Wenn vier Helden abtreten, werden sie zu Legenden

Am Freitagabend hat die Feuerwehr Hausen gleich vier Feuerwehrkameraden gebührend verabschiedet

Gabi Blickenstorfer verdankte den langjährigen Dienst der vier Feuerwehr- männer Patrick Wyss, Roger Furrer, Ralph Iten und Markus Scherrer. (Bild zvg)

Das Motto des Abends lautete Country, was sich sowohl in der Dekoration als auch in der Kleidung der Feuerwehrleute und ihren Familien widerspiegelte. Der gesamte Gemeindesaal war im Western-Style dekoriert. Prärie-ähnliches Schilf, Stierschädel, alte holzige Wagenräder, mit Schwartenläden verkleidete Wände, Cowboyhüte, Stroh auf den Tischen und ein Saloon-Tor verwandelten den Gemeindesaal in einen Saloon im Wilden Westen. Lediglich der Zigarren-Rauch und der staubige Boden fehlte. Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden inklusive ihren Familien erschienen passend zum Motto in ihren besten Cowgirl- und Cowboyoutfits und sorgten somit für einen authentisches Western-Flair.

Wenn es «Howdy» heisst anstatt «Guete Abig»

Gemächlich füllte sich das Foyer mit den Feuerwehrleuten und ihrem Anhang. Zwei Finnenkerzen vor dem Eingang zum Gemeindesaal sorgten für ein warmes Ambiente. Zur Begrüssung fiel während des Apéros mit Chips, Salzstängeli und Weisswein, der auf der Ladefläche eines Pickups serviert wurde, wenig verwunderlich auch einmal ein «howdy».

Die vier langjährigen Feuerwehrkameraden unter den scheidenden Kameraden wurden mit dem neuen Personentransporter (PTF) der Feuerwehr Hausen am Albis mit eingeschaltetem Blaulicht und unter lautem Sirenengeheul eingefahren. Der Abend begann mit einer Begrüssungsrede der Feuerwehrkommandantin Gabi Blickenstorfer. Durch den Abend leitete die Feuerwehrfrau Luana Habegger und der Feuerwehrmann, Thomas Grob. Als erste Überraschung des Abends wurden die Ehrengäste auf der Bühne begrüsst und namentlich heruntergelesen. Alt-Gemeinderätinnen und -räte sowie ehemalige langjährige Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkommandanten betraten über die Bühne den Saal und wurden klatschend empfangen.

Ein reichhaltiges Salatbuffet, das alle Geschmäcker ansprach, stillte den ersten Hunger. Jede und jeder konnte sich nach Belieben nachschöpfen lassen. Zum Hauptgang wurden Baked Potatoes mit Sour Cream, gegrillte Maiskolben, saftige Rindsteaks, Schweinssteaks, zarte Pouletspiessli, würzige Spareribs und herzhafte Würstchen serviert. Die Gäste konnten sich aus der vielfältigen Auswahl den Gaumen verwöhnen lassen.

Zwei Kameraden wurden befördert und insgesamt sechs verabschiedet

Nach der kulinarischen Verwöhnung wurde selbstverständlich auch für Unterhaltung gesorgt. Gabi Blickenstorfer beförderte gemeinsam mit dem abtretenden stellvertretenden Kommandant Patrick Wyss und dem Sicherheitsvorsteher Ruedi Taverna des Gemeinderates Hausen Alex Roshardt zum Leutnant und Fabian Gyr zum Feldweibel. Daraufhin wurden die beiden Austritte von Judith Häberlin und Basil Furrer verdankt. Für die vier abtretenden langjährigen Kameraden legte sich die Feuerwehr nochmals besonders ins Zeug. Während eines kurzen Films wurden nochmals die schönsten, skurrilsten und lustigsten Momente aus den Feuerwehrkarrieren der Feuerwehrmänner Roger Furrer, Markus Scherrer, Ralph Iten und Patrick Wyss gezeigt. Gabi Blickenstorfer hob die Verdienste der vier scheidenden Kameraden nochmals hervor und verdankte sämtlichen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ihren Dienst. Besonders für die langjährige Treue und harte Arbeit der vier abtretenden «Legenden», wie es die Kommandantin sagte, sprach sie verbunden ihren Dank aus. Auch Ruedi Taverna sprach seinen gebührenden Dank aus.

«So einfach lassen wir euch nicht abtreten»

Anschliessend wurden die vier Abgänger mit je einer kniffligen Aufgabe überrascht, die sie zu meistern hatten. «So einfach lassen wir euch nicht abtreten», sagte Thomas Grob mit einem Schmunzeln in sein Ansteckmikrofon. Es galt, verschiedene feuerwehrtechnische Herausforderungen zu lösen, um ihre Fähigkeiten und ihr Wissen noch einmal vor versammelter Menge unter Beweis zu stellen. Dabei wurden die Aufgaben so zugeteilt, dass die Feuerwehrmänner jeweils genau jene Aufgabe zu lösen hatten, welche ihnen am wenigsten gelegen hatte. Ralph Iten schaffte es, die Schneeketten zu montieren, während Roger Furrer die Scheinwerfer eines alten Jeeps zum Laufen brachte. Patrick Wyss setzte einen zerlegten Feuerwehrhelm wieder zusammen und Markus Scherrer holte ein Bienennest erfolgreich herunter. Dabei wurde nicht ganz alles ohne die Hilfe der anderen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden gelöst. Dass die Feuerwehr Hausen ein eingespieltes Team ist, zeigte sich einmal mehr. Luana Habegger, die moderierte, musste nicht zweimal erwähnen, dass Unter-die-Arme-greifen durch Kameradinnen und Kameraden erlaubt war, und schon eilten die ersten zur Hilfe. Selbst die beiden Kommandanten der umliegenden Feuerwehren Rifferswil und Kappel begaben sich auf die Bühne, um zu unterstützen. Gemeinsam konnten aber alle Aufgaben mit Bravour gemeistert werden, was für staunende Gesichter sorgte und stolze Applausbekundungen der Gäste nach sich zog.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die musikalische Untermalung. Der Musikverein «Harmonie» von Hausen sorgte mit seiner mitreissenden Musik für ausgelassene Stimmung im Saal und manch einer sang den Text zu den Liedern mit. Die Gäste genossen die melodischen Klänge, die den Saal erfüllten. Dabei liess sich der Musikverein nicht zweimal bitten, ob er am Feuerwehrabend spielen komme und tat dies lediglich für ein erfrischendes Getränk nach seinem musikalischen Auftritt. Es gebührte ein besonderer Dank an die «Harmonie».

Zuger Kirschtorte zeigte eine Feuerwehr im Einsatz

Als krönender Abschluss wartete ein köstliches Dessertbuffet auf die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie ihre Gäste. Von Brownies, über Schwarzwälder Torte, Muffins und Linzertorte wurden sämtliche Dessert von den Feuerwehrfamilien gebacken. Eine Zuger Kirschtorte, die eine Mini-Feuerwehr im Einsatz darstellte, liess die Gäste besonders Staunen. An einer Bar konnte man sich dann im Nachgang noch den einen oder anderen Absacker gönnen.

Der gelungene Feuerwehrabend wurde zu einer unvergesslichen Veranstaltung für alle Beteiligten. Die vier verabschiedeten Feuerwehrkameraden wurden gebührend gefeiert und konnten ihren wohlverdienten Feuerwehr-Ruhestand mit einem besonderen Erlebnis beginnen. Die Veranstaltung stellte nicht nur eine gebührende Wertschätzung für ihre langjährige Arbeit dar, sondern bot auch die Möglichkeit für alle, sich noch einmal gemeinsam zu versammeln und einen unvergesslichen Abend im Western-Stil zu erleben.

Cheyenne Wyss

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