Schule Knonau setzt auf iPads
Die Einführung von iPads in der Schule Knonau soll die Zukunft des Lernens mitbestimmen
Die Schule Knonau hat beschlossen, zu Beginn des neuen Schuljahres iPads für die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse einzuführen. Dieses Vorhaben basiert auf einem sorgfältigen Entscheidungsprozess, an dem Lehrkräfte, die Schulleitung und die Schulpflege beteiligt waren. «Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Medien- und ICT(Informations- und Kommunikationstechnologie)-Konzeptes, das seit rund 20 Jahren an der Schule Knonau existiert und regelmässig aktualisiert wird», erklärt Jörg Berger, Co-Schuleiter der Schule Knonau.
Ein Gerät für jedes Kind
Timo Gasser, ebenfalls Co-Schulleiter, erläutert die Gründe für die Einführung: «Einerseits schätzen wir die unmittelbaren und flexiblen Einsatzmöglichkeiten der iPads. Andererseits bieten die Geräte kreative und handlungsorientierte Möglichkeiten für einen individualisierten und differenzierten Unterricht.»
Bisher standen pro Schulklasse lediglich zwei Laptops und im Schulhaus vier Koffer mit einem halben Klassensatz an Geräten zur Verfügung, die umständlich zwischen den Klassenräumen hin- und hergetragen werden mussten. «Mit den personalisierten iPads entfällt dieser Aufwand. Jedes Kind der 5. und 6. Klasse hat sein eigenes Gerät, das es mit einem persönlichen Log-in und Passwort nutzen kann.»
Das Medien- und ICT-Konzept wird von der Schule Knonau in Zusammenarbeit mit der Schulpflege, der Schulleitung und den Lehrpersonen entwickelt. «Es legt die Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien und ICT in der Schule Knonau fest», erklärt Jörg Berger. Die Einführung der iPads verursacht keine signifikant höheren Kosten als die bisher genutzten Pool-Geräte. «Zudem sind iPads in der Anschaffung günstiger und verursachen geringere Unterhaltskosten», ergänzt Timo Gasser.
«Wir möchten einerseits die digitalen Medien und die digitale Welt im Unterricht nutzen», sagt Jörg Berger. «Andererseits bedeutet das, die Kinder und Eltern im Umgang mit den iPads und den Inhalten zu sensibilisieren, was uns sehr zentral erscheint.» Timo Gasser fügt hinzu: «Da die Schule Knonau eine Veränderung der Lernsettings anstrebt, sollen die neuen digitalen Werkzeuge optimal integriert werden.» Dabei unterstützt eine Lehrperson mit einem Master in Fachdidaktik Medien und Informatik das Lehrpersonal, und es besteht ein intensiver Austausch mit anderen Schulen.
Die technische Unterstützung und Wartung der rund 80 iPads wird von einem privaten Unternehmen übernommen. «Datensicherheit und Datenschutz sind in der Software gewährleistet, und alle Geräte sind durch Passwörter gesichert», erläutert Timo Gasser. Die Zugänge, Inhalte und Applikationen werden online gefiltert, und zusätzliche Schutzvorrichtungen sind integriert.
Individuelles Lernen
Die iPads sollen den Unterricht nicht grundlegend verändern, sondern als Werkzeuge dienen, um die Lernprozesse zu unterstützen. «Ziel ist es, den Kindern digitale Lerninhalte zur Verfügung zu stellen, die ihrem individuellen Lernstand entsprechen», erklärt Timo Gasser. Prüfungen sollen beispielsweise nicht mehr zu festen Terminen stattfinden, sondern dann abgelegt werden, wenn der Schüler/die Schülerin bereit ist. Die Lehrpersonen unterstützen diesen Prozess durch Lernberatung und -begleitung.
Die Eltern werden aktiv in den Einführungsprozess eingebunden. Jörg Berger präzisiert: «Mit der Einführung der iPads ab der zweiten Schulwoche des neuen Schuljahres findet ein Elternabend statt.» Rund einen Monat später wird auf Basis der ersten Erfahrungen und der daraus resultierenden Fragen ein erstes «Elternkafi» durchgeführt. Daraus erhoffen sich die Verantwortlichen weiterführende Angaben, wie man mit dem Informationsaustausch weiter verfahren soll. «Die Schule Knonau legt grossen Wert darauf, die Eltern in ihrer Rolle zu unterstützen und die digitale Welt ihrer Kinder gemeinsam zu gestalten», ergänzt Jörg Berger.
Zeitgemässe Schule
Die Einführung der iPads wird von den Verantwortlichen als weiterer Schritt in der Entwicklung einer modernen und zeitgemässen Schule gesehen. Jörg Berger ergänzt: «Langfristig könnten die positiven Erfahrungen dazu führen, dass auch die jüngeren Kinder der unteren Klassen davon profitieren.» Grundsätzlich möchte man die Schüler und Schülerinnen auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereiten, sie anleiten, selbstorganisiert und selbstverantwortlich zu lernen, und gleichzeitig im regelmässigen Austausch die sozialen Kompetenzen und das gemeinschaftliche Lernen fördern. «Der Erfolg des Projekts wird kontinuierlich evaluiert und auf Basis der gesammelten Erfahrungen weiterentwickelt», sagt Timo Gasser abschliessend.