Zwei Sitze, sieben Kandidierende
Am Wahlsonntag werden in Stallikon und Kappel auch die Gemeinderäte komplettiert
Im Frühjahr 2022 fanden im Bezirk Affoltern die Erneuerungswahlen statt. Am 27. März und 15. Mai (2. Wahlgang) wurden so für die 14 Ämtler Gemeinden insgesamt 88 Gemeinde- und Stadträte neu- oder wiedergewählt.
In den vergangenen Monaten ist es in den Ämtler Exekutivgremien nun gleich zu einer Reihe von Abgängen gekommen: In insgesamt sechs Gemeinden wurden Sitze frei:
Im Mai trat in Stallikon Gemeindepräsidentin Valérie Battiston (parteilos) aus gesundheitlichen Gründen zurück. «Mit angezogener Handbremse ist es mir nicht möglich, meine Funktion nach bestem Wissen und Gewissen auszuüben», sagte sie gegenüber dem «Anzeiger». Davor hatte sie sich innert eines Jahres zwei Operationen unterziehen müssen. Vizepräsident Reto Bernhard (parteilos), übernahm die Leitung des Gemeinderats ad interim und wurde am 2. August in Stiller Wahl zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. Sein Sitz ist seither vakant.
In Kappel teilte die Gemeinde Ende Juni den Rücktritt des ehemaligen Gemeindepräsidenten Jakob Müller (parteilos) mit. Zuvor war ihm das Ressort Immobilien entzogen worden. In der Medienmitteilung war von «unterschiedlichen Wahrnehmungen und Auffassungen, unter anderem im Zusammenhang mit dem Projekt Schulraumplanung» die Rede.
Mitte Juli musste dann auch die Gemeinde Wettswil einen Abgang bekanntmachen: Nach fünf Jahren als Gemeinderat trat Traugott Trachsler (parteilos) per sofort zurück. Zur Begründung gab der Ressortvorsteher Tiefbau und Werke an, seine grosse Verantwortung als Landwirt mit eigenem Hof wie auch die gestiegenen Anforderungen an seine Person als Gemeinderat hätten ihn an die Grenzen der Belastbarkeit geführt.
In Obfelden wiederum waren nicht gesundheitliche, sondern berufliche Gründe massgebend, dass es Mitte August zu einem Rücktritt kam. Gemeinderätin Isabelle Egger (SP) verabschiedete sich aufgrund einer neuen Stelle nach fünf Jahren aus dem Gemeinderat.
Aus Bonstetten wurde Mitte September ein Doppelwechsel vermeldet: Christina Kappeler und Markus Reich gaben ihren Rücktritt. Sie, weil sie aus Bonstetten wegzieht, er, um neuer Pächter des Restaurants «Linde» zu werden.
Und schliesslich wurden Ende September auch in Maschwanden noch zwei Abgänge vermeldet: Neben dem Gemeindepräsidenten Christian Bachmann (parteilos) trat auch Gemeinderätin Keila Gruber (parteilos) zurück. Er führte «berufliche und gesundheitliche Gründe» ins Feld, sie machte für ihren Rücktritt «persönliche Gründe» geltend. Seither wird der vorläufig auf drei Köpfe geschrumpfte Gemeinderat von Vizepräsident Ernst Humbel (parteilos) geführt.
Den Anfang mit Ersatzwahlen machen nun am 22. Oktober, dem Wahlsonntag, Stallikon und Kappel. In beiden Gemeinden sind innert Frist mehrere Kandidaturen eingegangen: In Stallikon stellen sich mit Christopher Nokes, Carmen Müller und Andreas Zbinden zwei Männer und eine Frau zur Wahl. In Kappel sind es mit Werner Corrodi, Pascal Meyer, Armin Vollenweider und Ueli Wüest vier Männer. Was hat sie zur Kandidatur ermutigt? Wo sehen sie noch Entwicklungspotenzial und in welchen Gebieten möchten sie sich bei einer Wahl besonders engagieren? In der Vorstellungsrunde erzählen sie es.
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