Traumautos im Minutentakt
Vom Säuliamt in die Innerschweiz und zurück – an der Rotary Classic waren wieder automobile Schönheiten aus acht Jahrzehnten zu bestaunen.
70 Fahrzeuge waren angemeldet, zum Briefing fanden sich am Samstagmorgen 67 Fahrerinnen und Fahrer ein. Einer steckte noch mit Panne in Winterthur fest – er sollte es mit einer halben Stunde Verzögerung auch noch auf die Strecke schaffen –, zwei hatten krankheitsbedingt Forfait erklären müssen. Den Anwesenden – viele stilecht in Kleidung aus der Produktionszeit ihres Fahrzeugs – erklärte OK-Präsident Dieter Greber die Tücken der Route. So warnte er unter anderem vor einer engen Brücke – «die hat schon genug Schrammen rechts und links...» – und Blitzkästen: «Wir machen auch Fotos», versicherte Greber, «und unsere sind günstiger.»
1927er-Bentley vorneweg
Gegen 9.15 Uhr machten sich dann die ersten Startenden bereit. Dem Alter nach winkte Starter Marcel Tillmann, Geschäftsführer des Sponsoring-Partners Landi Obfelden, die Klassiker auf die Strecke. Allen voran: Pitt Jung mit Jannis im 1927er-Bentley, dem ältesten Fahrzeug. Das Vater-Sohn-Duo löste seine Aufgabe offenbar hervorragend. Der Lohn: Rang drei in der Schlusswertung. Im Minutentakt folgten nun die weiteren Fahrzeuge, die einen gemächlich, die anderen sportlicher. Peter Schmid liess kurz die Reifen seiner 1961er-Corvette C1 quietschen.
Die meisten haben ihre Fahrzeuge aufwendig restauriert. Nicht so der Stalliker Turi Osbahr, der mit Nummer 20 ins Rennen geht. Sein Porsche 356 B Cabrio ist in unrestauriertem Originalzustand – und schon seit dem Baujahr 1962 in Familienbesitz. Erst 65000 km hat das Fahrzeug auf dem Tacho, trotzdem sei es in seinen Anfängen auch in Griechenland und Spanien sowie im Winter in Arosa gewesen.
Corvette vor Porsche
«Augen auf!» hiess es nicht nur im Blick auf die Strasse und die Verkehrssicherheit: Anhand von Bildern galt es, an der Strecke sechs Gebäude zu entdecken, dies ergänzend zu den Aufgaben, welche die Teilnehmenden an den verschiedenen Posten zu bewältigen hatten.
Bei hin und wieder leichtem Niederschlag schafften es alle Fahrzeuge bis 18 Uhr ins Ziel. Erwähnt seien auch noch die 1995er-Corvette-C4 von Olaf Hofer und der Porsche 911 Carrera 4 Targa von Christoph Bühler. Diese beiden sicherten sich nämlich die ersten beiden Plätze in der diesjährigen Rotary Classic. Den Zuschauerinnen und Zuschauern am Morgen auf dem Kronenplatz, tagsüber an der Strecke und am Abend auf dem OVA-Areal dürfte das allerdings egal gewesen sein. Sie genossen es, die automobilen Schönheiten zu bestaunen. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rundfahrt hatten beim abschliessenden Apéro und Nachtessen reichlich Gelegenheit, die Eindrücke des Tages zu diskutieren.