Wanderschaft nach vier Jahren und 261 Tagen beendet
Zimmermann Michael Pfiffner ist zurück in Knonau
Am 4. Oktober 2008 begann für Michael Pfiffner die traditionelle Zeit der Wanderschaft als Zimmermann. Voller Begeisterung und der Ungewissheit was auf ihn Zukommt, verliess er Knonau. Er musste damals über die Ortstafel klettern und wusste, dass er seine Heimat für mindesten drei Jahre und einen Tag nicht wieder sehen wird. Die Zeit in der grossen weiten Welt genoss er so sehr, dass er erst nach 4 Jahren und und 261 Tagen wieder heimischen Boden betrat. Ende Juni begleiteten ihn mehrere Wandergesellen in die Heimat. Nachdem er erneut über die Knonauer Ortstafel kletterte, wurde er von Bruder, den Eltern sowie Freunden herzlichst empfangen. Das anschliessende Wiedersehensfest dauerte dann bis in die frühen Stunden und er hatte allen viel zu Berichten.
Bei den anwesenden Wandergesellen sind nebst den Zimmerleuten auch Maurer, Dachdecker, Schreiner, Gipser und sogar eine Köchin vertreten. Diese Wandergesellen sind im «Fremden Freiheitsschacht» organisiert. Traditionell sind sie in der Wandergessellen-Tracht unterwegs. Diese besteht aus den Hosen (zwei Reissverschlüsse und grosser, weiter Schlag), Gilets, Jackett und dem schwarzen Zylinder. Die Zimmerleute und Schreiner tragen schwarze Trachten, die anderen Berufe graue, weisse oder grau-weiss-karierte. Alle tragen die weisse Staude (Hemd). Als Erkennungszeichen ist die rote Ehrbarkeit (Krawatte) umgebunden. Mit dieser Farbe unterscheiden sie sich von anderen Wandergesellschaften. Ihre wenigen Reiseutensilien haben sie im Reisebündel verpackt. Ein weiteres wichtiges Utensil ist die Stenz, der Wanderstock.
Michael kam als sichtlich gereifter Wandergeselle zurück. Die Zeit in der Fremde haben ihn im beruflichem wie im persönlichen nachhaltig geprägt. In der Zukunft wird er wieder als Zimmermann arbeiten. Er denkt aber jetzt schon voller Wehmut an diese Wanderzeit zurück und ist sicher, dass er dereinst den einen oder anderen Wandergesellen wieder sehen wird.