Start ins Berufsleben mit einem Schub Kreativität
Zum Abschluss ihrer Schulzeit erarbeiteten die Sekundarschüler im Schulhaus Ennetgraben in Affoltern kreative Projektarbeiten. An der Ausstellung am Donnerstagabend waren eine ganze Palette originelle und schöpferische Arbeiten zu bestaunen.
Der Pausenplatz und die anschliessenden Eingangsräume des Schulhauses Ennetgraben in Affoltern glichen am Donnerstagabend einem Basar mit einem grossen Strauss von gestalterischen und ideenreichen Arbeiten. Auf Tischen ausgebreitet, an Flipcharts vorgestellt oder vom Volumen des Projektes her auf den Platz gestellt, zeugten die etwa 100 Abschlussarbeiten von einer Fülle von Kreativität und Einfallsreichtum und auch von einer guten Portion Fleiss und Engagement. Die Liste der gezeigten Arbeiten, die nicht nur als Abschluss der Schulzeit sondern sozusagen als fantasievoller Schub zum Start ins Berufsleben gedacht waren, zeigte sich beeindruckend. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen erst den Lehrpersonen vorstellen mussten. Die Projekte wurden nach der «Bewilligung» jeweils von einem der zehn Projektleiter begleitet.
Die Präsentation der Werke löste bei den zahlreichen Ausstellungsbesuchern grosses Erstaunen über den Einfallsreichtum und noch mehr Freude und Beifall über das gute Gelingen aus. Die Palette der Projekte war denn auch äusserst vielfältig. Bei den Burschen waren vor allem handwerklich geprägte Arbeiten zu bestaunen.
Monströse Audiomöbel undromantische Fotoalben
Von der professionellen Restaurierung eines Mofas über die Renovation des eigenen Badezimmers bis hin zum kunstvoll erstellten Modell im Massstab 1:25 des Hauses im heimatlichen Kosovo war hier alles vorhanden. Sogar eine fast monströse und meterhohe Stereoanlage konnte bestaunt werden. Die jungen Frauen hingegen gingen da ein wenig subtiler und romantischer vor. Tiernärrin Viktoria Westphalen wie sie sich selber bezeichnet, gestaltete ein wunderbares Fotobuch mit «richtigen» Fotos. Ganz so wie die Fotobücher von anno dazumal benutzte sie Fotoecken und Seidenpapier zwischen den Seiten. Die Fotos von ihren Haustieren sowie Bilder von Zootieren hat sie selbstverständlich selber geknipst und danach in sorgfältiger Reihenfolge im Album angebracht. Ebenfalls eine bezaubernde Idee setzte Janina Schoch um. Als regelmässige Babysitterin erzählte sie beim Hüten ihren Nachbarskindern immer wieder Geschichten. So gestaltete sie ein eigentliches Kinderbuch mit einer selbst erfundenen Geschichte. «Julia und die kleine Maus» heisst das mit vielen Zeichnungen ausgestattete Werk.
Grillwürste und Paëlla vom Elternrat
Ob sie später einmal Schriftstellerin werden will, weiss Janina noch nicht, erst einmal beginnt sie eine Lehre als medizinische Praxisassistentin bei einem Arzt in Affoltern. Die Liste der kreativen Werke ist natürlich mit der Erwähnung dieser wenigen Projekte längst nicht vollständig und liesse sich hier noch lange fortsetzen.
Zum guten Gelingen der Ausstellung trug aber auch die Festwirtschaft des Elternrates massgebend bei. Die Frauen haben die Verpflegung mit Paëlla, Grillwürsten und selbst gebackenem Kuchen organisiert, und die gemütliche Stimmung an den Tischen dauerte denn auch bis in den späten Abend. Reto Zimmermann, Lehrer im Schulhaus Ennetgraben zeigte sich an der Ausstellung geradezu begeistert über die grosse schöpferische Kraft der Jugendlichen. Er lernte die Schüler während der Begleitung der Arbeiten von einer ganz anderen Seite kennen. Lehrer Zimmermann ist überzeugt, dass die Abschlussarbeiten und deren Präsentation für die Schulabgänger einen Schub in den Einstieg des Berufslebens bewirken.