Viehzuchtgenossenschaft Mettmenstetten wird Verein

Fusion mit Viehzuchtverein Unteramt und mit VZG Bonstetten

Silvia Blickenstorfer beim Füttern der Kälber. (Bild Werner Schneiter)

Viehzuchtgenossenschaft Mettmenstetten & Umgebung in Liquidation. Der Schuldenaufruf im Handelsregister wirft Fragen auf. Ist die traditionsreiche Genossenschaft am Ende?

Erfreulicherweise nicht. Die Publikation hat einen simplen Grund: Sie wird nach einem Generalversammlungsbeschluss von 2023 in einen Verein umgewandelt. «Für uns wird das in administrativer Hinsicht bedeutend einfacher», sagt Silvia Blickenstorfer, seit April 2023 Präsidentin der Viehzuchtgenossenschaft – die einzige Frau in dieser Funktion im Kanton Zürich. Schweizweit sind deren fünf in vergleichbaren Ämtern. Nun wirkt sie fortan als Vereinspräsidentin.

Weniger Betriebe, mehr Fusionen

Einhergehend mit der Rechtsänderung ist auch eine Fusion der VZG Mettmenstetten und Umgebung mit dem Viehzuchtverein Unteramt (Affoltern, Hedingen, Zwillikon) sowie der VZG Bonstetten. Seit vielen Jahren gehören Obfelden, Knonau, Maschwanden und Uerzlikon ebenfalls zur VZG Mettmenstetten. Die Fusionen, auch andernorts Tatsache, sind unter anderem das Resultat eines Rückgangs der Bauernbetriebe. Mit den Zusammenschlüssen werden nun Kräfte gebündelt. Die Braunviehzucht (Original Braunvieh und Brown Swiss) steht nach wie vor im Vordergrund. «Wir setzen uns für den Erhalt und die Förderung dieser Rassen ein. Die Tendenz zur Haltung von Fleckvieh ist aber unübersehbar», so Silvia Blickenstorfer.

Darüber hinaus bilden die jährlichen Viehschauen nach wie vor wichtige Eckpfeiler im neugegründeten Verein. Diese sind auch ein gesellschaftliches Ereignis und eine Möglichkeit der Kontaktpflege zwischen bäuerlicher und nicht-bäuerlicher Bevölkerung. Im letzten Herbst wurde das an der Viehschau in Mettmenstetten mit einem Grossaufmarsch von Interessierten sichtbar. Im Säuliamt gibt es noch deren drei: in Mettmenstetten, Hausen und in Maschwanden. Der Wille, seine Tiere zur Schau aufzufahren, ist allerdings nicht mehr so ausgeprägt. «Für Bauern bedeutet die Teilnahme einen sehr grossen Aufwand, den nicht mehr alle in Kauf nehmen», hält Silvia Blickenstorfer fest. (-ter.)

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