Schwarz-weisser Dickschädel mit starker Duftnote

Die ebenso wunderschönen wie seltenen Geissen weisen eine attraktive Zeichnung auf. Die noch vor 40 Jahren fast ausgestorbenen Tiere werden heute auf der Liste der Stiftung ProSpecieRara aufgeführt.

Ueli Hug füttert seine seltenen Pfauengeissen in der kalten Jahreszeit zusätzlich mit Heu. (Bild Martin Mullis)
Ueli Hug füttert seine seltenen Pfauengeissen in der kalten Jahreszeit zusätzlich mit Heu. (Bild Martin Mullis)

Von Martin Mullis

Wanderer, die von Ottenbach her gegen den Isenberg marschieren, werden kurz vor dem Waldrand die tierische Seltenheit wohl erst einmal mit der Nase und erst dann mit den Augen wahrnehmen. Auf einer grossen Wiese tummelt sich der Geissbock Felix mit seinen zwei Frauen Lotti und Sina. Der ziemlich strenge Geruch des Geissbockes muss für die beiden Weibchen als reines Aphrodisiakum wahrgenommen werden, hofieren sie doch dem selbstsicheren Ziegenmacho schamlos. Wie der Besitzer der Tiere, Ueli Hug aus Ottenbach, weiss, hat der Ziegenbock ganz schöne Marotten. Er tut immer genau das, was ihm gefällt und wehe, irgendein Gegenstand auf der Weide gefällt ihm nicht. Mit seinen kräftigen Hörnern wird das missliebige Ding bearbeitet. Ausserdem schaut der schwarz-weisse Macho ganz genau auf die Hackordnung. Wann wer frisst und wo wer schläft ist in seinem Harem streng geregelt.


Zwei Ziegen als Geburtstagsgeschenk
Die drei wunderschön gezeichneten Ziegen weisen eine weisse vordere und eine schwarze hintere Körperhälfte auf. Schwarz sind auch Ohren, Maul und die zwischen den Augen verlaufenden Pfaven, denen die Ziegen ihren Namen verdanken. Der Begriff «Pfaven» kommt aus dem Rätoromanischen und bedeutet «gefleckt.» Ein Schreibfehler eines Journalisten machte aus der Pfavenziege die Pfauenziege, welcher als treffender Name für die wunderschönen Tiere schnell übernommen wurde, so die Erklärung auf der Homepage der Stiftung ProSpecieRara. Eine spezielle Rarität und eine rare Spezialität seien die Tiere, findet auch der Besitzer Ueli Hug. Er hält bereits seit sechs Jahren Ziegen. Zu den Pfauengeissen kam er jedoch fast wie die Jungfrau zum Kind. Zu einem seiner runden Geburtstage liessen sich seine Arbeitskollegen etwas ganz Besonderes einfallen und überraschten ihn mit zwei Pfauenziegen. Da hätte er also seit einigen Jahren «das Geschenk», lacht der Ziegenbesitzer. Die Pflege der Tiere, die neben dem Entwurmen auch das Schneiden der Klauen und hie und da bei grossem Ungezieferbefall sogar ein Bad umfasst, verlangt aber vom Halter auch einen beachtlichen Aufwand.Von Martin Mullis

 

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