Profi-Radsport live erleben

Am Dienstag und Mittwoch führt die Tour de Suisse durch das Säuliamt. Der "Anzeiger" zeigt, zu welchen Uhrzeiten sich das Spektakel an welchen Orten hautnah mitverfolgen lässt

Im letzten Jahr fuhr die Tour über den Islisberg. Im Bild der letztjährige Tour-de-Suisse-Gewinner Mattias Skjelmose und Gino Mäders Teamkollegen bei der zur Gedenkfahrt umgewandelten Etappe durchs Säuliamt. (Archivbild Martin Platter)

Nachdem der letztjährige Besuch der Tour de Suisse (TdS) im Säuliamt von einem tragischen Ereignis überschattet wurde, ist das Etappen-Radrennen in der kommenden Woche erneut im Amt zu Gast. Die letztjährige Etappe wurde nach dem tödlichen Unfall von Gino Mäder am Vortag als Gedenkfahrt ohne Wertung durchgeführt. Unter hoffentlich besseren Vorzeichen fahren nun die ­Radrenn-Profis am kommenden Dienstagnachmittag durch Hedingen, Affoltern und Aeugst. Am Mittwochmittag wird Rifferswil, Mettmenstetten, Knonau, Obfelden und Ottenbach ein Besuch abgestattet. Dabei führt die Route beide Male über den Albispass.

Am Dienstag durch Hedingen, Affoltern und Aeugst

Die seit 1933 stattfindende Radrundfahrt beginnt übermorgen Sonntag in Vaduz mit einem Zeitfahren. In der dritten Etappe am Dienstag, 11. Juni, fahren die Teilnehmenden von Steinmaur nach Rüschlikon. Dabei machen die Radrennfahrer einen grossen Bogen durch den Kanton Aargau und durchqueren am späteren Nachmittag den Bezirk Affoltern. Als Highlight der Etappe wird neben dem Hallwilersee auch der Albispass genannt. Der TdS-Sportdirektor und Radsportexperte David Loosli kommentiert auf der TdS-Website die Etappe wie folgt: «Mit etwas weniger als 2000 Höhenmetern ist es auf dem Papier die einfachste Etappe. Der Albispass kurz vor dem Ziel könnte den Sprintern den Etappensieg dennoch vermiesen.»

Um zirka halb fünf Uhr treffen die Fahrer von Arni kommend in Hedingen ein. Die Route führt an der Industrie vorbei über die Maienbrunnenstrasse zum Dorfeingang Hedingens zurück. Danach fahren die Veloprofis der Zürcher- und Affolternstrasse entlang bis nach Affoltern. Am Bezirkshauptort geht es auf der Zürichstrasse vorbei am Kronenplatz bis zum Kreisel bei den Restaurants Papaya und Stella. Dort werden die Fahrer links auf die Jonentalstrasse einbiegen, auf der das Rennen in Richtung Aeugst fortgesetzt wird.

Zeitlich unterscheidet die Marschtabelle drei verschiedene Geschwindigkeiten. Bei der schnellsten Variante sind die Fahrer um 16.21 Uhr in Affoltern, bei der langsamsten um 16.39 Uhr. Wie die Stadt Affoltern in einer Mitteilung schreibt, werden Strecke sowie die Zufahrtsstrassen rund zehn Minuten vor Ankunft des ersten Rennfahrers gesperrt und wenige Sekunden nach Durchfahrt des letzten Fahrers wieder freigegeben.

Stadtschreiber Stefan Trottmann sagt auf Anfrage, dass die Stadt keine speziellen Massnahmen für die Durchfahrt zu treffen hat. «Die Stadtpolizei Affoltern wird im Einzugsgebiet an den Orten präsent sein, wo viele Zuschauer erwartet werden», erklärt er. Für die Strassensicherung des Tour­trosses sei die Kantonspolizei Zürich zusammen mit der Tour de Suisse-Leitung ­verantwortlich.

Werbekolonne als Lockmittel für die Zuschauenden

Fix ist der Zeitpunkt der Werbekolonne. Diese trifft 15.27 Uhr in Hedingen, 15.30 Uhr in Affoltern und 15.38 Uhr in Aeugst ein. Die Tour de Suisse schreibt in ihrer Mitteilung, dass diese jeweils etwa eine Stunde vor dem Fahrerfeld mit rund 15 bunten Fahrzeugen durch die Gemeinden fahren und dank zahlreicher Werbegeschenke für Volksfeststimmung sorgen würden. «Da sich die Werbekolonne im freien Strassenverkehr bewegt, werden Werbegeschenke ausschliesslich auf der rechten Strassenseite verteilt», wird noch angemerkt.

Zwischen 16.29 und 16.48 Uhr durchqueren die Rennfahrer auf der Dorf­strasse Aeugst, bevor diese den 790 Meter hohen Albispass in Angriff nehmen. Via Adliswil und Kilchberg wird gegen 17 Uhr das Rennen in Rüschlikon entschieden. Im Teilnehmerfeld sind grosse internationale Namen und das Who’s who im Schweizer Radsport mit dabei, wie die Medienmitteilung der TdS verlauten lässt. Im Rennen der Männer stehen neben Titel­verteidiger Mattias Skjelmose auch die beiden ehemaligen Tour-de-Suisse-­Sieger Richard Carapaz und Egan Bernal auf der provisorischen Startliste. Im Fokus stehen auch die besten Schweizer Fahrer, angeführt von Marc Hirschi sowie den beiden Zeitfahr-Spezialisten Stefan ­Bissegger und Stefan Küng.

Am Mittwoch durch Mettmenstetten, Knonau, Obfelden und Ottenbach

Auch die vierte Etappe am Mittwoch, 12. Juni, führt durch die hiesige Gegend. Gestartet wird um 12.30 Uhr in Rüschlikon, von wo aus die Strecke erneut über den Albispass führt. Gemäss Marsch­tabelle sind die Rennfahrer dann bereits in weniger als einer halben Stunde von Rifferswil kommend in Mettmenstetten. Vorbei beim Gemeindehaus (12.55 Uhr) folgt der Tross der Zürichstrasse bis nach Knonau. Beim Kreisel geht es ins Dorf (12.59 Uhr) hinein und weiter in Richtung Uttenberg. Um 13.08 Uhr wird der Obfelder Dorfteil Unterlunnern gestreift, von wo an es via Rickenbach nach Ottenbach geht. Um voraussichtlich 13.11 Uhr verlässt der Tross bei der Reussbrücke nach Birri den Kanton und unser Gebiet. Auch hier ist jeweils knapp eine Stunde vorher mit der ­Werbekolonne zu rechnen.

René Graf vom Veloclub RRC-Amt sagt auf Anfrage, dass sie in diesem Jahr keine spezielle Aktion geplant haben. «Ich habe die Mitglieder informiert, dass die TdS an zwei Tagen durchs Säuliamt fährt», sagt Graf. Er habe auch vorgeschlagen, dass man zwischen Ottenbach und Birri neben dem Fahrerfeld mitfahren könne. Er wisse aber nicht, wie gross das Interesse daran ist.

Für die Fahrer stehen danach noch gut 147 Kilometer auf dem Programm. Mit einem Abstecher durch das Seetal führt die Etappe in die Innerschweiz durch Küssnacht, Goldau und Altdorf in Richtung Gotthard. Auf 2091 Metern befindet sich das Ziel der vierten Etappe. In den acht Renntagen werden von ­Vaduz bis nach Villars-sur-Ollon gut 950 Kilometer und knapp 19000 Höhenmeter absolviert. «In diesem Jahr sind ­definitiv die Kletterspezialisten gefragt», sagt der Sportdirektor der Tour de ­Suisse, David Loosli.

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