Technikbegeisterte Ämtler Jugend im Schweizer Robotik-Final

Am Samstag, 24. Juni, fand der Schweizer Final der World Robot Olympiad Switzerland (WRO) in Hausen AG statt. Mit dabei waren fünf Teams aus dem Knonauer Amt. Was die Schülerinnen und Schüler dabei geleistet haben, lässt sich sehen. Ein Team aus Aeugst erwartete überdies eine erfreuliche Überraschung.

Das Aeugster Junior Team landete im Schweizer Final sensationell auf dem 4. Platz. (Bild zvg.)
Das Aeugster Junior Team landete im Schweizer Final sensationell auf dem 4. Platz. (Bild zvg.)

Es war ein Samstag mit Prachtwetter. Viele ihrer Gspänli vergnügten sich in der Badi, als sich rund 15 Schülerinnen und Schüler, zwischen 10 und 12 Jahre alt, in die abgedunkelte Mehrzweckhalle in Hausen AG begaben. Sie waren angespannt. Klar, es stand ja auch der Schweizer Final der World Robot Olympiad auf dem von 8 bis 18 Uhr durchgetakteten Programm.

Die Vorbereitungen zu der diesjährigen Ausscheidung der World Robot Olympiad Switzerland begannen bereits im Januar. Schüler*innen aus der 5. bis 6. Klasse der Primarschulen Aeugst, Affoltern-Zwillikon und Ottenbach durften sich bei Interesse melden. Dann hiess es, sich mit den LEGO-Robotern wie Spike Prime oder Mindstorms EV3 vertraut zu machen sowie erste Grundlagen des Programmierens zu erlernen. Später erhalten die jungen Menschen Aufgaben gestellt, die ihr selbst gebauter Roboter in einer definierten Zeit lösen muss. Dafür programmieren sie jeden einzelnen Arbeitsschritt. Natürlich gibt es unzählige Wege zum Ziel. Die Krux ist es, den einfachsten und schnellsten zu finden. Von der komplexen Aufgabenstellung, zur möglichst simplen Umsetzung. Und das ist alles andere als einfach. Gemäss Stephanie Betschart, PICTS (Pädagogischer ICT-Support) der Schule Aeugst, eignet sich dieses Robotikprojekt optimal zur Begabungs-und Begabtenförderung. Eines ihrer total sieben (!) Teams arbeitete gar mit dem Programm Pybricks. Wie die Profis.

Faszination des Programmierens und Knobelns

Der internationale Wettbewerb World Robot Olympiad richtet sich allerdings nicht an Profis, sondern an Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 statt, seit 2013 in der Schweiz. Die Idee dahinter ist es, die Kinder für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern. Gespickt mit einem gewissen Nervenkitzel und einer Menge Spass. Die Faszination des Programmierens und Knobelns schwappt in der Vorbereitungszeit nicht selten auf die Eltern über. Einige unterstützen die Teams, die jeweils aus zwei oder drei Kindern bestehen, als engagierte Coaches.

Unterstützung brauchen die Kinder nicht nur im Tun, sondern auch im Miteinander. Denn die Herausforderungen, die sich den Kindern mental stellen, sind immens. Julie vom Team Eichhörnchen sagt, dass ihre Freundschaft mit ihrer Mitstreiterin teils auf eine harte Probe gestellt wurde und sie häufiger gestritten hätten. Die Kinder trainieren mindestens einmal pro Woche während der Schule. Vielmehr investieren sie jedoch von ihrer Freizeit. Kurz vor dem Schweizer Final proben sie beinahe ununterbrochen. Beim letzten Test vor dem grossen Tag wurde bei gewissen Teams gar eine Nachtschicht eingelegt. Janis war Teil eines solchen Teams, TheCrazyGang. Alles habe perfekt funktioniert. Am Tag des Finals allerdings beeinflussten die veränderten Lichtverhältnisse im Mehrzwecksaal die Reaktion der Sensoren, so dass der Roboter die Farben nicht mehr richtig erkannte. In der Folge konnte das Team die Aufgaben nicht korrekt lösen.

Im Herbst nach Kopenhagen

In Sachen Nervosität half es den meisten Kindern, dass sie bereits an der Regioausscheidung dabei waren. Das Team von Florian, die TechnoGuys, behielt jedenfalls einen kühlen Kopf und positionierte sich auf dem 6. Platz. Starke Nerven musste wiederum das Junior-Team Robo Girls von Helena beweisen. Während zweier von dreien Läufen streikte ihr Roboter plötzlich. Zum Glück klappte es im dritten Lauf. Und wie! Sie platzierten sich auf dem fabelhaften 4. Platz. Knapp verpassten sie die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Panama. Doch zur allgemeinen Überraschung dürfen die jungen Aeugsterinnen zusammen mit den Drittplatzierten im Herbst nach Kopenhagen, um sich erneut mit technikaffinen Kindern zu messen.

In Ottenbach ist das Robotik-Virus von der begeisterungsfähigen Lehrperson, Flavia Honegger, auf die ganze Primarschule übergesprungen. Kommendes Schuljahr wird erstmals das Freifach Robotik unterrichtet. Nachwuchs für die kommenden World Robot Olympiad Switzerland ist damit vorprogrammiert.

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