Sek mättmi als Gewinnerin prämiert
Eine Säuliämtler Delegation nahm am Donnerstagabend in Bern den Watt d’Or in Empfang

Ein bisschen Nervosität ist dabei, als die Ämtler Delegation in den eleganten Saal des Kongresszentrums im Kurhaus Bern schreitet. Tatsächlich betritt man diesen vom Foyer über eine Treppe mit einem roten Teppich. Auf der Bühne symbolisiert eine aufgebaute Baustelle, dass auf dem Weg in eine sichere und saubere Energiezukunft weiterhin viel zu tun ist. Passend dazu trägt die Moderatorin während der mehrsprachig gehaltenen Preisverleihung einen gelben Sicherheitshelm.
Ausgezeichnet wurde die sek mättmi mit dem Watt d’Or in der Kategorie «Gebäude und Raum» für das neue Energiesystem mit einer intelligenten Energiezentrale. Damit wird möglichst viel Energie selbst produziert: Das schützt das Klima – und das Portemonnaie. Die Schulanlage mit fünf Gebäuden und einem Hallenbad ist vollständig klimaneutral. Und erreicht dank Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und einer Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlage einen Selbstversorgungsgrad von bis zu 70 Prozent.
Schüler verlegten Solarpanels
Schülerinnen und Schüler der sek mättmi halfen im vergangenen Frühjahr mit, die PV-Panels zu installieren. Zudem waren sie am Energietag in Mettmenstetten an einem Essensstand im Einsatz. Als Belohnung dürfen fünf von ihnen – Flurina Longhi, Ylenia Schäppi, Leya Frei, Manuel Studer und Robin Albin – alle aus Knonau – mit an die Preisverleihung im Kongresszentrum Bern.
Im gut gefüllten Saal nehmen die Jugendlichen in einer der vordersten Reihe Platz – in Sichtdistanz zu den ebenfalls anwesenden Bundesberner Politprominenten Jürg Grossen, Präsident der grünliberalen Partei sowie Nationalratspräsident Eric Nussbaumer – der zurzeit höchste Schweizer überhaupt.
Investition in 25 Jahren refinanziert
Als letzte von vier prämierten Gewinnern wird die Erfolgsstory aus dem Amt vorgestellt. Die hervorragend vorbereitete Moderatorin weiss zu berichten, dass der Bau des ersten Schulhauses in Mettmenstetten im Jahr 1829 gerade mal 18500 Franken kostete. In einem Kurzvideo stellen Projektleiter Markus Ruggiero sowie Roger Balmer von der Pro-Energie GmbH das neue Energiesystem der sek mättmi vor.
Die investierten 1,7 Millionen für die intelligente und nachhaltige Energielösung werden durch die erzielten Einsparungen sowie die eigene Stromproduktion aus erneuerbarer Energie in den kommenden 25 Jahren refinanziert. Im Anschluss an das Kurzvideo wird die Delegation aus dem Säuliamt unter Applaus auf die Bühne gebeten.
Schneekugel und Livestream
Umringt werden die fünf Schülerinnen und Schüler und Klassenlehrer Christian Scheurer, von Mitgliedern der Schulpflege sowie Exponenten der ausführenden Unternehmen. Ebenfalls nach Bern gereist war der Mann, an den man sich im Schulalltag wendet, wenn es mal kalt bleiben sollte in einem Zimmer: Ivan Erne, Leiter des Hausdienstes der sek mättmi. Der Award in Form von zwei Schneekugeln mit Gravur wird überreicht von Daniela Decurtins, Direktorin der Schweizer Gasindustrie. Zudem erhalten die Beteiligten eine symbolische Schaufel – um die begonnene Arbeit weiterzuführen. «Wir wollen uns nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen, sondern nehmen die Auszeichnung zum Anlass, weitere Optimierungen voranzutreiben», so Markus Ruggiero.
Wer nicht mit ins Berner Kongresszentrum kommen konnte, hatte die Möglichkeit per Livestream virtuell an der Preisverleihung dabei zu sein. Dieser wurde unter anderem auf der Website der sek mättmi übertragen.
«Unser grosser Dank gebührt dem Stimmvolk der Kreisgemeinden Knonau, Maschwanden und Mettmenstettten für ihr Vertrauen und den Willen, hinter dieser zukunftsorientierten und nachhaltigen Lösung mit Vorbildcharakter zu stehen», so Schulpflegepräsidentin Céline Lingua. Neben der Sanierung des Hallenbads sowie der Aufstockung des Schulgebäudes Wygarten 2 ist die Umsetzung der smarten Energieversorgung der sek mättmi ein weiterer Meilenstein unter ihrer Ägide.
Mindestens genauso wichtig wie die Anerkennung durch die Auszeichnung mit dem Watt d’Or: Durch die partizipative Umsetzung des Projekts und ihren persönlichen Einsatz konnten die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für ihr zweites Zuhause zu übernehmen. Der Ort, an dem sie während drei der wichtigsten Jahre des Lebens den Grossteil ihres Tages verbringen. Der Preis zeigt auch auf, dass an der sek mättmi nicht nur von Innovation und Nachhaltigkeit gepredigt wird – sondern auch nach deren Maxime gehandelt wird. Das kann Vorbildcharakter haben. Zudem war es für die Jugendlichen eine weitere wichtige Lektion im Leben: Einsatz lohnt sich. Und gemeinsam lässt sich etwas bewegen.
Mario Wittenwiler,
Lehrer sek mättmi