Troubleshooter und Wegbegleiter
Pfarrer Matthias Ruff wurde offiziell als Dekan eingesetzt

Am Gottesdienst vom Sonntag in der reformierten Kirche Wettswil nahmen nebst Mitgliedern der Kirchgemeinde zahlreiche Gäste teil – darunter auch Vertretende von Behörden.
Es war kein Sonntagsgottesdienst wie irgendein anderer. Der Wettswiler Pfarrer, Matthias Ruff, wurde von der Kirchenratspräsidentin, Pfarrerin Esther Straub, offiziell in sein Amt als Dekan eingesetzt. Auch die Musik war etwas anders. Die Organistin Viktorya Haveinovich sowie die armenische Sängerin Gayané Sureni und der iranische Trommler Hadi Alizadeh umrahmten die Feier mit wunderschönen Klängen und Rhythmen.
Vorwärts oder rückwärts?
Pfarrerin Esther Straub predigte zum Psalm 103 und über die Frage, wie wir auf die Zukunft und die Vergangenheit schauen, ob vorwärts oder rückwärts. Sie zitierte das Lied «Ir Ysebahn» von Mani Matter, wo ein Streit über die unterschiedlichen Blickwinkel ausbricht. «Der Dekan ist wie der Kondukteur in dem Lied, der dann kommt, wenn es Krach gibt, und die nächste Ortschaft ansagt», meinte sie humorvoll.
Matthias Ruff sei es wichtig, auf persönliche Situationen einzugehen und dem eine Sprache zu geben, was in den Menschen vor sich gehe. «Das sind wunderbare Eigenschaften für einen Dekan. Der Kirchenrat freut sich, dass du mit Vizedekanin Claudia Mehl dieses Amt übernimmst.»
«En guete Schnuuf!»
Nach dem offiziellen Einsetzungsakt und dem Segen hielt Matthias Ruf seine Antrittspredigt als Dekan. Er hatte dazu seinen Konfirmationsspruch aus Psalm 103, 8 gewählt: «Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und reich an Güte.» An diesem Vers habe er sich bis heute orientiert und tue das weiterhin. «Konflikte sind treue Begleiter in der Kirche. In der Rolle als Dekan versuche ich, mich an Werten wie Barmherzigkeit, Geduld und Güte zu orientieren und so konstruktive Lösungen zu finden.» Natürlich ist der Dekan nicht nur Troubleshooter. Daher betonte er: «Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg und auf das Unterstützen von kirchlichen Projekten.» Es sei ihm wichtig, mitzuwirken an einem Klima, in dem sich alle wertgeschätzt fühlen. «Wir dürfen uns freuen auf alles, was noch kommt.» Maya Maag von der Bezirkskirchenpflege brachte die Freude über die Zusammenarbeit mit dem Dekan zum Ausdruck, die bereits im letzten Sommer begonnen hatte. «Deine Lebenserfahrung, deine Fähigkeiten und Begabungen stellst du nun über die Grenze der eigenen Kirchgemeinde auch anderen zur Verfügung.» Sie wünsche dem Dekan und der Vize-Dekanin «en guete Schnuuf» auf ihrem Weg. «Möge der Austausch unter Pfarrkolleginnen und -kollegen kreativ sein und das Verbindende gestärkt werden, damit ihr gemeinsam den Herausforderungen der heutigen Zeit begegnen könnt.»
Hingabe und Kompetenz
Im Namen der Kirchenpflege Stallikon-Wettswil gratulierte die Präsidentin Danièle Beringer. Nicht nur für den Dekan sei diese Einsetzung ein bedeutender Moment, sondern für die ganze Kirchgemeinde. «Wir sind überzeugt, dass Matthias Ruff das Dekanat mit grosser Hingabe und Kompetenz führen wird. Wir als Kirchgemeinde stehen unterstützend hinter dir.»