Vier Anwärter für den freien Sitz in Kappel
Zur Wahl stellen sich Werner Corrodi, Pascal Meyer, Armin Vollenweider und Ueli Wüest
In Kappel wird im fünfköpfigen Gemeinderat ein Sitz frei. Vier Männer stellen sich zur Wahl.
Werner Corrodi
Der 67-jährige Werner Corrodi (parteilos) ist Inhaber einer Firma für Brandschutz und Arbeitssicherheit und betont, obwohl im Pensionsalter, führe er das Unternehmen nach wie vor. Corrodi kam vor 16 Jahren von Cham nach Kappel. Zu seiner Motivation meint er, dass es ja wieder einen Gemeinderat brauche. Für Politik habe er sich immer interessiert — stets abgestimmt und gewählt. Ein politisches Amt habe er noch nie bekleidet. Von den Ressorts her wäre er offen für jede Konstellation: «Das Ressort Liegenschaften interessiert mich, aber auch das Soziale oder die Schulen», erklärt der Kandidat auf Nachfrage und meint, dass Kappel so klein sei, dass man so oder so über alles Bescheid wissen sollte.
Pascal Meyer
Der 40-jährige Pascal Meyer (FDP) ist mit seiner Familie im Jahr 2019 nach Uerzlikon gezogen. Er ist Mitinhaber eines Zuger Unternehmens, das im Bereich der Investitionsgüter- und Immobilienfinanzierungen tätig ist. Sein beruflicher Hintergrund und sein Fachwissen im Bereich Immobilien war denn auch ausschlaggebend, dass er aus dem Umfeld der Behörde Kappel auf den freien Sitz und das Immobilien-Ressort angesprochen worden sei. Dies habe ihn schliesslich zur Kandidatur ermuntert: «Mit meiner beruflichen Erfahrung unterstütze ich die Gemeinde Kappel gerne in ihrem Legislaturziel, eine passende Liegenschaftenstrategie mit Unterhaltskonzept zu erarbeiten und dabei die bestmögliche Immobilienstretgie anzustreben, um das Gemeindebudget nicht unnötig zu belasten und das Finanzziel zu erreichen», sagt er. Obwohl Pascal Meyer erst seit vier Jahren in Kappel lebt, engagiert er sich bereits im Dorf: Im vergangenen Jahr hat er im Elternrat der Primarschule Kappel das Präsidium übernommen. In seiner Rolle als Zuzüger sieht er auch Vorteile, etwa eine unbefangene Optik auf etablierte Strukturen. «Gerne würde ich die Zukunft der Gemeinde mitgestalten, sodass sie für Zuzüger weiterhin attraktiv bleibt, ohne dass sie dabei ihren ländlichen Charakter verliert.»
Armin Vollenweider
Auch der Unternehmer Armin Vollenweider kandidiert für das vakante Amt. Der 57-jährige gelernte Landwirt betreibt seit 12 Jahren seine eigene Kaffeerösterei. Er sei nicht wirklich ein Politiker, sondern ein «Schaffer». Allerdings liegt das Politische in der Familie. Bereits sein Vater war im Gemeinderat und sein Grossvater schon im Kantonsrat in Zug.
Vollenweider ist im Dorfteil Hauptikon aufgewachsen und er möchte dass dieser wieder vertreten ist. «Lange Zeit gab es im Gemeinderat von Kappel eine Zauberformel mit zwei Räten aus Kappel, zweien aus Uerzlikon und einem aus Hauptikon», erklärt er dazu. Er möchte auch, dass im Gemeinderat wieder Ruhe einkehrt: «Der Knatsch in den letzten Jahren hat mir gar nicht gefallen.» Der Parteilose war bereits mehrere Jahre als Friedensrichter und Präsident der Wasserversorgung Hauptikon politisch aktiv. Privat widmete er sich lange dem Theater spielen und schreibt unterdessen auch erfolgreich selbst Theaterstücke.
Ueli Wüest
Auch der 58-jährige Ueli Wüest (parteilos) kandidiert für den freien Sitz. Seit jeher wohnt er in Kappel, wo er als Landwirt seit über 30 Jahren mit seiner Familie einen eigenen Betrieb führt. «Ich bin in der Gemeinde stark verwurzelt und vernetzt», betont Wüest in seinem Wahlflyer. Er hat sich in der Vergangenheit bereits in diversen lokalen Ämtern eingebracht: So war er während mehr als 30 Jahren Mitglied der Feuerwehr, präsidierte die Flurgenossenschaft Kappel und war während sechs Jahren und bis zur Bildung der Einheitsgemeinde Mitglied der Schulpflege. Ausserdem ist Ueli Wüest seit zwei Jahrzehnten Präsident des Holstein-Zuchtvereins Albis.
Im Fall einer Wahl will er sich im Gemeinderat für eine bürgernahe Gemeindepolitik einsetzen, die auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingeht und Lösungen sucht. Gerade in einer ländlichen Gemeinde wie Kappel sei es wichtig, dass die Einwohnerinnen und Einwohner lokale und nahbare Ansprechpartner für ihre Anliegen hätten, findet Wüest. Nicht zuletzt will sich Ueli Wüest auch für die Anliegen der Gewerbetreibenden und der Landwirtschaft einsetzen. Etwa, wenn pragmatische Lösungen gefragt sind.