Zum Schulabschluss eine geballte Ladung an Kreativität
Ein weiteres Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Für die Schüler und Schülerinnen der 3. Sekundarstufe der Schule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten war es das letzte. Nun präsentierten sie ihre Abschlussarbeiten im Eingangsbereich und in der Turnhalle. Ein Augenschein.
Am Montag, 19. Juni, nahmen zahlreiche Eltern und Interessierte die Gelegenheit wahr, die verschiedenen Kreationen der diesjährigen Sekundarschul-Abgängerinnen und -Abgänger zu besichtigen. Ergänzend zum eigentlichen Werk, war die Erstellung eines Arbeitsplans und einer Projektdokumentation Teil des Auftrages. Abgesehen davon machte die Schule bewusst wenig Vorgaben. (Fast) alles war möglich. Und so zeigte sich eine entsprechend grosse Vielfalt bei den dargebotenen Arbeiten. Hier eine kleine Auswahl:
Smoker, Mode und eine Reise
Jonas Rusch, 16 Jahre alt, fertigte während rund 34 Stunden aus einem ausgedienten Feuerlöscher einen kompakten Smoker für Fisch und Fleisch. Das Rohr für den Abzug fand er in der Garage und ein einfacher Stifthalter sowie eine Salatschüssel dienen als Entlüftungsaufsatz. Die Idee kam ihm, weil er zusammen mit seinem Vater leidenschaftlich gerne fischt und geräucherten Fisch isst. Aus dem Internet und Büchern liess er sich konkret inspirieren. Aussen besticht der Smoker durch seinen knalligen Look; feuerrot hat ihn Jonas gesprayt. Die Innenseite bemalte er mit brandfester schwarzer Farbe. Mittels Haken lässt sich der Fisch aufhängen, das Fleisch wird auf den Rost gelegt. Der Smoker auf Rädern glänzt zurzeit noch um die Wette. Die Feuertaufe steht ihm kurz bevor.
Ronja Rusch, nicht verwandt mit Jonas, belegt das 10. Schuljahr. Letztes Jahr beendete sie die Sek B mit einem eigens kreierten Manga-Comic. In diesem fand sie die Vorlage für ihr diesjähriges Projekt. Sie schneiderte sich das Kleid der Nebenfigur Frederica im wahrsten Sinne des Wortes auf den eigenen Leib zu. Um wieder etwas Routine zu erlangen, nähte sie zuerst ein T-Shirt. Und mit Unterstützung einer erfahrenen Bekannten wagte sie sich ans Kleid. Der Tunnelzug und die Raffung rund ums Decolleté waren das Schwierigste. Mit Hilfe des Programms Pro Create zeichnete sie die schwarzen Blumenmotive, welche danach geplottet und mit 150° auf den hellen Stoff gepresst wurden. Nun steht Ronja im Kleid ihrer Manga-Comic-Figur da.
Im Projekt von Livia Parolini, 15 Jahre alt, übernimmt ihr Kuscheltier Wau-Wau die Hauptrolle. Zusammen mit ihrer Familie reiste die junge Frau in 25 verschiedene europäische Länder. Stets dabei: Wau-Wau. Als Abschlussarbeit verfasste sie ein Kinderbuch, in dem der Plüschhund Informatives und Witziges von seinen Reisen erzählt. Er reist mit verschiedenen Transportmitteln, mal in eine aufregende Stadt, mal aufs Land. Er berichtet von hohen Bergen und von der unendlichen Weite des Meeres. Die bunten Illustrationen sowie der unterhaltsame Text sind aus Livias Hand. Das Buch erschien zuerst auf Englisch und, weil genügend Zeit vorhanden war, noch auf Schweizerdeutsch.
Modernes und Komfortables
In moderne Sphären tauchten eine Schülerin und zwei Schüler ein: Johanna Wegner, Philipp Neuweiler und Nicolas Dreyer. Sie experimentierten erstmals mit dem 3D-Drucker. Dank Modellierungsprogrammen wie Blender und Tinkercad sowie verschiedenen Tutorials eigneten sie sich das Wissen an. So entstanden farbige Figuren, der Ruin Guard aus dem Videospiel Genshin Impact und gar das Empire State Building im Taschenformat.
Alles andere als kleinformatig ist die Hollywood Schaukel von Kian Schmid, 16 Jahre alt. In wenigen Wochen beginnt er die Lehre als Zimmermann. Und um sich von der anstrengenden Arbeit zu erholen, baute er sich eine robuste Schaukel aus Fichtenholz für den Garten.
Nur die Lackierung mit witterungsfester Farbe fehlt noch. Doch die geschwungene Liegefläche lädt schon jetzt ein, um gemächlich zu schau-keln und über den kommenden, neuen Lebensabschnitt zu sinnieren.