Reges Interesse zum Start des Wärmeverbundes Mettmenstetten

Der gut gefüllte Saal in Mettmenstetten an der Info-Veranstaltung zum geplanten Fernwärmenetz. (Bild Dominik Stierli)

In Mettmenstetten ist ab 2025 ein Fernwärmenetz geplant. Die Knonauer Firma Renercon informierte am Dienstagabend über den neuen Wärmeverbund und durfte ein sehr interessiertes ­Publikum begrüssen. Rund um die Heizzentrale deckt das geplante Gebiet den westlichen Teil der Gemeinde ab. «Das Gebiet kann noch vergrössert oder verkleinert werden — je nach Interesse», erklärte der Renercon-CEO Andreas Stalder.

Die Situation in Mettmenstetten sei insofern speziell, dass die Heizzentrale durch die Umag AG betrieben wird. Für die Fernwärme-Bezüger sei aber immer die Firma Renercon der Vertrags- und Ansprechpartner. Die Umag AG war mit Geschäftsführer Ueli Müller ebenfalls vor Ort. Das Mettmenstetter Forstunternehmen betreut bereits heute Holz-Schnitzelheizungen in Hedingen und Bonstetten. «Wir möchten das Produkt Holz selbst nutzen», erklärt Müller seine Motivation zur eigenen Schnitzelheizung im Dorf. Wenn die ganze Wertschöpfungskette selber kontrolliert werde, helfe das auch gegen die schwankenden Holzpreise.

Wer sich für einen Anschluss ans Fernwärmenetz entscheidet, erhält von der Renercon AG zwei Leitungen ins Haus und eine Wärmeübergabestation. Diese bleibt in Eigentum der Firma und sorgt für den Wärmetausch. Die Wasserkreisläufe von Wärmenetz und Gebäude bleiben getrennt. Auch eine Heizgruppe und die Steuerung werden zur Verfügung gestellt. Die Anlagen und deren Service sind im Gesamtpreis inkludiert. Dieser setzt sich aus einmaligen Anschlusskosten und jährlichen Kosten zusammen. Im Gegensatz zu einer Öl-Heizung sei der Platzbedarf sehr bescheiden, es rieche nicht nach Öl und es entstehe kein Lärm, führen die Verantwortlichen aus.

Bei einem Vertragsabschluss bis Ende Januar 2024 wird aktuell ein Frühbucherrabatt gewährt. Zudem können von Kanton und Gemeinde auch Fördergelder beantragt werden. Diesen administrativen Aufwand übernimmt die Firma gegen einen Unkostenbeitrag auch gleich selbst. Die Vertragslaufzeit wurde mit 20 Jahren angegeben. In der gut 50-minütigen Fragerunde wird aufgeworfen, ob die Gemeinde eine finanzielle Absicherung für den Netzaufbau biete. Dies sei nicht geplant und auch nicht üblich. Eine weitere Frage dreht sich um den Konkursfall. Gemäss Stalder würde da wohl das Konkursamt die Anlage übernehmen und grössere Energieunternehmen hätten sicher Interesse diese weiterzubetreiben. Ein Zuhörer wollte wissen, was nach erfolgtem Vertragsabschluss passiere, wenn es Verzögerungen beim Leitungsbau gebe. Die Verantwortlichen sagten dazu, dass sie sich zutrauen, den Markt richtig einzuschätzen. Sollte es aber doch Verzögerungen geben, liessen sie niemanden hängen und würden entsprechende Unterstützung anbieten. Auch die Durchleitungsrechte für den Netzbau wurden angesprochen. Da versuche man möglichst den öffentlichen Grund zu nutzen. Aber man sei bei privaten Orten auch auf den «Goodwill» der Bevölkerung angewiesen. Und ansonsten gebe es immer verschiedene Wege, um zum Ziel zu kommen. Gefragt wurde auch, ob die Heizung auch im Sommer in Betrieb bleibe. Dies sei der Fall, um die Versorgung mit Warmwasser sicherzustellen, teilten die Firmenvertreter mit. Man plane den Sommer hindurch die Nutzung einer industriellen, grösseren Wärmepumpe und somit auf die Holzverbrennung zu verzichten. Abschliessend wurde auf «Edi» aufmerksam gemacht. Dieser virtuelle Energieberater erstellt auf der Firmen-Website mit Angaben zu Gebäude und bestehender Heizung eine Richtofferte für den Anschluss. (dst)

Infos: www.waermeverbund-mettmenstetten.ch

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