zwölf Jahre alt ist die Scheibenanlage samt Steuerung, die Bonstetten nun übernehmen darf – kostenlos, abgesehen von rund 15000 Franken für Transport und Installation. Dem buchhalterischen Restwert von 12000 Franken wird so Rechnung getragen, dass Hedingen der Beitrag für die Nutzung der Schiesstechnik – jährlich 3000 Franken – für die ersten vier Jahre erlassen wird. Das haben die beiden Gemeinden nun in einem öffentlich-rechtlichen Anschlussvertrag festgehalten. Der Bonstetter Gemeindepräsident Erwin Leuenberger und sein Hedinger Amtskollege Ruedi Fornaro haben diesen vergangenen Dienstag in Anwesenheit der beiden Schützenvereins-Präsidenten Sascha Kaiser (FSV Bonstetten) und Ruedi Meili (SV Hedingen) unterzeichnet.

Züglete im Frühjahr

Die Züglete findet voraussichtlich zwischen Ende Januar und dem Start des Schiessbetriebs im Frühling statt. In einem nächsten Schritt soll dann am Schützenhaus Bonstetten noch die Aussenfassade renoviert werden. «So haben wir dann wieder ein repräsentatives Objekt für den Schiesssport», so Gemeinderat Markus Reich. Schliesslich sind die Feldschützen ein grosser und aktiver Verein – Bonstetten stellt am Knabenschiessen mehr Jungschützen als alle anderen Bezirksgemeinden.

Hedingen will kommendes Jahr die Schiessanlagen-Sanierung in Angriff nehmen. Ein entsprechender Antrag kommt am 12. Dezember vor die Gemeindeversammlung. Rund 350000 Franken kostet das Abtragen und Entsorgen des bleibelasteten Materials. Wird damit vor Ende 2020 gestartet, übernehmen Bund und Kanton mit 267000 Franken den Grossteil der Kosten, für die Gemeinde bleiben 83000 Franken. Was mit der Schützenstube passiert, ist hingegen noch unklar. «Wir werden unsere Fühler ausstrecken, was gefragt, und was überhaupt möglich ist», so Gemeindepräsident Ruedi Fornaro. Schliesslich steht der Bau in der Landwirtschaftszone.

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