Sichere Nistplätze und blumenreiche Gärten
Was kann Knonau für Schwalben und Segler tun? Darum ging es vergangenen Donnerstag an der Info-Veranstaltung in der Stampfi. Fast 40 Interessierte folgten der Einladung der LEK-Kommission.

Ideen entwickeln und umsetzen, wie die Landschaft nachhaltig genutzt sowie ökologisch und gestalterisch aufgewertet werden kann. Das ist im Kern die Aufgabe der Kommission Landschaftsentwicklungskozept (LEK). Ihr gehören Vertreter verschiedener Interessengruppen an. Neben dem fortlaufenden Vernetzungsprojekt formuliert das LEK jährlich ein Ziel – und wird bei der Umsetzung von der Gemeinde finanziell unterstützt. So wurden in den vergangenen Jahren etwa die beiden Trockenmauern in derBaaregg saniert und es entstand ein Wanderweg vom Bäckental ins Altgrüt.
Durchschnittliche Artenvielfalt
Dieses Jahr rücken nun Vögel in den Fokus, genauer: seltene Gebäudebrüter etwa die Mehlschwalbe und der Mauersegler. «Die Artenvielfalt in Knonau ist durchschnittlich», verrät Biologin Yvonne Schwarzenbach von Orniplan, die das Projekt mit ihrem Fachwissen unterstützt. Diese Einschätzung hat sie aus dem Vogelatlas von Bird Life Zürich. «Nisthilfen für Mehlschwalben und Mauersegler könnten das Dorf bereichern», heisst es dort weiter.
«Ein Leben in der Luft» nannte die LEK-Kommission die Info-Veranstaltung zum Start ihres Projekts. Trinken, Fressen, Paarung – tatsächlich spielt sich etwa für den Mauersegler fast das ganze Leben in der Luft ab. Fast, denn für das Eierlegen brauchen auch die Luftakrobaten Bodenkontakt. Mauersegler suchen hoch gelegene Nischen mit freiem Anflug, Rauchschwalben brüten gerne in Ställen, Mehlschwalben an hellen Fassaden unter dem Vordach. Alle Arten sind in der kräftezehrenden Brutzeit auf proteinreiche Nahrung angewiesen.
Im Herbst aktiv werden
Wie lassen sich die Sommergäste gezielt unterstützen? «Mit Nisthilfen am richtigen Ort und einem blütenreichen Garten», informiert Yvonne Schwarzenbach. Herrscht Artenvielfalt, so finden die Insektenfresser nämlich auch genügend Nahrung. Weiter empfiehlt die Biologin, allfällige Fassadenarbeiten auf ausserhalb der Brutzeit zu verlegen.
In Knonau geht es nun darum, geeignete Standorte für Nisthilfen zu suchen, primär Scheunen, allenfalls komme auch der Kirchturm oder das Schulhaus infrage, so Marianne Mühl. Allein mit dem Erstellen von Bruthilfen ist die Arbeit allerdings noch lange nicht getan: Die Nistkästen sollten jährlich gereinigt werden. Es empfiehlt sich deshalb, für die Montage gut zugängliche Stellen zu wählen und Verantwortliche festzulegen, die sich darum kümmern. «Schön wäre es», so Marianne Mühl, «eine Gruppe zu gründen, deren Mitglieder diese Aufgabe in freiwilliger Arbeit übernehmen.»
Für Massnahmen, die noch dieses Jahr greifen, reicht die Zeit sicher nicht mehr, denn die Zugvögel kommen in absehbarer Zeit aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Die LEK-Kommission will deshalb im Herbst aktiv werden – um für die nächste Anflug-Saison bereit zu sein.