Was schlängelt sich denn da?

Eine Begegnung mit Schlangen ist im Säuliamt durchaus möglich

Schlangen leben unter uns. (Bild Benjamin Roth)

Kürzlich berichtete Leserbriefschreiber Peter Reichmuth von einer unerwarteten Begegnung mit einer langen Schlange. Er war mit seiner Frau auf einem Spaziergang am Waldrand oberhalb vom Restaurant Löwen in Hausen. Obwohl er schon lange hier wohne, habe er noch nie in Hausen eine Schlange angetroffen, berichtete er.

Ein Bild von der gesichteten Schlange konnte er in diesem Moment nicht machen. Gemäss seiner Beschreibung und nach einigem Nachfragen bei Fachpersonen klärte sich aber die Frage, um was für eine Schlangenart es sich wohl gehandelt haben könnte. Mit allergrösster Wahrscheinlichkeit war es eine Ringelnatter. Andreas Fischer, aufgewachsen in der Bergmatt Hausen und heute Leiter Parkgestaltung im Seleger Moor, weiss, dass es in Hausen am Waldrand schon immer viele Ringelnattern gab. «Im Seleger Moor leben auch zahlreiche Ringelnattern», informiert er. Sogar im Türlersee könne man sie antreffen, manchmal im Wasser, denn sie seien gute Schwimmerinnen. Peter Müller von der Beratungsstelle Reptilien bestätigt die Vermutung, dass es sich um eine Ringelnatter gehandelt haben muss, da diese Schlangenart in unserer Gegend verbreitet ist. Die vom Spaziergänger vermutete Schlingnatter gebe es nur sehr selten. «Ganz auszuschliessen ist es nicht, aber es wäre ein ausgesprochen ungewöhnliches Ereignis, diese Gattung am Albis anzutreffen.» Eine andere Vermutung: Es ist jemandem eine Schlange aus einem Terrarium abgehauen? Auch das gebe es immer wieder, erklärt der Fachmann. Doch bei dieser Begegnung geht er nicht von so einem Ereignis aus.

Auch Kreuzottern im Oberamt

Die Ringelnatter ist für uns Menschen völlig ungefährlich. Die Weibchen können bis zu 1,5 Meter lang werden. Diese Schlangenart lebt gerne in feuchten Gebieten, nahe von Bächen, Teichen, Seen oder in Schilfen und Sümpfen — aber durchaus auch an Waldrändern in Hanglagen. Ringelnattern ernähren sich zum Beispiel von Eidechsen, Mäusen, Fröschen, Kaulquappen oder Fischen. Sie suchen ihre Nahrung beim oder im Wasser. Eine Begegnung mit der Ringelnatter ist also besonders im Oberamt, rund um den Türlersee oder beim Seleger Moor keine Unmöglichkeit. Auf das Thema angesprochen, erzählten verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner aus Hausen und Rifferswil von Begegnungen mit Ringelnattern, einige davon fanden auch aktuell in den letzten Tagen statt.

Auch Giftschlangen leben unter uns. So ist zum Beispiel die Kreuzotter in der Chruzelen – zwischen dem Seleger Moor und der Schonau – zu Hause. Man braucht sich deshalb nicht zu fürchten, denn das scheue Reptil hat mehr als Angst vor uns und flüchtet, wenn es Menschen wahrnimmt. Sowohl die Ringelnatter wie auch die Kreuzotter gehören zu den geschützten Schlangenarten in der Schweiz.

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