Vom Kratzbaum bis zur Holzliege
Am Donnerstagabend wurden an der Sekundarschule Affoltern/Aeugst die Abschluss-Projektarbeiten präsentiert
Zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit gestalten alle Schülerinnen und Schüler eine individuelle Abschlussarbeit im Rahmen des Projektunterrichts. Auch dieses Jahr war es wieder so weit: Die Projekte wurden mit Stolz präsentiert. In der Schule Ennetgraben in Affoltern fand am vergangenen Donnerstagabend der Präsentationsanlass statt. Eingeladen waren Verwandte, Freunde, Lehrpersonen sowie alle Interessierten.
In den beiden Turnhallen gab es eine beeindruckende Vielfalt an Projekten zu entdecken – von wissenschaftlichen Experimenten mit Zuckerkristallen über selbst entwickelte Rezepte bis hin zu handwerklich gefertigten Möbelstücken und technischen Konstruktionen.
Selina Benz etwa baute für ihre beiden Katzen einen Kratzbaum aus natürlichem Schwemmholz. «Unser alter Katzenbaum war kaputt, und mein Kater liebt es, erhöht zu liegen. Deshalb wollte ich selbst einen bauen», erklärt sie. Rund 30 Stunden investierte sie in das Projekt. Besonders stolz ist sie auf das natürliche Material und die stabile Konstruktion.
Auch Dimitri Maaf blickt mit Freude zurück. Er baute eine eigene Seifenkiste – doch der Weg dahin war nicht ganz einfach. «Ich habe mehr Zeit gebraucht als ursprünglich geplant, vor allem die Räder waren eine Herausforderung. Sie sind mir zweimal abgebrochen», erzählt er lachend. Trotzdem zieht er ein positives Fazit: «Der Spassfaktor war da, ich würde es jederzeit wieder machen. Beim nächsten Mal würde ich mein Zeitmanagement besser planen.»
In nur sechs Monaten gelernt, Saxofon zu spielen
Ein weiteres Highlight war das Musikprojekt von Gerardo aus Affoltern: Er brachte sich in nur sechs Monaten das Saxofonspielen bei – eine beachtliche Leistung, die viele Gäste in Staunen versetzte.
Tim Häusler entschied sich, eine Holzliege zu bauen. Er arbeitete äusserst effizient, sägte alle Teile selbst zu und wurde dabei von seiner Familie unterstützt. «Ich finde den Projektunterricht einen gelungenen Abschluss der Sek», meint er.
Ein Schüler plante sogar eine Reise durch die ganze Schweiz: In weniger als 24 Stunden besuchte er mit dem Zug alle 26 Kantone. Die Verbindungen waren knapp getaktet, doch er schaffte es tatsächlich – eine logistische Meisterleistung.
«Es ist sehr herausfordernd für die Jugendlichen, eine so langfristige Arbeit zu planen und in Krisenmomenten dranzubleiben. Ich finde es fantastisch, wie vielfältig und auf welchem Niveau die Projekte präsentiert werden», berichtet eine Lehrperson.
Der Projektunterricht gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, eine Idee von Grund auf umzusetzen – von der Planung über die Durchführung bis zur Präsentation. Sie lernen, einen Zeitplan zu erstellen, mit Rückschlägen umzugehen und sich über Wochen hinweg selbst zu organisieren – eine echte Vorbereitung aufs Leben.








