«Wir machen weiter, wir bleiben dran»
Auch Knonau erhält das Energiestadt-Label

Das Gemeindehaus Knonau war am 15. Dezember wunderschön weihnachtlich geschmückt. Kerzen, ein Weihnachtsbaum, Tische mit feinen Leckereien – die zahlreichen Gäste erfreuten sich daran. Es war ein besonderer Abend, denn anlässlich der Eröffnung des Adventsfensters Nummer 15 feierten die Knonauer und Knonauerinnen auch einen Meilenstein auf einem langen Weg, nämlich die Übergabe des Energiestadt-Labels. Für diesen denkwürdigen Moment waren zwei Herren angereist: Reto Lindegger, Direktor des Schweizerischen Gemeindeverbandes und Vorstandsmitglied des Trägervereins Energiestadt sowie Urs Meuli vom Bundesamt für Energie. Gemeindepräsident Walter von Siebenthal erklärte anlässlich seiner Begrüssung: «Wir dürfen heute eine Anerkennung entgegennehmen, die dank vieler bereits eingeleiteter Massnahmen in unserer Gemeinde erreicht wurde.» Der heutige Tag bedeute keinen Abschluss, sondern die Fortsetzung der Arbeit für mehr Nachhaltigkeit. «Wir wollen Vorbild bleiben, der Weg geht nämlich weiter.» Das Energielabel sei für die Attraktivität und das Image der Gemeinde Knonau sehr wichtig. «Ich bin sicher, dass viele von Ihnen heute viel Sensibilität aufbringen für die Themen rund um die Ökologie, sei es bei der Heizung, der Isolation oder selbst bei der Wahl des Autos.»
Nicht ausruhen
Das Projekt Energiestadt wird von Gemeinderätin Marianne Mühl begleitet. Sie beschrieb den langen Weg zu einer nachhaltigen Energiepolitik, der seinen Anfang eigentlich bereits 1995 genommen hatte. Damals schlossen sich Landwirte und Waldbesitzer zusammen und gründeten mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde die Heizgenossenschaft Knonau, die HGK. 2012 habe die erste Bestandesaufnahme stattgefunden, wo 49 Punkte erreicht wurden – noch ein Punkt zu wenig. Heute hat Knonau 55,6 Punkte erreicht, ein gutes Resultat.
Die Gemeinderätin zählte einige der wichtigsten Vorzeigeprojekte auf, wie die Verwendung der Holzenergie, die Nutzung der ARA-Abwärme, die über 30 Solaranlagen im Dorf oder das Ersetzen der Strassenbeleuchtungen durch LED. «Die nächsten grossen Projekte sind die energetische Sanierung des Schulhauses und die Sanierung der Chamstrasse, wofür die Kredite von 5,5 Millionen an der Gemeindeversammlung genehmigt wurden.» Auch sie wies auf die vielen kleinen Beiträge vonseiten der Bevölkerung hin. «In der Summe ergeben sie einen grossen Beitrag.» Und sie betonte zum Schluss: «Wir ruhen nicht auf den Lorbeeren aus. Wir machen weiter, wir bleiben dran!»
Bei der offiziellen Übergabe der Zertifizierung gratulierte Reto Lindegger dem Gemeinderat Knonau und der Bevölkerung. Es sei für ihn heute eine nicht alltägliche Zertifizierung, weil es sich bei Knonau um eine kleine Gemeinde handle. «Es ist eine tolle Sache, dass Sie das machen.»
Label Energiestadt
Energiestadt ist eine in der Schweiz entwickelte und auf europäischer Ebene vergebene Zertifizierung (European Energy Award). Das Label zeichnet Gemeinden aus, die ein Qualitätsmanagement für die Umsetzung ihrer Energie- und Umweltpolitik eingeleitet haben. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Bundesprogramms Energie Schweiz konzipiert.
Weitere Infos unter www.energiestadt.ch/knonau.