Raritäten im Kloster Kappel

Im Seminarhotel und Bildungshaus des Klosters Kappel sind die besten Stücke einer Sammlung aus dem Nachlass von Seline Grob-Suter zu sehen, ein anderer Teil lagert im Magazin. Nicht zu dieser Sammlung zählende Antiquitäten werden nun im Rahmen eines Flohmarkts veräussert.

Gerhard Baumann, Vorstandsmitglied des Vereins Kloster Kappel, zeigt ein Butterfass und einen Kessel aus der Anstaltszeit. (Bild Werner Schneiter)
Gerhard Baumann, Vorstandsmitglied des Vereins Kloster Kappel, zeigt ein Butterfass und einen Kessel aus der Anstaltszeit. (Bild Werner Schneiter)

Es sind in der Tat Raritäten, die als Teil der Einrichtungen im Seminar- und ­Bildungshaus Kloster Kappel bestaunt werden können. Sie stammen aus dem Nachlass von Seline Grob-Suter aus ­Hausen, die 1936 in Minusio-Locarno verstarb: Antike Möbel, Ölgemälde und Bilder, alte Bücher, Waffen, Zinn- und Kupfergegenstände, Porzellan- und Steingutgeschirr, eine Anzahl alter ­Münzen und anderes. In der letztwilligen Verfügung wird festgehalten, dass die Gegenstände «zur Aufbewahrung in schicklichem Raum» vermacht ­werden. 
Die Barschaft aus dem Nachlass von 1936, knapp 204 000 Franken, ging an die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern (GGA). Gut 100 Jahre zuvor ersteigerte die GGA die Domäne und gab sie den reformierten Kirchgemeinden des Bezirks weiter. Diese gründeten einen Trägerverein für die Einrichtung einer «Anstalt Kappel», die 1836 eröffnet wurde. Platz fanden dort Arme, Waisen, Pflegebedürftige und Betagte aus dem Säuliamt.
In den 60er-Jahren wurde wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten eine Neuorientierung in die Wege geleitet, einhergehend mit der Aufnahme der Landeskirche als 14. Mitglied des Vereins Kloster Kappel (1967). 1980 wurde die Anstalt geschlossen, ab 1983 hiess das Kloster Kappel dann Haus der Stille und Besinnung, seit 2008 ist es das Seminarhotel und Bildungshaus Kloster Kappel.

Aus der Ära der Anstalt

Im Zuge einer Revitalisierung und Erneuerung der Klosterdomäne, mit der im Mai baulich gestartet wird, sollen nun auch die bisher im Magazin eingelagerten Sammlungsstücke des Nachlasses neu geordnet werden. Und jene Gegenstände, die nicht aus dem Nachlass stammen, sollen im Rahmen eines Flohmarktes am 15. April (9 bis 16 Uhr) veräussert oder verschenkt werden, wie von Gerhard Baumann, Vorstandsmitglied des Vereins Kloster Kappel, zu ­erfahren ist. Auch darunter finden sich etliche Raritäten, die grösstenteils aus der Ära der Anstalt stammen: Alte ­Küchenmöbel, Werkzeuge, Gegenstände aus der Landwirtschaft und Bücher aus der Anstaltsbibliothek, die zum Teil über 100 Jahre alt sind. Ins Auge stechen ausserdem Münzen der Zürcher Truppen 1818 bis 1837, Kupfergefässe und Gegenstände, die in einer Schule verwendet wurden. 

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