Sarah Elena Müller las in Maschwanden

Anlässlich der Schweizer Erzählnacht am Freitag, 10. November, öffnete die Bibliothek Maschwanden ihre Türen für einen Abend mit der Berner Autorin Sarah Elena Müller, die ihren Debütroman «Bild ohne Mädchen» vorstellte.
In der Bibliothek fanden sich Gäste aus dem Dorf sowie den umliegenden Gemeinden ein. Nach einer kurzen Einführung las die Autorin ausgewählte Abschnitte aus ihrem Buch vor und stellte sich den Fragen von Moderatorin und Publikum.
Wie sie auf das Thema Kindesmissbrauch gestossen sei, wurde sie gefragt, und wie lange sie am Buch gearbeitet habe. Die Idee, antwortete Sarah Elena Müller, sei entstanden aus Gesprächen mit Tätern und Betroffenen im linksalternativen, künstlerischen Milieu. Zudem habe sie die traurige Aktualität des Themas in den Medien darin bestärkt, einen Roman über das «ganz normale Verdrängen» in Familien und in der Gesellschaft zu schreiben. Sie habe über sieben Jahre recherchiert und an ihrem Buch gearbeitet, bis es diesen Frühling auf den Markt gekommen sei.
«Bild ohne Mädchen» zeige das kollektive Versagen der Erwachsenen, welche wegschauen und weghören. Nur so sei ein Kindesmissbrauch über Jahre möglich. Ihre detaillierten, teilweise witzigen Beschreibungen bleiben ganz nahe an der kindlichen Realität. So gelang es der jungen Autorin, das Publikum trotz des schwierigen Themas zum Lachen zu bringen. Nach der Lesung konnten die Gäste beim Apéro persönliche Gespräche führen oder das neu erworbene Buch von der Autorin signieren lassen.
Sarah Elena Müller war nominiert für den Schweizer Buchpreis 2023, welcher am Sonntag, 19. November, verliehen wurde.
Bibliotheksteam Maschwanden