Vorübergehende Stilllegung einer Station der Langzeitpflege

Die grosse Wettbewerbssituation mit alternativen Angeboten, eine deutliche Professionalisierung der ambulanten Angebote und veränderte Bedürfnisse älterer Menschen haben in der Langzeitpflege Sonnenberg zu einem Rückgang der stationären Belegung geführt. Jetzt reagiert die Spitalleitung und legt die Station Rigi 4 bis auf Weiteres still.

Die Station Rigi 4, in der obersten Etage des Hauses Rigi wird bis auf Weiteres geschlossen. (Bild Salomon Schneider)
Die Station Rigi 4, in der obersten Etage des Hauses Rigi wird bis auf Weiteres geschlossen. (Bild Salomon Schneider)

Zurzeit ist eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Delegierten, der Betriebskommission und der Spitalleitung – begleitet durch eine externe Beratungsfirma – damit beschäftigt, im Auftrag der Delegiertenversammlung eine Vorlage zur Teilung von Akutspital und Langzeitpflege zu erarbeiten. «Da die Gemeinden laut Gesetzgebung nur noch für das Angebot in der Langzeitpflege verantwortlich sind und der Kanton für den Akutbereich, soll dem politischen Auftrag des Souveräns Rechnung getragen werden», erläutert Spitaldirektor Michael Buik.

Gemeinsam den Betrieb sichern

«Delegierte, Betriebskommission und Spitalleitung versuchen gemeinsam den Betrieb langfristig zu erhalten», erklärt Michael Buik und ergänzt: «Dafür benötigt es Veränderungen – bei der Rechtsform und den betrieblichen Abläufen.»

In beiden Häusern der Langzeitpflege blieben momentan Betten frei, was zu hohen Kosten geführt habe. Durch die vorübergehende Stilllegung der Abteilung Rigi 4 werde die betriebliche Effizienz erhöht und die Erbringung von Pflegeleistungen vereinfacht. Durch die Stillegung von Rigi 4 verkleinert sich die Bettenzahl der Langzeitpflege des Spitals Affoltern von 124 auf 115. Michael Buik hält fest: «Es handelt sich nicht um den Anfang der Schliessung der Langzeitpflege sondern um eine Effizienzsteigerung, damit die finanzielle Lage der Langzeitpflege stabil bleibt.»

Synergien in beiden Bereichen

Mit der organisatorischen Aufteilung von Langzeitpflege und Akutbereich und der Überführung der Organisationen in neue Rechtsformen will das Spital den künftigen Herausforderungen besser begegnen können. Michael Buik erklärt: «Beim Projekt Aufteilung werden die Bedürfnisse von Langzeitpflege und Akutbereich analysiert, dabei steht die Sicherung des Spitals im Fokus. Es gibt jedoch auch extrem viele Synergien zwischen Langzeitpflege und Akutbereich. Viele Pflegeheime funktionieren mit Hausärzten, die einmal pro Woche vorbeikommen. In der Langzeitpflege Sonnenberg werden die Bewohner regelmässig von Fachärzten besucht. Mit dem Dienstsystem im Akutspital ist immer ein Facharzt auf Abruf. Dieser kann dann weitere Spezialisten einbeziehen. Mit diesem Angebot haben wir im Bezirk Affoltern einen Versorgungsvorteil, den es sonst nur sehr selten gibt.»

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