Schulmodulbau für Mettmenstetten
Ausserordentliche Gemeindeversammlung stimmt Projektierungskredit zu

An der Informationsveranstaltung im Juli stellte die Gemeinde Mettmenstetten den Masterplan «Schulraumentwicklung 2022+» vor. Damit reagiert die Gemeinde auf den bereits wieder knapp werdenden Schulraum. An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom Montagabend behandelte die Bevölkerung nun den, vom Gesamtprojekt losgelösten, ersten Teil. Dabei wurde über den Projektierungskredit für den geplanten Modulbau im Bereich Niederfeld entschieden. Die Mettmenstetter Gemeindepräsidentin Vreni Spinner bedankte sich zu Beginn, dass es an der Veranstaltung im Juli wertvolle Anregungen zum Thema gegeben habe. «Die Herausforderungen können wir nur miteinander lösen», sagt sie einleitend.
Container nötig bei Ablehnung
Schulpräsidentin Melanie Vollenweider führte ins Thema des Abends ein. Auf dem projizierten Bild war die grosse Zahl der Primarschüler der Gemeinde zu sehen. Sie sprach davon, dass ihnen am Herzen liege, die Kinder optimal zu unterstützen und zu begleiten. Dazu diene das geplante modulare Schulgebäude für vier Kindergartenklassen. Falls die Gemeinde dies nicht auf das Schuljahr 2025/26 realisieren kann, müssten Container erstellt werden. Vollenweider versprach auch, dass die an der Informationsveranstaltung entstandene Idee mit der Verschiebung oder dem Abriss des bestehenden Kindergarten-Pavillons weiter verfolgt werde. Das sei auch ihr Favorit, aber im Moment ist es noch zu früh, um darüber zu informieren.
Gemeinderat Fabio Oetterli erklärte danach den 136 Stimmberechtigten im Saal, dass ein Modulbau mehrere Vorteile hätte. Es sei die smarte Antwort auf die Unsicherheit bezüglich Schülerzahlen. Mit der Standortwahl am Rande des Fussballplatzes sei der Platzbedarf gedeckt. Er wies auch darauf hin, dass vom Kanton pro Klassenzimmer eine Pausenplatzfläche von 72 Quadratmetern empfohlen sei. Daher komme auch kein anderer Standort in Frage. Die Fussballspielerinnen und -spieler konnte er beruhigen, dass trotz Neubau genügend Rasenfläche für Meisterschaftsspiele zur Verfügung stünde.
Im Grundriss des Modulbaus war zu sehen, dass es nicht einfach mit einem neuen Klassenzimmer getan ist. Oetterli führte aus, dass auch Gruppen- und Nebenräume sowie ein Lehrerzimmer notwendig seien. Dazu komme wegen der zweistöckigen Bauweise auch ein Lift für den behindertengerechten Zugang. Der Projektierungskredit, über den abgestimmt wurde, umfasst 400000 Franken. Dieser beinhaltet die Erstellung des Bauprojektes und das Bewilligungsverfahren. Die Kosten teilen sich auf in Planerleistungen über 250000 Franken und bauherrenseitige Leistungen von 150000 Franken. Die gesamten Baukosten belaufen sich voraussichtlich auf 3.9 Millionen Franken. Oetterli wies darauf hin, das die Planerleistungen zu den Baukosten gezählt werden.
Verwirrung um Anzahl Klassen
In der Fragerunde vor der Abstimmung wurde aufgeworfen, ob die Variante mit dem Abriss oder der Verschiebung des Pavillons nicht auch den Kindergartenneubau an diesem Ort ermögliche. Daraufhin erklärte Melanie Vollenweider, dass die Kindergartenkinder von den Primarschülern örtlich getrennt sein müssten. Daher sei der geplante Standort ideal.
In der Versammlung gab es auch Unklarheiten über die Anzahl Kindergarten-Klassen und den benötigten Räumen. Die Verantwortlichen sagten dazu, dass man ab Schuljahr 2025/26 mit neun Klassen rechne und je nach Variantenentscheid blieben zwei Klassen im Kindergarten Dorf oder zwei im Pavillon. Dazu bleibt ein Kindergarten im Rennweg, zwei bleiben im Niederfeld und vier im neuen Modulbau. Auch nach der Lebensdauer der Bauten wurde gefragt. Der neue Modulbau habe eine Mindestlebensdauer von 40 Jahren. Weiter wurde geklärt, dass auch Photovoltaik-Module für den Neubau geprüft würden.
Nach gut Dreiviertelstunden konnte zur Abstimmung geschritten werden. Vreni Spinner sprach von einer eindeutigen Mehrheit, die den Projektierungskredit annahm. Eine Votantin wollte noch wissen, wieso die Enthaltungen nicht gefragt wurden. Geschäftsführer Oliver Bär erklärte dazu, dass die Stimmen generell nur gezählt werden, wenn das Ergebnis nicht eindeutig sei.
Nach der Annahme des Projektierungskredites wird nun für März 2024 eine Urnenabstimmung über das Bauprojekt angestrebt. Danach wäre das Ziel, dass die neuen Schulräume fürs Schuljahr 2025/26 bereit stünden.
Mitwirkungsmöglichkeiten
Am Ende der Veranstaltung wies Vreni Spinner noch auf die Mitwirkungsmöglichkeiten auf der Website mitwirken-mettmenstetten.ch hin. Aktuell lassen sich dort Rückmeldungen zur Bau- und Zonenordnung abgeben. Da die Frage nach Mitwirkung vorher bereits aufgetaucht ist, erwähnte Spinner, dass zukünftig auch weitere Projekte auf dieser Plattform möglich seien.