Überraschende Jugendliche
Die Abschlussarbeiten der Sekundarschülerinnen und -schüler in Obfelden überzeugten
Ein emsiges Treiben herrschte in der Mehrzweckhalle in Obfelden am vergangenen Donnerstag – dazu lag Raclette-Duft in der Luft. Dazu später mehr. Gut 65 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Obfelden-Ottenbach stellten ihre Abschlussarbeiten vor.
Die 15-jährige Nuria Hitz produzierte einen eigenen Dokumentarfilm. Mit «Stille Schreie zwischen Hoffnung und Verzweiflung» machte sie psychische Probleme bei Jugendlichen zum Thema. Sie habe selbst Fachleute gesucht, diese interviewt, gefilmt und alles selbst zusammengeschnitten. «Learning by doing», sagt sie zur Frage, wie sie das alles gelernt habe. Kurz zuvor stand Nuria Hitz noch auf der Bühne, auf der einige Projekte allen Interessenten vorgestellt wurden. Ein kurzer Ausschnitt aus dem halbstündigen Film sollte einen Eindruck ihrer Arbeit vermitteln. Leider gelang es den Organisatoren nicht, den Film ohne Tonprobleme abzuspielen. Schüler Alexander Appel stellt eine Modelleisenbahnanlage aus. «Die Landschaft ist aus Gips und Krepppapier entstanden», erklärt er. Auf der Anlage fährt ein Zug durch die Landschaft, aber auch ein Feuerwehrauto ist auf der Strasse unterwegs. «Da ist ein Magnetband unter der Strasse, welches die Fahrzeuge führt», erklärt Alexander Appel seine Vorgehensweise. Mit einem Controller lässt sich der Zug, aber auch die vorhandenen Weichen fernsteuern. In die ganze Modellanlage habe er mehr als 150 Stunden investiert.
Künstlerisches Geschick
Auf Tierbilder konzentrierte sich Maurina Schiffer. Sie kombinierte verschiedene Maltechniken. Die beeindruckenden Kunstwerke entstanden im Gnadenhof in Aeugst. Die 15-Jährige hat keine speziellen Kurse besucht. Sie zeichne einfach, schon seit sie elf Jahre alt ist, solche Bilder.
Der Sekschüler Rafael Moser wusste zu Beginn nicht genau, was er machen sollte. Auf dem sozialen Kanal Pinterest entdeckte er dann einen Raclette-Ofen und setzte sich zum Ziel, so einen selbst zu bauen. Das Schwierigste sei das exakte Bohren der Löcher gewesen. «Diese mussten sehr genau sein», erklärt der Schüler. Die Gäste an seinem Stand wollten dann auch wissen, wie lange es ginge, bis der Käse geschmolzen ist. Kurz darauf war es dann so weit und man konnte ein feines Raclette geniessen.
Eine lebensecht wirkende Fresspflanze stand auf dem Tisch von Lina Schwendimann. Inspiriert aus dem Videospiel Super Mario gestaltete die Schülerin eine dekorative Pflanze mit Karton, Draht und Pappmaché. «Die kommt in mein Zimmer auf den Boden», erklärt sie zum Verwendungszweck des Projektes.
Spanisch zu lernen, verband Sabrina Küng mit der Gestaltung eines kleinen Bilderbuches. Die Texte auf Spanisch und die Illustration stammen alle aus ihrer Feder. «Da ich bereits Rumänisch als Muttersprache habe, konnte ich leicht auch Spanisch lernen», erklärte Sabrina Küng.
Verschiedenste Projekte
Schulleiterin Corinne Hochstrasser sagte gegenüber dem «Anzeiger»: «Die Jugendlichen haben sich sehr bemüht und viel Zeit investiert», und sagt weiter, es seien sehr abwechslungsreiche Projekte entstanden. Dem kann man nur beipflichten. Neben den erwähnten Abschlussarbeiten waren auch ganze Bar-Tische, ein mehrstöckiger Kräutergarten oder auch ein gut ein Meter langes Modellflugzeug an der Ausstellung zu entdecken.