Was die Gemeinden bewegt
Die Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt hat über Themen der Region diskutiert

Welche Entwicklungen und Ziele sind den Entscheidungsträgern bei den Kommunen im Knonauer Amt wichtig? Und wie können die Säuliämter Politiker ihre Botschaften beim Kanton platzieren und dafür sorgen, dass sie bestenfalls im Richtplan landen?
Dafür gibt es eine Institution, die sich Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt (ZPK) nennt. In den vergangenen Jahren hat dieses Gremium, das seit November 2022 von der Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gaby Noser präsidiert wird, unter anderem ein neues Gesamtverkehrskonzept und die Revision 2020 des regionalen Richtplans umgesetzt. Was trocken klingt, hat jedoch tatsächliche Auswirkungen auf die Entwicklung in der Region. Denn behördliche Entscheide müssen mit dem Richtplan übereinstimmen. Zudem muss der regionale Richtplan regelmässig überprüft werden.
Der aktuelle Workshop, der am Mittwoch im Kasinosaal in Affoltern über die Bühne gegangen ist, gestaltete sich dementsprechend also als gross angelegte Ideensammlung, die auf den bisherigen Entwicklungszielen aufbauend neue Aspekte in die Planung einbringen sollte.
Unterschiedliche Vorstellungen
Wie immer bei raumplanerischen Diskussionen zeigte sich auch bei dieser, dass die unterschiedlichen Vorstellungen nicht leicht unter einen Hut zu bringen sind. So zum Beispiel beim Thema Bevölkerungswachstum. Dies sollte eigentlich beschränkt sein, könne aber kaum von den Gemeinden gesteuert werden, stellte sich heraus. Zum einen ist auch in den vergangenen Jahren ein kräftiges Bevölkerungswachstum zu verzeichnen gewesen, zum anderen zeigte sich der Wunsch einiger Politiker, Rahmenbedingungen formulieren zu können, damit sich qualitativ hochwertiges Wachstum erreichen lasse.
Ein Problem, welches das Bevölkerungswachstum mit sich bringt, ist die Teuerung im Bereich Wohnen. Der Druck nach neuem Wohnraum führe auch dazu, dass das Gewerbe teilweise nicht mehr mithalten kann wegen der Preise. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang auch die Anpassung an neue Arbeitsformen wie Homeoffice. Man müsse sich vielleicht auch von herkömmlichen Vorstellungen der Arbeitswelt lösen und vor allem in Anbetracht von neuen Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auch Chancen für das Knonauer Amt suchen, hiess es.
Gemeindeübergreifendes Denken
Weniger Beizen, weniger Arztpraxen, fehlende Bankschalter und vieles mehr an Abbau von einst Gewohntem war ein anderes Thema am Workshop. Die Gefahr, dass in kleineren Orten einmal nichts mehr übrig sei an Grundversorgung sei gross, wurde gesagt. Möglichkeiten für Lösungen gab es aber auch: Gemeindeübergreifendes Denken müsse mehr gefördert werden.
Verbindungen nach Zug verbessern Angesichts von hohen Zahlen an Pendlern und anderen Personen, die täglich ins Säuliamt und aus ihm herausfahren, war auch der Verkehr ein grosses Thema. An sich ist die Lage seit der Eröffnung der Autobahn deutlich besser. Doch diese Entlastungswirkung müsse unbedingt beibehalten werden. Die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs müsse also gesteigert werden, hiess es. Während die Verbindungen nach Zürich als gut eingestuft wurden, kam Kritik an der Zusammenarbeit zwischen den Kantonen Zug und Zürich auf. Verbesserungen der Anbindungen nach Zug, die stark frequentiert sind, scheinen derzeit kaum möglich. In diesem Zusammenhang wurde auch über Park-and-Ride-Plätze, überfüllte Velostände an einzelnen Orten oder Ladestationen für E-Bikes diskutiert. «Danke für all die wertvollen Diskussionsbeiträge», sagte zum Schluss Gaby Noser. Das Präsidium der ZPK wird das Input nun zusammentragen und analysieren.